Weltwassertag am 22. März steht unter dem Motto „Wasser für Frieden“

Regionale Wasserwirtschaft engagiert sich mit vielen Partnern im afrikanischen Sambia

Abwasserreinigung im afrikanischen Sambia. Hier kooperieren Emschergenossenschaft und Lippeverband mit dem örtlichen Wasserwirtschaftsunternehmen Lukanga Water und beraten die afrikanischen Kolleg:innen. Foto: Eberhard Holtmeier/EGLV

„Water for Peace – Wasser für Frieden“ lautet das Motto des diesjährigen Weltwassertages am 22. März. Frieden wird im Idealfall gesichert, indem Konflikte – zum Beispiel um die Versorgung mit sauberem Wasser – bereits im Ansatz vermieden werden. Aus diesem Grund engagieren sich Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) bereits seit vielen Jahren im Rahmen von Entwicklungsprojekten auf dem afrikanischen Kontinent. In Sambia kooperieren sie etwa mit Lukanga Water – das Unternehmen ist in der Zentralprovinz mit ihrer Hauptstadt Kabwe für die Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung zuständig.

Austausch von wertvollem Fachwissen der deutschen Wasserwirtschaftsunternehmen

Die Kooperation ist Teil einer mehrjährigen, vollfinanzierten Pilotphase des Vorhabens „Betreiberplattform zur Stärkung von Partnerschaften kommunaler Unternehmen weltweit”.

Hierbei bringen sich Wasserwirtschaftsunternehmen aus Deutschland mit ihrem Fachwissen in Partnerschaften ein – eine dieser Partnerschaften umfasst EGLV, Gelsenwasser und die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).

„Sambia ist ein Land mit starken Gegensätzen zwischen reich und arm. Gerade im Bereich der Wasser- und Abwasserdienstleistung herrscht eher Letzteres vor: Gleichzeitig aber sind die Kolleginnen und Kollegen von Lukanga Water fachlich überaus kompetent, weswegen wir mit unserer Unterstützung eine Menge bewegen können“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von EGLV.

Lokale Randbedingungen erfordern robuste und gleichzeitig einfache Lösungen

Dr. Frank Obenaus, Technischer Vorstand von EGLV, war im Rahmen der Zusammenarbeit selbst vor Ort in Sambia und hat sich dort vom Fortschritt des Projektes überzeugt.

Im Rahmen der Kooperation mit Lukanga Water arbeiteten Dr. Frank Obenaus (Technischer Vorstand von EGLV, stehend l.) und Eberhard Holtmeier (Betriebsmanager Mittlere Emscher, sitzend 3. v. l.) gemeinsam mit den afrikanischen Kollegen vor Ort in Sambia. Foto: EGLV

„Im Zuge der Partnerschaft in Sambia kooperieren wir mit Lukanga Water ganz praktisch zu Fragen der Organisation und technischen Abwicklung betrieblicher Aufgabenstellungen unter den lokalen Randbedingungen, die robuste und gleichzeitig einfache Lösungen erfordern.“

So unterstützte man den lokalen Anlagenbetrieb vor Ort zum Beispiel bei der Überwachung und Behebung von Störungen an Abwasserpumpwerken sowie bei der Ertüchtigung und Wiederinbetriebnahme einer Kläranlage.

Bei dieser Gelegenheit werden auch fachliche Fähigkeiten zur Durchführung von Betriebsanalytik vermittelt.

Gegenbesuch der Geschäftsführung von Lukanga Water in der Emscher-Lippe-Region

Der Vorstandsvorsitzende der Emschergenossenschaft, Prof. Dr. Uli Paetzel. Foto: Celina Winter / EGL

Dem Besuch in Afrika folgte im vergangenen Jahr der Gegenbesuch in der Emscher-Lippe-Region. Dabei besuchte die Geschäftsführung von Lukanga Water unter anderen die Kläranlage der Emschergenossenschaft in Bottrop.

Bei einem Besuch im Pumpwerk Bottrop-Boye diskutierten die Kollegen der Emschergenossenschaft mit den Gästen zudem Möglichkeiten zur Optimierung der Abwasserableitung in der Stadt Kabwe.

Ein Besuch der Ausbildungswerkstatt von EGLV in Bottrop rundete im vergangenen Mai das Tagesprogramm ab. „Wir sind der festen Überzeugung, dass Bildung und Ausbildung unverzichtbare Faktoren sind, um Ver- und Entsorgungsstabilität sowie Konfliktfreiheit zu erreichen – und damit letztlich Frieden“, sagt Uli Paetzel.

Engagement der Wasserverbände auch in Namibia

Außer in Sambia unterstützten Emschergenossenschaft und Lippeverband in den vergangenen Jahren auch bereits in Namibia.

Gemeinsam mit der Universität Darmstadt wurde dabei im Rahmen des Projektes EPoNa (Enhancement of Wastewater Ponds in Outapi/Namibia) in der Kleinstadt Outapi im Norden Namibias die Abwasserreinigung so verbessert, dass das gereinigte Wasser für die Landwirtschaft wieder nutzbar wurde.

In diesem Jahr feiert die Emschergenossenschaft ihr 125 jähriges Bestehen

Die Emschergenossenschaft feiert in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen. Am 14. Dezember 1899 als erster deutscher Wasserwirtschaftsverband gegründet, ist die Emschergenossenschaft heute gemeinsam mit dem 1926 gegründeten Lippeverband Deutschlands größter Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken.

Der Emscher-Umbau prägt das gesamte Ruhrgebiet, Hier: Dortmund Mengede, Blick nach Osten von Brücke Strünkedestraße Archivfoto: Ute Jäger / EGLV

Die Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Unternehmens sind die Abwasserentsorgung, der Hochwasserschutz sowie die Klimafolgenanpassung. Ihr bekanntestes Projekt ist der Emscher-Umbau (1992-2021), bei dem die Emschergenossenschaft im Herzen des Ruhrgebietes eine moderne Abwasserinfrastruktur baute.

Dafür wurden 436 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen verlegt und vier Großkläranlagen gebaut. Rund 340 Kilometer an Gewässern werden insgesamt renaturiert. Parallel entstanden über 130 Kilometer an Rad- und Fußwegen, die das neue blaugrüne Leben an der Emscher und ihren Nebenläufen erleb- und erfahrbar machen.

Weitere Informationen: www.eglv.de

Unterstütze uns auf Steady

Print Friendly, PDF & Email

Reaktion schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert