Sicher und mit Spaß durch den Straßenverkehr

Zweiwöchige Fahrradferienaktion in der Jugendverkehrsschule

Kinder üben das Fahrradfahren in der Jugendverkehrsschule
Fahrradferienaktion: Zwei Wochen lang können Kinder täglich von zehn bis 14 Uhr in verschiedenen Gruppen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr trainieren. Foto: Clara Wernet für nordstadtblogger.de

Seit 1959 gibt es die Fahrradferienaktion: „Sie ist sogar älter als ich“, scherzte Polizeipräsident Gregor Lange bei der Vorstellung des Programms. Zwei Wochen lang können Kinder täglich von zehn bis 14 Uhr für mehr Sicherheit im Straßenverkehr trainieren. Ganz nach dem Motto: „Noch sicherer, noch besser“. Veranstaltet wird die Aktion vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Dortmund, erklärte die Vorsitzende Heide Kröger-Brenner den Nordstadtbloggern.

Mehr Sicherheit durch Training, Prävention und Aufklärung

Ziel der Aktion sei es nicht nur, dass die Kinder einen offiziellen Fahrradführerschein zu erwerben. Die teilnehmenden Kinder sollen auch unter komplexen Bedingungen sicher am Straßenverkehr teilnehmen können.

Aufgereihte Kinder und Jugendfahrräder auf dem Verkehrsübungsplatz
Foto: Javad Mohammadpour für Nordstadtblogger.de

Die Jugendverkehrsschule bietet auf rund 8000 Quadratmetern Fläche abwechslungsreiche Trainingsmöglichkeiten. Dazu gehören Slalomparcours, Wippen und Kettenelemente.

Die Kinder lernen hier, Mehrfachhandlungen sicher auszuführen: Gleichzeitig in die Pedale treten, Geschwindigkeit anpassen, nach anderen Verkehrsteilnehmern Ausschau halten, bremsen und dabei die Vorfahrtsregeln beachten, stellt für viele Verkehrsteilnehmer eine Herausforderung dar, und Kinder müssen dies früh üben.

Bei der Fahrradaktion lernen sie das spielend. „Ziel ist es, Verkehrssicherheit mit Spiel und Spaß zu kombinieren“, betonte Polizeipräsident Lange. „Es ist am besten, etwas zu lernen, ohne es zu merken.“

Mädchen mit Fahrrad in der Jugendverkehrsschule
Foto: Clara Wernet für nordstadtblogger.de

Teilnehmerin Fatema zeigte sich begeistert: „Mir macht es hier super viel Spaß!“ Sie hat dann auch sicher vorgeführt wie sie den Parcours mit ihrem Fahrrad meistert. Die Kinder lernen hier also nicht nur sicher, sondern auch selbstbewusst zu fahren.

Weitere Angebote, wie die Verkehrspuppenbühne stärken das Verkehrsverständnis der Kinder. Außerdem werden auch Crashkurse für die Oberstufe angeboten. Dort berichten Sanitäter, Ärzte, Seelsorger und auch Eltern von Unfallopfern, welche Gefahren im Verkehr bestehen und was mögliche Konsequenzen sind, wenn diese nicht ausreichend beachtet werden, um die Jugendlichen für ihre eigene Sicherheit zu sensibilisieren. Diese Crashkurse entfalten eine  großer emotionale Wirkung und sollen Jugendlichen helfen, ein Bewusstsein nicht nur für das Fahrrad, sondern gerade auch für Risken beim Autofahren zu entwickeln.

Mehr Schutz für unsere kleinen Verkehrsteilnehmer

Doch Training allein, kann die Kinder im Straßenverkehr nicht schützen. Die Vorsitzende des ADFC Dortmund forderte: „Die Fahrradwege in Dortmund müssen weiter ausgebaut werden. Nur so kann man Kinder als kleine Verkehrsteilnehmer besser schützen.“

Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange
Polizeipräsident Gregor Lange Foto: Javad Mohammadpour für nordstadtblogger.de

Polizeipräsident Gregor Lange stimmte ihr als aktiver Radfahrer zu: „Die Rahmenbedingungen sind noch verbesserungswürdig. Rücksicht, Aufmerksamkeit und Respekt sind jedoch ebenfalls wichtige Komponenten im Straßenverkehr.“ Nur so lasse sich langfristig das Ziel von sinkenden Unfallzahlen erreichen und Todesopfer durch Unfälle vollständig vermeiden.

