Mit dem Motto „Utopie, Hoffnung und Geschichte“ wird die fünfte Auflage des Festivals eröffnet

Das 0+1 Festival für Diversität und Komplexität geht in eine neue Runde

Die Kompliz:innen schauen dem Festival voller Zuversicht entgegen (v.l. Hassan Adzaj, Mete Derendeli, Antje Krah, Kati Stüdemann, Fatma Karacakurtoglu, Armel Djiné, Giesela Reppel) Foto: Kerim Akcay Nordstadtblogger

Das 0+1 Festival hat sich in Dortmund als Ort des Austauschs und der Sichtbarmachung vielfältiger Perspektiven etabliert. In diesem Jahr findet die fünfte Ausgabe vom 7. bis 31. Oktober 2025 statt. Alle Veranstaltungen sind dabei kostenfrei, eine vorherige Anmeldung ist jedoch erforderlich.

Organisation und Weiterentwicklung des Festivals

Die Organisator:innen loben die diesjährige Ausgabe als bislang farbenfroheste und berichten von einem gewachsenen Team mit zusätzlichen Kompetenzen. Wesentliche Unterstützung kommt von der Stadt Dortmund: Der Stadtrat hat eine zweijährige Förderung bewilligt, was dem Festival Planungssicherheit verschafft.

Leiterin Bildungswerk Vielfalt VMDO, Kati Stüdemann
Kati Stüdemann ist Leiterin des „Bildungswerk Vielfalt“ des VMDO. Archivbild: Carmen Körner für Nordstadtblogger.de

Wichtig ist den Veranstalter:innen zudem, dass 2025 nicht das Ende, sondern erst das vorletzte Festival markiert – das Finale ist also bewusst noch in der Zukunft verankert.

In der Öffentlichkeitsarbeit setzt das Festival neben klassischen Kanälen verstärkt auf sozialen Medien, wie Instagram und TikTok. Einige Beiträge erreichten bereits eine vierstellige Zahl an Aufrufen, was die Bedeutung dieser Kanäle für Reichweite und Sichtbarkeit unterstreicht.

Vielfalt, Debatten und kreative Formate

Das Motto des Festivals lautet „Utopie, Hoffnung und Geschichte“. Damit sollen gesellschaftlich brisante wie auch hoffnungsvolle Themen in den Fokus gerückt werden. Ein zentrales Leitmotiv ist dabei „Wir teilen Verantwortung, Ressourcen und Macht“ – ein Wortlaut, der die solidarische Zusammenarbeit im Veranstalterverbund betont. Farben und Formen im Festival repräsentieren bewusst diese Inhalte: etwa wurde Silber als Symbol für Offenheit und Reflexion gewählt.

Im Programm spiegelt sich diese Haltung in vielfältigen Formaten wieder. So wird es etwa am Mittwoch, 29.Oktober, um 19.30 Uhr im Kino im Dortmunder U eine Veranstaltung zum Kongo mit Konflikt und Konsum als Schwerpunkt geben.

Zahlreiche Veranstaltungen in Dortmund sorgen für Lust am Lesen für Groß und Klein.
Zahlreiche Veranstaltungen in Dortmund sorgen für Lust am Lesen für Groß und Klein.

Im Literaturhaus Dortmund stellt die Autorin Maryam Aras ihr Buch „Dinosaurierkind“ über iranische Migration vor. Dort erzählt sie von der politischen Biografie ihres Vaters und einer ganzen Generation iranischer Aktivist:innen im Exil.

Ergänzt wird das Angebot durch ein Kinder- und Jugendprogramm, in dem junge Menschen ihre Talente präsentieren und Themen wie Solidarität lebendig behandelt werden.

Die Veranstalter:innen legen großen Wert auf Niedrigschwelligkeit: Es geht nicht um elitäre Kunst, sondern um ein inklusives Festival, bei dem sich möglichst viele Menschen angesprochen fühlen. Neben den ernsten Themen werden gleichzeitig werden positive Perspektiven betont: Solidarität, Teilhabe und gesellschaftlicher Zusammenhalt sind beherrschende Untertöne des Programms. In dieser Weise entsteht ein vielseitiges Gesamtprogramm, das Probleme benennt und zugleich Wege zu Lösungen aufzeigt.

Impulse für Dialog und Teilhabe

Das 0+1 Festival versteht sich als gesellschaftlicher Resonanzraum, in dem Solidarität erprobt und Demokratie gestärkt werden. Es schafft „einen Raum für neue Begegnungen, Perspektiven und Erkenntnisse“.

Zentral ist die Frage nach den Grundlagen für den Erhalt unserer Demokratie: Welche Werte und Strukturen brauchen wir, damit Vielfalt und Teilhabe gelingen? Der Name „0+1“ steht dafür symbolisch: Er verweist einerseits auf Digitalität und Unendlichkeit und andererseits auf die Bedeutung von Bildung und Teilhabe – vom Einsatz von iPads im Kindergarten bis zur Debatte um digitale Selbstbestimmung.

Logo des 0+1 Festivals 2025Die Veranstalter:innen betonen, dass das Festival nicht im Wettbewerb mit anderen kulturellen Projekten steht, sondern auf Kooperationen setzt. Wachstum geschieht organisch, getragen von den Erfahrungen und Bedürfnissen der Beteiligten. So gelingt es, gesellschaftliche Debatten aufzugreifen und zugleich neue Impulse zu setzen.

Insgesamt versteht sich das 0+1 Festival nicht nur als reine Veranstaltungsreihe, sondern als Plattform, auf der gesellschaftliche Themen diskutiert, unterschiedliche Perspektiven, darunter auch migrantische, eingebracht und neue Denkansätze angestoßen werden. Mit der kommenden Ausgabe nähert sich das Festival zwar seinem Abschluss, hat jedoch bereits Spuren in der Dortmunder Kulturlandschaft und in lokalen Diskursen hinterlassen.

Mehr Informationen auf einen Blick: 

  •  Vom 7. Oktober 2025 bis 31. Oktober 2025
  • Programm und Archiv bei nullpluseinsfestival.de
  • Eintritt frei, Anmeldung für die Veranstaltungen erforderlich

Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!

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