In der extra-umfangreichen Dezemberausgabe des Straßenmagazins erzählt das Team einer Krankenhausküche, wie es ist, an den Feiertagen für Menschen zu kochen, die gern woanders wären. „bodo“ besucht die von Räumung bedrohten BewohnerInnen der Bochumer „Villa Kunterbunt“ sowie drei Nonnen, die ihr altes Kloster besetzt haben. Die Politikwissenschaftlerin Martyna Linartas berichtet vom obersten Prozent und der Investigativjournalist Güter Wallraff von „Ganz unten“.
Auf dem Titel: Wann endet Obdachlosigkeit? Wir befinden uns in der größten Wohnungslosigkeitskrise seit Jahrzehnten. Und gleichzeitig ist die Abschaffung der Obdachlosigkeit durch Parlamentsbeschlüsse von einer belächelten Idee zu einem gesamtstaatlichen Ziel geworden. Wir sind gleichzeitig so weit entfernt und nah wie nie. Wann endet also Obdachlosigkeit? Die kurze Antwort: 2030.
An den Feiertagen im Krankenhaus? Keine schöne Vorstellung. Mit traditionellen Gerichten wollen Chefkoch Ralf Meyer und sein Küchenteam den Aufenthalt in der Bochumer Augusta Klinik angenehmer machen. Arbeiten sie selbst gern an Weihnachten? Ein Einblick in den Küchenalltag.Viva la Villa: Die „Villa Kunterbunt“ ist eines der am längsten besetzten Häuser Deutschlands. 1981 verhinderten BochumerInnen den Abriss des leerstehenden Gebäudes. Im Oktober verfügte die Stadt die Räumung aufgrund von Baumängeln. Die BewohnerInnen wehren sich vor Gericht und sanieren in Eigenregie.
Mit dem Schlüsseldienst ins Kloster: Die Klosterschwestern Regina, Rita und Bernadette sind aus dem Altersheim abgehauen und „besetzen“ seit Anfang September ihr altes Kloster im Salzburger Land. Sie wollen selbstorganisiert und altersgerecht in den alten Gemäuern leben. Ein Besuch auf Schloss Goldenstein.
„Beim obersten Prozent wird es interessant“, sagt die Politikwissenschaftlerin Martyna Linartas. Sie zeigt in ihrem neuen Buch auf, wieso Arm und Reich in Deutschland immer weiter auseinanderdriften – und was wir dagegen unternehmen können.

Vor 40 Jahren war der Undercover-Journalist Günter Wallraff „Ganz unten“ und sorgte mit dem gleichnamigen Buch für einen der größten deutschsprachigen Sachbucherfolge. Im Interview spricht über altes und neues Arbeitsunrecht sowie über die Notwendigkeit von Perspektivwechseln.
Schreib mal wieder: Bei vielen VerkäuferInnen ist zusätzlich zum Straßenmagazin eine limitierte Box mit 12 hochwertigen Postkarten zum Preis von 5 Euro erhältlich – die Hälfte geht an die Verkäuferin, den Verkäufer. Wasserschloss, Industriekulisse, Planetarium, Fußballstadion: Die Motive zeigen Lieblingsorte der bodo-VerkäuferInnen, die auch für viele andere Dortmunder- und BochumerInnen eine identitätsstiftende Rolle haben.


Reaktionen
Schreib mal wieder! Straßenzeitung bodo bringt Postkartenbox heraus (PM)
Mit der Dezemberausgabe des Straßenmagazins bodo erscheint die Postkartenbox „Meine Stadt“ mit Lieblingsorten der bodo-VerkäuferInnen. Auch sie ist ausschließlich auf der Straße erhältlich und kostet 5 Euro. Die Hälfte des Verkaufspreises jedes Sets bleibt bei der Verkäuferin oder dem Verkäufer.
Wasserschloss, Industriekulisse, Planetarium, Fußballstadion: Die 12 Postkarten zeigen Motive, die viele in Dortmund und Bochum mit ihren Städten verbinden. Die Fotos stammen von bodo-Fotograf Sebastian Sellhorst. „Wir hatten im vergangenen Jahr Wandkalender für Bochum und Dortmund erstellt, für den bodo-VerkäuferInnen Orte in der Region zeigten, mit denen sie etwas verbinden“, sagt Sellhorst. „Interessanterweise waren viele Orte dabei, die auch für viele andere Dortmunder- und BochumerInnen eine identitätsstiftende Rolle haben.“
Die Motive, etwas rauer und aus etwas anderen Perspektiven fotografiert als üblich, drängten sich so fast als Postkarten auf. „Es gab immer wieder Anfragen dazu. Wir mögen die Wandkalender, die viel über unsere VerkäuferInnen erzählen. Und wir werden sicher wieder ein solches Produkt neben dem Straßenmagazin erstellen“, sagt der Fotograf und bodo-Redakteur. „Aber wir mögen auch den praktischen Wert der Postkartenbox und sind gespannt, wie es läuft.“
Ein Hauptziel sei es, zusätzliche Einnahmen für die VerkäuferInnen zu ermöglichen. „Der Magazinverkauf ist eine anstrengende Arbeit. Die Lebenslagen und oft auch die gesundheitlichen Zustände der Menschen, die zu uns kommen, sind schwierig“, sagt Oliver Philipp, der bei bodo den Vertrieb leitet. „Wir hoffen, mit den Postkarten zusätzliche KundInnen zu erreichen, und es den VerkäuferInnen in der kalten Jahreszeit leichter zu machen.“
Und so gibt es nun eine Auswahl der Lieblingsorte der bodo-VerkäuferInnen als Postkartenset. Ob im Bilderrahmen, unter Kühlschrankmagneten, als Grußkarte oder klassisch mit Briefmarke für den Postweg: bodo freut sich, wenn die Karten einen Platz zu Hause finden, verschenkt werden oder auf Reisen gehen.