
Blühende Kräuter und Stauden in einem Vorgarten, an einer Hausfassade oder auf dem Dach machen Städte grüner und schöner. Grüne Infrastruktur ist wichtig, um Städte zu kühlen, aber auch für den Erhalt der Artenvielfalt im urbanen Lebensraum. Und alle können etwas dafür tun, es helfen schon kleine Maßnahmen. Welche das sind und wie sie umgesetzt werden, zeigt ein Ratgeber für Fachleute und Bürger:innen von der Zukunftsinitiative Klima.Werk.
Gestaltung des öffentlichen Raums zum Erhalt der Artenvielfalt
Parks, eine Allee, bepflanzte Beete auf einem innerstädtischen Platz, ein Grünstreifen in der Straßenmitte, Gärten: Stadtgrün ist wichtig, um Städte an den Klimawandel anzupassen. Denn solche blau-grüne Infrastrukturen sorgen über Verdunstung und Schatten spendendes Laub zum Beispiel für Kühlung in hitzegeplagten Städten.

Stadtgrün ist zusätzlich eine wichtige Grundlage für den Erhalt der Artenvielfalt. Insekten finden hier Nahrung und das ist auch für den Menschen wichtig.
Vereinfacht gesagt: Ohne Insekten keine Pflanzenbestäubung – und damit keine Nahrung für höher entwickelte Arten bis hin zum Menschen.
Öffentliche und private Flächen sollten deshalb mit Blick auf den Erhalt der Artenvielfalt gestaltet werden, um möglichst vielen verschiedenen Tieren und Pflanzen in der Stadt einen Lebensraum zu bieten.
Broschüre liefert Tipps zur konkreten Umsetzung einer grünen Infrastruktur

Die „Arbeitshilfe Biodiversität“ der Zukunftsinitiative Klima.Werk bietet Fachplaner:innen und Bürger:innen gleichermaßen einen Einstieg ins Thema und konkrete Tipps zur Umsetzung.
Wie und warum sollten Flächen entsiegelt werden (zum Beispiel mit Rasengittersteinen)? Welche Vorteile bieten Dach- und Fassadenbegrünungen? Wie könnten Straßenränder oder der Wurzelbereich des Straßenbaums vor der eigenen Haustür insektenfreundlich angelegt werden?
Oder wie sieht eine biodiverse Versickerungsmulde für Regenwasser im eigenen Garten aus? Antworten darauf gibt die Broschüre, inklusive Hinweisen zu weiterführender Literatur. Die Arbeitshilfe steht zum Download bereit (Link am Ende des Artikels).
Jeder kleine Baustein an zusätzlichem Grün in der Stadt zählt

Außerdem bietet die Zukunftsinitiative Klima.Werk für viele Maßnahmen im Einzugsgebiet der Emschergenossenschaft eine Förderung an.
Infos auf Förderung für Klimaanpassung oder Gründach-Förderung in der Emscherregion finden Interessierte unter klima-werk.de.
Auch für die Anlagen der Emschergenossenschaft (z.B. Kläranlagen oder Pumpwerke) gibt es intern eine Arbeitshilfe zur Biodiversität. So sind schon einige Biotope auf den Flächen, wo es möglich ist, entstanden, weitere sollen hinzu kommen.
Interessierte können die Ratgeber-Broschüre „Arbeitshilfe Biodiversität hier einsehen oder herunterladen.
Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!
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Als Bufdi für einen klimarobusten Stadtumbau arbeiten: Neue Bundesfreiwilligendienst-Stelle beim Klima.Werk – Bewerbung ab sofort möglich (PM)
Emscher-Lippe-Region. Vor Studium oder Ausbildung erste Berufserfahrungen sammeln oder sich, egal welches Alter, für eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe engagieren: Das geht beim Bundesfreiwilligendienst. Emschergenossenschaft/ Lippeverband bieten eine solche Stelle bei der Zukunftsinitiative Klima.Werk an. Wer Interesse an den Themen Wasserhaushalt, Klimaanpassung und Naturschutz hat, sollte sich bewerben.
Die Serviceorganisation der Zukunftsinitiative Klima.Werk ist die Abteilung bei Emschergenossenschaft/ Lippeverband, die zusammen mit Kommunen in der Emscher-Lippe-Region am Thema Schwammstadt-Umbau arbeitet. Dabei geht es darum, unsere Städte so umzugestalten, dass sie besser an die Folgen des Klimawandels wie Starkregen oder längere Trockenphasen angepasst sind. Neben der Umsetzung und Förderung von Bauprojekten sind die Themen Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit wichtig, um Menschen über Klimaanpassung aufzuklären und zum Mitmachen zu bewegen.
