Die ADFC-Arbeitsgruppe „Verkehrspolitik“ hat sich mit der Sicherheit von Radfahrer:innen in Dortmund bezogen beschäftigt. Im Fokus stehen die sogenannten Rotmarkierungen. Mit diesen farbig markierten Zweiradwegen soll eigentlich verstärkt auf die Radfahrer:innen im Straßenverkehr aufmerksam gemacht werden. Doch es besteht nach Ansicht des ADFC „erheblicher Nachbesserungsbedarf“.
Rotmarkierungen sorgen zum Teil für Verwirrung im Verkehr
Bei seinen Nachforschungen hat der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) festgestellt, dass viele der farbigen Radspuren für die Verkehrsteilnehmer:innen auch irreführend sein können. So vermittelten die Rotmarkierungen zum Beispiel auch den Eindruck, dass Fahrradfahrer:innen nur den Gehweg nutzen dürfen.
„Autofahrende sehen das Fußgängerschild mit dem ‚Rad-frei‘ nicht, sie sehen aber die roten Markierungen und verstehen nicht, warum Radfahrende die Straße nutzen“, erklärt der ADFC.
Eine eindeutigere Kennzeichnung sei laut ADFC notwendig, ansonsten würden Radfahrer:innen ohne weitere Sicherung in den Autoverkehr geführt.
Fehlende Radfahrstreifen stellen für den ADFC ein Sicherheitsrisiko dar
Hinzu kommt, dass viele Radfahrstreifen nicht komplett eingezeichnet sind oder auch komplett fehlen. Besonders an Kreuzungen oder auf stark befahrenen Straßen ist eine Einfärbung aber notwendig.
So hat der ADFC nach eigener Aussage beobachtet, dass Radunfälle mit Todesfolge in der Mehrzahl auf mehrspurigen Straßen ohne vernünftige Radwegenutzung passiert sind, insbesondere in den Straßenzügen der Nordstadt.
Rotmarkierungen seien an dieser Stelle als einziges Mittel für die Gewährleistung der Verkehrssicherheit ungeeignet.
Radwege sind oft nicht farblich gekennzeichnet und zu schmal
Vielen Radfahrstreifen fehlt aber sogar jegliche Markierung. Dies hat zur Folge, dass sie von anderen Verkehrsteilnehmer:innen genutzt und einfach überfahren werden. Besonders in Kurvenbereichen entstehen somit schnell Gefahrenstellen.
Auch die Mindestmaße für Radwege werden oft nicht eingehalten: „Die Aufstellflächen im Kreuzungsbereich sind oft zu klein dimensioniert“, bemängelt der ADFC.
Dem ADFC kommt es vor allem auf eine einheitliche Regelung in Dortmund zur sicheren Radverkehrsführung an: „Die Priorität des Umbaus der Straßenzüge muss zum Schutz des Lebens der Radfahrenden deutlich nach vorne gesetzt werden.“
Der Verein fordert daher , dass die Stadt Dortmund und die zuständigen Landesbehörden sich dieses Problems zeitnah annehmen werden.
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