
Von Susanne Schulte
Die Postbotin des Viertels verbringt hier ihre Pause, genau so wie die Anwohner*innen und die Studierenden des benachbarten Canisius-Campus: im Hoeschpark vor dem Büdchen, in dem die Caritas wirtschaftet. So heißt die kleine Restauration auch Hoeschpark-Büdchen. Im Sommer machte auch das Erzählcafé aus dem Keuninghaus einen Ausflug in den Osten des Nordens, den die Seniorenbeirätin Susanne Schulte angeregt und organisiert hatte.
Bei gutem Wetter ist die Terrasse stets belegt
Die Gäste hörten von André Douglas, der als Sozialpädagoge das Projekt leitet, gleich eine wichtige Nachricht: Am Büdchen werden seit August die Öffnungszeiten ausgeweitet: An sieben Tagen in der Woche von mittags bis zum späten Nachmittag geben die Mitarbeitenden Eis und Kaffee, Waffeln und Brötchen, kalte Getränke und belegte Brötchen aus – zu moderaten Preisen.
Für einige dieser Männer und Frauen ist es der erste Job nach langer Zeit. Und sollte die Finanzierung des Projekts weiter Bestand haben wie zu Beginn – das war im Sommer 2024, bleibt das Büdchen noch die nächsten vier Jahre geöffnet. Darauf hoffen nicht nur André Douglas und seine Kolleg*innen.
Mehrzweckraum soll Nachbarschaftsgruppen als Treffpunkt dienen
Das Gebäude, das das Büdchen beherbergt, ist das ehemalige, 1951 eingeweiht Sportlerheim – nun umgebaut. Der Saal der Gaststätte erhielt große Fenster und kann kostenlos von gemeinnützigen Vereinen genutzt werden, erzählte André Douglas. Die Caritas sorgt auf Wunsch für die Verpflegung.

Im oberen Stock stehen Büroräume zur Nutzung bereit, auch ausschließlich für Vereine. Die Büdchenbelegschaft führt im Auftrag der Stadt die Belegungsliste.
Ist es warm und trocken, lässt es sich am besten am Büdchen aushalten. Denn der Saal, der Mehrzweckraum, kann bei Regen nur als Ausweichquartier genutzt werden, wenn er nicht anderweitig gebucht ist.
Da das Wetter beim Besuch der Erzählcafé-Runde bestens war, stellte sich die Frage nach „draußen oder drinnen?“ gar nicht. Unter Bäumen im Schatten schmeckten Kaffee und frische Waffeln. Da die meisten Frauen und Männer den Hoeschpark zumindest aus ihrer Kindheit kannten, gab es viele gemeinsame Erinnerungen auszutauschen.
Das Fehlen der Baugenehmigung fiel erst 54 Jahre nach Einweihung auf
So hatten einige in dem Sportlerheim oder Sportlertreff, wie die Gaststätte im Sprachgebrauch hieß – offiziell hatte sie den Namen Sportheim – , runde Geburtstage gefeiert oder kannten sie noch von Spaziergängen durch den Hoeschpark mit Einkehr.

Und alles, was sich zwischen 1951 und 2005 in den Räumen oder auf der Terrasse abspielte, hätte gar nicht sein dürfen. „Es ist ohne Baugenehmigung errichtet worden – aber das merkt man erst 54 Jahre später“, heißt es in der Broschüre „Der Hoeschpark“, deren Autor*innen Hubert Nagusch, Annette Kritzler und Michael Dückershoff sind und die 2006 veröffentlicht wurde.
Nach dem Umbau ist der Keller nicht zu nutzen
Das Gebäude, dessen Keller nach dem letzten Umbau des Hoeschparks als Umkleidekabine für die Sportler*innen der im Park trainierenden Vereine dienen sollte, macht erneut Kopfschmerzen. Nach Ende der Arbeiten stellte die Stadt fest: Der Keller, in dem sich früher eine Kegelbahn und später dann Discoräume befanden, ist derart feucht, dass er in keiner Weise zu nutzen ist.
Warum diese Nässe durch die Mauern und den Boden dringt, ist nicht abschließend geklärt. Es wird gemunkelt, dass der erneute Einbau einer Entwässerungspumpe vergessen wurde, doch die Stadt erklärt, der steigende Grundwasserspiegel in dem Gebiet sei die Ursache, nachdem ThyssenKrupp nicht mehr verpflichtet sei, auf dem Gelände das Wasser zurückzuhalten.
Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!
Mehr auf dazu auf Nordstadtblogger:
Projekt der Stadterneuerung ist abgeschlossen: Das Sport- und Freizeitangebot im Hoeschpark
Sportliche Ansage zum Freibad-Umbau: Ein Sprung ins Wasser zur Saison 2026 geplant
Der Hoeschpark-Umbau wird nochmals teurer: Kosten liegen jetzt bei acht Millionen Euro