Für diesen Aufgabenbereich (u.a.) bietet die Serviceorganisation ab sofort eine Stelle im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes an. Interessenten wirken zum Beispiel mit an der Vorbereitung des jährlichen Klima.Werk-Forums zur wasserbewussten Stadtgestaltung oder arbeiten mit bei Projekten zur Umweltbildung. Außerdem lernen sie neue Formen der Zusammenarbeit kennen (NewWork).
Mehr Informationen gibt’s hier: Bundesfreiwilligendienstleistende*r (m/w/d) BFD Fragen und Bewerbungen gehen an hallo@klima-werk.de Die Stelle ist auf ein Jahr befristet, die Bewerbungsfrist läuft bis zum 20. Juli 2025.
Die Zukunftsinitiative Klima.Werk
In der Zukunftsinitiative Klima.Werk arbeiten Emschergenossenschaft und Lippeverband gemeinsam mit Städten der Emscher-Lippe-Region an einer wasserbewussten Stadt- und Raumentwicklung, um die Folgen des Klimawandels abzumildern und die Lebensqualität in den Quartieren zu steigern. Der grün-blaue Umbau startete 2005 mit der Zukunftsvereinbarung Regenwasser (ZVR) von Emschergenossenschaft, Emscher-Kommunen und dem Land NRW und entwickelte sich 2014 zur Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ weiter, jetzt Zukunftsinitiative Klima.Werk. Info: http://www.klima-werk.de
Fassade begrünen, Garagenauffahrt entsiegeln, Mulde bauen Regenwasser sinnvoll nutzen: Wer sein Grundstück klimafit macht, bekommt Geld von der Emschergenossenschaft (PM)
Emscher-Region. Die Nutzung von Regenwasser nach dem Schwammstadt-Prinzip leistet einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung in Städten. Doch dafür sind Umbauten auf dem eigenen Grundstück nötig, die schnell mehrere Tausend Euro kosten. Die Förderung von Emschergenossenschaft und Zukunftsinitiative Klima.Werk bietet Hausbesitzer*innen und Unternehmen im Emschergebiet einen Zuschuss. Geld gibt es z.B. für Regenwasserversickerung und -nutzung, Entsiegelung sowie Dach- und Fassadenbegrünung.
Anlässlich der laufenden „Woche der Klimaanpassung“ (15. bis 19. September) weist die Zukunftsinitiative Klima.Werk auf ein Förderprogramm hin, mit dessen Hilfe jeder etwas für den klimarobusten Umbau tun kann. Warum der notwendig ist?
Erst überflutet der Starkregen die Straßen, dann trocknet die nächste Hitzeperiode den Garten aus. Das Regenwasser, das vor wenigen Tagen noch die Kanalisation zum Überlaufen brachte, wäre jetzt mehr als willkommen – stattdessen müssen Eigenheimbesitzer*innen nun das Leitungswasser zum Bewässern nutzen. Durch bauliche Anpassungen auf dem eigenen Grundstück lässt sich diese ungleiche Verteilung von Niederschlag – verstärkt durch den Klimawandel – aber ausgleichen. Das geht zum Beispiel mit einer Dachbegrünung oder Versickerungsmulden im Garten.
Zu oft wird Regenwasser noch in die Kanalisation abgeleitet. Das Problem: Bei Starkregen kann das Kanalsystem überlaufen. Koppelt man Teile des eigenen Grundstücks von der Kanalisation ab, kann das Wasser aber direkt da, wo es fällt, versickern oder gespeichert werden. Das Konzept nennt sich Schwammstadt-Prinzip und ist ein wichtiger Baustein, um öffentliche und private Infrastruktur an die Folgen der Klimakrise anzupassen. Es stärkt den natürlichen Wasserkreislauf in Städten, indem Niederschlag zur Bewässerung von Pflanzen gespeichert wird – zum Beispiel in Mulden, auf Dächern und in Zisternen. Bei Hitze trägt das Wasser durch Verdunstung außerdem zur Kühlung von Städten bei. So wappnet das Schwammstadt-Prinzip das eigene Grundstück gegen Hitze und Dürre, aber auch gegen mögliche Überschwemmungen infolge von Starkregen.
Für ein gutes Klima: Regenwasser direkt vor Ort speichern
Doch die Anpassung kostet, je nach Maßnahme, unterschiedlich viel Geld. Um eine wasserbewusste Stadtentwicklung zu fördern, bietet die Emschergenossenschaft im Rahmen der Zukunftsinitiative Klima.Werk finanzielle Unterstützung für Privatpersonen und Unternehmen. Mit der Förderung „Emscher-Lippe Klima.Anpassung“ (ELKA) schafft der Wasserwirtschaftsverband einen Anreiz, möglichst viele befestigte Flächen wie Haus- und Garagendächer oder andere befestigte Grundstücksflächen wie asphaltierte Parkplätze von der Kanalisation abzukoppeln.
