
Heimat lebt von Menschen, die sich engagieren – das ist die Hauptaussage auf dem 68. Westfalentag, der vom Westfälischer Heimatbund (WHB) ausgerichtet wurde. Gleichzeitig feierte man mit Festrednern wie dem ehemaligen Vizekanzler Franz Müntefering (SPD) das 110 jährige Bestehen des WHB und 1250 Jahre Westfalen. Unter dem Thema „Sorgende Gemeinschaften“ sprachen die Diskutanten außerdem über die Zukunft des Engagements in der Demokratie. Der Nordstadtblogger war als Heimat-Preisträger mit einem Stand vertreten.
Engagement darf „kein Hindernislauf“ werden
Der Landesdirektor und Vorsitzender des Westfälischen Heimatverbundes e.V. Dr. Georg Lunemann sprach vom gesellschaftlichen Engagement als unverzichtbare Stütze der Demokratie. Aus diesem Engagement sollen außerdem „sorgende Gemeinschaften“ entstehen, die gegen Einsamkeit und für gesellschaftlichen Zusammenhalt stehen.

„Sorgende Gemeinschaften funktionieren nur mit Menschen, die sich engagieren, die aufeinander achten“, betont Lunemann. Doch müssen auch von der Politik die Rahmenbedingungen stimmen, damit das Ehrenamt „kein Hindernislauf“ wird.
Bürgermeister Norbert Schilff (SPD) wies nochmal daraufhin, dass das Ehrenamt der „Kit der Gesellschaft“ ist. Das Wort „Heimat“, das Schilff als Ergebnis des lokalen Engagement ansieht, dürfe darüber hinaus nicht den Falschen überlassen und müsse von Demokrat:innen besetzt werden.
Franz Müntefering: „Keiner steht Außen vor“
Franz Müntefering, ehemaliger Vizekanzler und Bundesminister, zeigte in seiner Festrede mit einem Blick in die Vergangenheit, dass das Ehrenamt integraler Bestandteil der Demokratie war und bleibt, die nach 1945 in Deutschland gediehen ist.

„Keiner kann alles alleine schaffen, aber keiner steht Außen vor“, erklärte Müntefering. Dies gelte aber nur auf der Grundlage, dass im Miteinander „die Würde jedes Menschen“ beachtet und nicht in Frage gestellt wird.
„Letztlich sind wir alle aufeinander angewiesen, wir sind eine Gesellschaft“, das dürfe man in Zeiten von immer schnellerer Kommunikation nicht vergessen.
Die Menschen müssen immer einen Weg finden, miteinander kommunizieren zu können, auch über Generationen hinweg, sonst gehe Gesellschaft an sich verloren, gibt Müntefering zum Schluss zu bedenken.

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