
Anlässlich des „Tags des Fisches“ (22. August 2025) meldet die Emschergenossenschaft eine erfreuliche Entdeckung: Der Gründling, ein kleiner Karpfenfisch, wurde nun mehrfach in der Emscher nachgewiesen. Die Rückkehr dieser Art steht sinnbildlich für die ökologische Erholung des Gewässers, das einst über 170 Jahre lang die Abwässer der gesamten Region transportierte. Die steigende Artenvielfalt ist das Ergebnis des Generationenprojektes Emscher-Umbau, in das die Emschergenossenschaft zwischen 1992 und 2021 knapp 5,5 Milliarden Euro investiert hatte.
Abwasserfreiheit und Anbindung an den Rhein bewirken steigende Artenvielfalt
Ein zentraler Faktor für die Rückkehr der Artenvielfalt ist die barrierefreie Anbindung der Emscher an den Rhein. Im November 2021 hatte die Emschergenossenschaft im Beisein von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst die Emscher in die neue Mündungsaue geleitet und damit an den Rhein angeschlossen.
Vorher mündete die Emscher über ein sechs Meter tiefes Betonbauwerk in den Rhein – eine unüberwindbare Hürde für wandernde Fische. Seit dem Umbau treffen beide Gewässer nun auf gleicher Höhe aufeinander. Mittlerweile entdecken die Flussbewohner aus dem Rhein das Emscher-System für sich – unter ihnen auch der Gründling.
„Im Rahmen von Gewässeruntersuchungen, sogenannter Erfolgskontrollen zur Gewässerbesiedlung, konnte der Gründling bereits an mehreren Stellen in der Emscher gefunden werden. Hier bildet er lokal bereits kleinere Vorkommen. Es ist davon auszugehen, dass sich der Fisch mit der positiven Entwicklung der Emscher-Gewässer weiter ausbreiten wird“, sagt Gunnar Jacobs, Artenschutzexperte bei der Emschergenossenschaft.
Der kleine Karpfenfisch kehrt nun aus eigener Kraft zurück
Zuvor war der Gründling nur vereinzelt und meist in Nebengewässern der Emscher aufgetaucht – diese Nachweise gelten als isolierte Einzelfunde, vermutlich durch menschliches Aussetzen verursacht. Jetzt jedoch kehrt er aus eigener Kraft zurück in das revitalisierte Flusssystem.

Der Gründling gehört zur Familie der Karpfenfische (Cyprinidae) und wird zwischen zehn und fünfzehn Zentimeter groß.
Der Schwarmbildner hält sich überwiegend am Grund auf und lebt sowohl in stehenden als auch fließenden Gewässern mit sandigem oder kiesigem Grundsubstraten und Pflanzenwuchs. Mit einer Größe von 10 bis 15 Zentimetern ist er relativ klein.
Typisch für den geselligen Fisch ist sein Verhalten bei Gefahr: Er versucht, sich möglichst mit dem ganzen Körper in den Untergrund einzugraben, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Seine Nahrung besteht hauptsächlich aus kleinen Gewässerorganismen und Insektenlarven.