Zum Beispiel können Eigentümer*innen ihre Einfahrt mit einem wasserdurchlässigen Belag befestigen, sodass der Regen direkt im Boden versickert. Eine weitere Möglichkeit sind oberirdische Versickerungsanlagen wie Mulden. Sie lassen sich gut in den Garten integrieren, ohne dessen Nutzung einzuschränken – mit einheimischen Pflanzen bestückt, fördern die Mulden auch die Artenvielfalt. Langfristig sparen Eigenheimbesitzer*innen durch solche Anpassungen Geld, weil sie zum Beispiel günstigere Abwassergebühren zahlen.
Emschergenossenschaft und Klima.Werk unterstützen Klimaanpassung
Eigentümer*innen von privaten oder gewerblichen Grundstücken und Immobilien, die im Einzugsgebiet der Emschergenossenschaft liegen, können für die Entsiegelung von Flächen, Maßnahmen zur Regenwasserversickerung, den Einbau von Rigolen oder Dach- und Fassadenbegrünung sowie die Nutzung und Ableitung von Regenwasser einen Zuschuss bei Emschergenossenschaft und Klima.Werk beantragen. Die Förderquote liegt je nach Maßnahme zwischen 40 und 80 Prozent der Herstellungskosten und hängt vom Beitrag der geplanten Umbauten zur Klimaanpassung ab. Sammeln Grundstücksbesitzer*innen Regenwasser offen und schaffen damit Lebensraum für Pflanzen und Tiere, gibt es mehr Geld, als wenn das Wasser über unterirdische Rohre in ein Gewässer abgeleitet wird.
Mehr Informationen zu den genauen Förderquoten, eine Karte zum Fördergebiet sowie die Antragsformulare finden Interessierte auf Fördergeld für Abkopplung und Starkregen-Resilienz
Kontakt: hallo@klima-werk.de
Die Zukunftsinitiative Klima.Werk
n der Zukunftsinitiative Klima.Werk arbeiten Emschergenossenschaft und Lippeverband gemeinsam mit Städten der Emscher-Lippe-Region an einer wasserbewussten Stadt- und Raumentwicklung, um die Folgen des Klimawandels abzumildern und die Lebensqualität in den Quartieren zu steigern. Der blau-grüne Umbau startete 2005 mit der Zukunftsvereinbarung Regenwasser (ZVR) von Emschergenossenschaft, Emscher-Kommunen und dem Land NRW und entwickelte sich 2014 zur Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ weiter, jetzt Zukunftsinitiative Klima.Werk.
Unter dem Dach des Klima.Werks wird das Ruhrkonferenz-Projekt „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ des Landes Nordrhein-Westfalen umgesetzt, an dem sich seit 2020 alle Wasserverbände der Region beteiligen. Die Förderkulisse des Projekts umfasst das Gebiet des Regionalverbandes Ruhr (53 Städte und Gemeinden). In den klimafesten Wandel sollen bis 2030 rund 250 Millionen Euro investiert und in ausgewiesenen Gebieten 25 Prozent der befestigten Flächen abgekoppelt und die Verdunstungsrate um 10 Prozentpunkte gesteigert werden. Die Serviceorganisation der Zukunftsinitiative bei Emschergenossenschaft und Lippeverband setzt mit den Städten die Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung um. Weitere Informationen (auch zu Förderung von Projekten) auf http://www.klima-werk.de.
Die Emschergenossenschaft
Am 14. Dezember 1899 als erster deutscher Wasserwirtschaftsverband gegründet, ist die Emschergenossenschaft heute gemeinsam mit dem 1926 gegründeten Lippeverband Deutschlands größter Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken. Die Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Unternehmens sind die Abwasserentsorgung, der Hochwasserschutz sowie die Klimafolgenanpassung. Ihr bekanntestes Projekt ist der Emscher-Umbau (1992-2021), bei dem die Emschergenossenschaft im Herzen des Ruhrgebietes eine moderne Abwasserinfrastruktur baute. Dafür wurden 436 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen verlegt und vier Großkläranlagen gebaut. Rund 340 Kilometer an Gewässern werden insgesamt renaturiert. Parallel entstanden über 130 Kilometer an Rad- und Fußwegen, die das neue blaugrüne Leben an der Emscher und ihren Nebenläufen erleb- und erfahrbar machen. http://www.eglv.de