Die Fahrradferienaktion richtet sich außerdem nicht nur an Kinder – auch Erwachsene sind eingeladen, um ihre Sicherheit auf dem Fahrrad zu verbessern. Das Training ist für alle Altersklassen offen. Kinder unter zehn Jahren brauchen aber eine verantwortliche Person als Begleitung.

Fahrradsicherheit unter dem Motto: „Mehr Schloss ist besser“

Sicherheit heißt bei Fahrrädern aber auch Diebstahlschutz und eine sichere Ausrüstung. Andreas Bach vom ADFC betonte: „Mehr Schloss ist besser.“ Ein einfaches Rahmenschloss reiche nicht aus. Stattdessen empfiehlt er eine Kombination mit einem Ketten- oder Faltschloss: „Mindestens zwei Schlösser sollten es sein.“ Bügelschlösser seien dagegen oft unhandlich.

Dr. Andreas Bach (ADFC) Foto: Javad Mohammadpour für nordstadtblogger.de

Besonders bei hochwertigen Rädern rät Bach zur Fahrradcodierung. Dabei wird am oberen Ende des Sattelrohres eine Zahlen- und Buchstabenkombination – die sogenannte Eigentümer-Identifizierungs-Nummer – angebracht. Diese ermöglicht es der Polizei, gestohlene und sichergestellte Fahrräder eindeutig zuzuordnen. Im Jahr 2024 konnten auf diese Weise 600 Fahrräder sichergestellt werden.

Bis zum 8. August gibt es noch die Gelegenheit, im Rahmen der Fahrradferienaktion die eigene Fahrtechnik zu verbessern und wichtige Verkehrsregeln zu üben. Ob bei Parcours, Ausfahrten oder kleinen Herausforderungen – das Ziel ist klar: Mit Freude lernen, sicher unterwegs zu sein.

 


Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!

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Reaktionen

  1. Ferienaktion II 2025 des ADFC Dortmund e.V. (PM)

    Wer: ADFC Dortmund e.V.
    Wo: Jugendverkehrsschule Fredenbaum, Münsterstr. 270C
    Wann: 04.08. (Montag) – 08.08. (Freitag), jeweils 10:00- 14:00 Uhr

    ADFC-Fahrradlehrer bieten Fahrradunterricht für Jung und Alt.
    Für Kleinkinder: Roller- und Fahrradtraining,
    Für Schulkinder: Verkehrssicherheitstraining, Übungen jeweils in kleinen Gruppen,
    Für Erwachsene und ältere Menschen: Einzeltraining im verkehrsfreien bzw. verkehrsarmen Raum.
    Die Teilnahme ist kostenlos. Kinder unter 10 Jahren nur in Begleitung von Verantwortlichen.
    Zur besseren Planung wird um eine Anmeldung unter radfahrjugend@adfc-dortmund.de gebeten.
    Weitere Infos bei Werner Blanke, 0231 79 79 222.

  2. ADFC Fahrrad-Codierung (PM)

    Wer: ADFC Dortmund e.V.
    Wo: Geschäftsstelle des ADFC Dortmund, Graudenzer Straße 11
    Wann: 04.08. (Montag), 16:30 – 18:30 Uhr

    Der ADFC Dortmund führt wieder eine Fahrrad-Codierung gegen Fahrrad-Diebstahl durch. Wir bringen eine Individualnummer in den Rahmen ein oder kleben diese mit einem speziellen Verfahren auf Ihr Fahrrad. Der Code wird sichtbar angebracht und kann so einen potentiellen Fahrraddieb abschrecken. Zudem kann das Fahrrad dem Eigentümer zugeordnet werden. Bringen Sie bitte die Kaufquittung und Ihren Personalausweis mit. Bei Pedelecs sollten Sie den Schlüssel für den Akku mitbringen.

    Eine Anmeldung ist nicht nötig. Bitte nicht alle um 16.30 kommen. Ab 17.30 ist meist weniger Wartezeit. Mehr Info unter: https://dortmund.adfc.de/artikel/codieren. Mitglieder zahlen 5 €, Nichtmitglieder 15 € Gebühr je Rad.

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