31 Millionen Euro für soziale Infrastruktur: Stadt und Wohlfahrtsverbände unterzeichnen Verträge

Vereinbarung bis 2030 gibt den sozialen Trägern Planungssicherheit

OB Westphal und Geschäftsführer:innen der Verbände haben neue Förderverträge für insgesamt 31 Mio. Euro unterzeichnet. Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Die Stadt Dortmund und die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege haben neue Förderverträge für die Jahre 2026 bis 2030 unterzeichnet. Das Gesamtvolumen beläuft sich auf rund 31 Millionen Euro. Die Vereinbarungen sollen Angebote der sozialen Infrastruktur sichern und ausbauen – insbesondere in den Bereichen Jugendhilfe, Sozialarbeit und Gesundheit. Der Stadtrat hatte dafür am 3. Juli 2025 grünes Licht gegeben.

Anstieg des Fördervolumens um 6,1 Millionen Euro

Die neuen Verträge treten ab dem 1. Januar 2026 in Kraft und lösen die bisherigen Vereinbarungen ab, die bis Ende 2025 gültig sind. Sie wurden am 10. Juli 2025 im Rathaus unterzeichnet. Zuvor hatten seit Anfang 2024 Gespräche zwischen Stadt, Wohlfahrtsverbänden und Trägern stattgefunden, um die Förderung an veränderte Bedarfe und gestiegene Kosten anzupassen.

Der Rat hatte am 3. Juli grünes Licht für die neuen Verträge mit den Wohlfahrtsverbänden gegeben. Foto: Alex Völkel für nordstadtblogger.de

Nach Angaben der Stadt Dortmund steigt das Fördervolumen im Vergleich zum Vorjahr um rund 6,1 Millionen Euro. Davon entfallen 18 Millionen Euro auf das Jugendamt, 7,4 Millionen Euro auf das Sozialamt und 5,6 Millionen Euro auf den Bereich Gesundheit. Eine pauschale Erhöhung der Fördermittel um 2,4 Prozent soll erwartete Kostensteigerungen abfedern.

Oberbürgermeister Thomas Westphal betonte die Kontinuität der kommunalen Unterstützung: „Auch unter sich ändernden Bedingungen haben wir bewiesen, dass unsere Kooperation funktioniert. Wir investieren in Zusammenhalt.“

Zusätzliche Schwerpunkte: Jugendförderung und psychosoziale Unterstützung

Nach Einschätzung der Arbeitsgemeinschaft der Dortmunder Wohlfahrtsverbände sichern die Verträge zentrale Angebote für vulnerable Gruppen. Tim Hammerbacher, Geschäftsführer der AWO Dortmund und Sprecher der Verbände, verwies auf zwei neu aufgenommene Maßnahmen: Die „Nordstadtliga“ – ein sportpädagogisches Projekt mit sozialarbeiterischer Begleitung – sowie das psychosoziale Zentrum für traumatisierte Geflüchtete.

Die Nordstadtliga besteht mittlerweile aus drei Säulen: Neben der Liga selbst und den Nordstadtliga-Queens gibt es die mobile Nordstadtliga.
Die Nordstadtliga besteht mittlerweile aus drei Säulen: Neben der Liga selbst und den Nordstadtliga-Queens gibt es die mobile Nordstadtliga. Foto: Nordstadtliga

„Wir haben es geschafft, in einem intensiven Prozess gemeinsam mit der Verwaltung die soziale Infrastruktur zukunftssicher aufzustellen“, so Hammerbacher. Der Fokus liege verstärkt auf Angeboten für Kinder und Jugendliche.

Auch Sozialdezernentin Monika Nienaber-Willaredt hob die Rolle der Jugendhilfe hervor. Die Nordstadtliga erreiche jährlich über 2000 Kinder, sagte sie. „Sie spielen dort nicht nur Fußball, sondern werden auch sozialpädagogisch begleitet – zum Teil bis in die Schule hinein.“

Kooperation von Stadt und Verbänden

An der Unterzeichnung beteiligt waren neben dem Oberbürgermeister und der zuständigen Dezernentin Vertreter*innen aller großen Wohlfahrtsverbände in Dortmund: AWO, Caritas, Diakonie, DRK, Paritätischer und Jüdische Kultusgemeinde. Die Verträge seien ein „gemeinsames Bekenntnis zur sozialen Verantwortung“, hieß es von Seiten der Verbände.

Bei der Vertragsunterzeichnung: OB Thomas Westphal (v. re.), AWo-Geschäftsführer Tim Hammerbacher und Stadträtin Monika Nienaber-Willaredt. Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Die Verwaltung sieht in der Zusammenarbeit mit den Trägern der Wohlfahrtspflege ein bewährtes Modell, das auf aktuelle Herausforderungen reagiert. Die Stadt verweist in diesem Zusammenhang auf die fortlaufende Unterstützung, auch in Zeiten kommunaler Sparzwänge auf Landes- und Bundesebene.

Mit den nun unterzeichneten Verträgen erhalten die beteiligten Träger nach eigener Aussage Planungssicherheit für fünf Jahre. Die Umsetzung der geförderten Maßnahmen soll ab 2026 erfolgen. Wie sich künftige Bedarfe und finanzielle Rahmenbedingungen entwickeln, bleibt abzuwarten.


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