Ausstellung in der Lutherkirche: Reinhard Tromp setzt 28 Luther-Zitate mit schöner Schrift in Szene 

Reinhard Tromp (l.) und Ulf Schlüter wissen beide Luthers Zitate zu schätzen.
Reinhard Tromp (l.) und Ulf Schlüter wissen beide Luthers Zitate zu schätzen. Fotos: Susanne Schulte

Von Susanne Schulte

Schon vor einem Jahr hatte Reinhard Tromp so seine Idee, wie man das Lutherjahr künstlerisch würdigen kann. Der Mann, der sich in der Lydia-Kirchengemeinde organisatorisch darum kümmert, dass das Jahr über schöne Bilder an die Wände der Lutherkirche gehängt werden, war nun selbst derjenige, dessen Werke gewürdigt wurden: „Luther-Sprüche“ heißt die Ausstellung und diese Sprüche sind auch zu sehen und zu lesen – in wunderbarer Schrift.

Ulf Schlüter würdigte Luther als wortgewaltigen und wortgewandten Mann

Superintendent Ulf Schlüter gab während der Atempause einen Einblick ins wortgewaltige Schaffen Luthers.
Superintendent Ulf Schlüter gab während der Atempause einen Einblick ins wortgewaltige Schaffen Luthers.

Die Vielfalt der Themen, zu denen Luther eine Meinung hatte, spiegelt sich in der Vielfalt der Schriften wieder, die Tromp für jedes einzelne der 28 Zitate ausgewählt hat. „Die Ausstellung leistet einen schönen und treffenden Beitrag zum Luther-Jahr“, sagte dann auch Superintendent Ulf Schlüter, der zur Eröffnung kam und sprach.

Während der Atempause, dem samstagabendlichen Beisammensein in der Lutherkirche, ging Schlüter auf den wortgewaltigen Mann Luther ein. Dieser hätte „uns was gehustet“, hätte er gesehen, dass sein Wort im Mittelpunkt stehe. Für Luther sei Gottes Wort das wichtige gewesen. Obwohl – wortkarg war der Theologe nicht. In 127 Bänden auf mehr als 80.000 Seiten habe er seine Gedanken geschrieben.

Viele heute gebräuchliche Ausdrücke stammten aus Luthers Übersetzungen, so der Superintendent. Dazu gehörten der Lückenbüßer und das Lästermaul, die Redewendung „sein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen“. „Auch wenn er die Sprache nicht erfunden hat, Luther prägte und formte die deutsche Sprache.“ Dabei sei es ihm immer wichtig gewesen, so zu reden, dass die Menschen einen verstünden.

„Einen traurigen Menschen fröhlich zu machen“ sei „ein gut evangelisches Mandat“ 

Worte, die damals wie heute gelten.
Worte, die damals wie heute gelten.

Reinhard Tromp, ging Schlüter wieder auf den Künstler ein, habe drei Monate lang kalligrapiert. Ein von Tromp ausgewähltes Zitat würdigte er besonders: „Einen traurigen, verzagten Menschen fröhlich zu machen, ist mehr als ein Königreich zu erobern.“ Das sei ein „gut evangelisches Mandat“, so Schlüter. Luther habe die Furcht vor dem Fegefeuer von den Menschen genommen.

Die vielen Atempause-BesucherInnen, dieses Mal waren es mehr als 50, lasen sich anschließend beim Rundgang die Worte durch. Für Häppchen und Getränke hatte Tromps Familie gesorgt. Wer wollte, konnte Karten der Kunstwerke kaufen.

Ausstellung bis zum 9. März in der Lutherkirche

Als Geldkassette diente eine Keksdose – mit Luthers Porträt. Reinhard Tromp hat keinen Lieblingsspruch unter den 28 ausgewählten, aber einem Ratschlag des berühmten Theologen kann er nur zustimmen: „Wenn wir täten, was wir sollten und nicht machten, was wir wollten, so hätten wir auch, was wir haben sollten.“ Die Ausstellung ist bis zum 9. März zu sehen.

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