Brückenschlag B54 zwischen Phoenix-West und Rombergpark wird jetzt doch nicht kommen

Rat zweifelt an der Sinnhaftigkeit des Vorhabens und stoppt es

Grafik: Stadt Dortmund

Der Brückenschlag B54 sollte eine barrierefreie Verbindung zwischen dem Rombergpark und Phoenix West sein. Nun wurde das Vorhaben, das auf Pläne aus dem Jahre 2009 zurückgeht, vom Dortmunder Stadtrat am 9.10 gestoppt. Zuvor hatten sich die von einem möglichen Bau betroffenen Bezirksvertretungen in Hombruch und Hörde gegen das Vorhaben einstimmig ausgesprochen.

Beschluss wäre für Finanzierung nötig gewesen

Eigentlich wollte die Stadt schon längst den Bauauftrag vergeben, allerdings erschien das im November 2024 aufgrund von steigeneden Baukosten als unwirtschaftlich, weshalb der Bau verschoben wurde.

Die Vision war es, den Rombergpark mit Phoenix-West zu verbinden. Foto: Dr. Lucia Reckwitz für die Untere Denkmalbehörde Dortmund

Das ursprüngliche Investitionsvolumen sollte deshalb gestern von ungefähr 12,3 Millionen auf 17,75 Millionen Euro erhöht werden, um den Bau zu ermöglichen. ___STEADY_PAYWALL___

Die Stadt Dortmund wäre selber nur mit rund 3,5 Millionen Euro beteiligt, das restliche Geld wären Fördermittel der Bezirksregierung gewesen. Damit diese fließen können, hätte es allerdings einen Ratsbeschluss gebraucht, dem sich gestern eine Mehrheit im Rat versagt hat.

Unnötig, unwirtschaftlich und ungewollt

„Die Kosten sind hier komplett aus dem Ruder gelaufen“, erklärte Michael Kauch (FDP-Bürgerliste).

Michael Kauch (FDP) Foto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

„Die Bezirksvertretungen haben den Vorschlag als überflüssig zurückgewiesen und zwar einstimmig“, simmte Annete Becker (CDU) zu. So ein Vorhaben sei ferner in Zeiten knapper Kassen nicht rechtfertigbar.

Dieser Argumentation stimmten auch Christina Alexandrowiz (SPD) und Utz Kowalewski (Die Linke+) zu. Kowaleski verwies auch darauf, dass es eine gute Alternativ-Erschließung zwischen Phoenix West und dem Romberpark gebe.

Falscher Zeitpunkt die Bedenken zu äußern

Die einzigen Fraktionen, die an diesem Vorhaben festhielten, waren die Grünen und die AfD. Heinrich Garbe (AfD) erklärte dazu lediglich, dass die AfD das Vorhaben für „sinnvoll“ halte.

Hannah Sassen ist grüne Rats-Kandidatin für die Nordstadt. Foto: Partei
Hannah Sassen (Grüne) Foto: Bündnis 90/ Die Grünen Dortmund

Hannah Sassen (Bündnis 90/ Die Grünen) argumentierte, dass das Vorhaben deshalb umgesetzt werden sollte, da es zu 80 Prozent durch Fördermittel finanziert werden würde und sowieso schon Geld für die Planungen ausgegeben wurde.

Darüber hinaus wäre der Brückenschlag eine Verbesserung für die Anwohner:innen vor Ort. Die Kritik der Bezirksvertretungen sei zwar berechtigt, komme aber „zum falschen Zeitpunkt“. So hätten diese vorher hinter dem Projekt gestanden.

Am Ende stimmten die Fraktionen der SPD, CDU, Linke+, FDP/Bürgerliste, und Volt und Vielfalt gegen den Brückenschlag, der damit nicht gebaut wird.


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Reaktionen

  1. ADFC begrüßt Entscheidung Brücke an der B54 nicht zu bauen (PM)

    Der ADFC Dortmund begrüßt die Entscheidung des Rates der Stadt Dortmund die Brücke an der B54 am Rombergpark nicht zu bauen. Bereits in der Vergangenheit hatten die Umweltverbände ADFC, Bund, VCD gefordert diese Brücke zugunsten von anderen Projekten nicht zu errichten. Stattdessen fordert der ADFC endlich die erforderliche Rampe in der Verbindung vom Rombergpark in Richtung Phoenix-West in Höhe Am Segen.

    Bereits 2014 beschwerten sich Betroffene beim ADFC über die 16 Treppenstufen, die die Wegeverbindung für Radfahrende so erschwerten, dass sie gezwungen wurden, unangenehme Umwege zu fahren , um vom Rombergpark nach Phoenix-West und weiter zum Phoenixsee zu kommen (und umgekehrt). Bereits im November 2022 Jahren hat die BV Hombruch den Bau dieser Rampe beschlossen. Diese Forderung ist umso wichtiger geworden, dass kräftige Menschen zwar ihr Fahrrad neben den Treppenstufen schieben konnten, dies aber mit den vielen deutlich schwereren Pedelecs nicht mehr möglich ist. Im Jahresarbeitsprogramm des Tiefbauamt ist die Maßnahme seit 2014 aufgelistet. Der ADFC hofft nun auf baldige Umsetzung.

    • Udo Stailer

      Die Rampe kostet aber vergleichsweise „nichts“.
      Wenig Aufwand und viel Nutzen!

      Und in diese Richtung müsste die Stadt Dortmund viel häufiger denken: wie kann man mit wenig Aufwand vergleichsweise viel erreichen? Stattdessen: eine Top-Lösung planen, die unsagbar teuer wird und sich dann um Jahre (oder Jahrzehnte) verzögert und vielleicht dann letztendlich gar nicht gebaut wird. Stichwort: außer Planungskosten nichts gewesen…
      Beispiele hierzu:
      – Brücke über die B54
      – Neubau Schauspielhaus (?)
      – Neubau Nordbad (?)

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