Neue Bitkom-Studie: Viele Deutsche haben Probleme, im Internet Fake News zu erkennen

Internetnutzer geben sich nur Note 3 für Medienkompetenz

Falsch- und Desinformationen im Internet zu erkennen, wird immer schwieriger – aber auch immer wichtiger. Bild: depositphotos.com/ Igor Stevanovic

Viele Deutsche fühlen sich überfordert, wenn es darum geht, Falschinformationen im Internet zu erkennen. Eine repräsentative Befragung des Digitalverbands Bitkom unter 1.003 Personen ab 16 Jahren zeigt, dass die durchschnittliche Selbstbewertung der Medienkompetenz bei einer Schulnote von 3,1 liegt.

Nur 25 Prozent trauen sich zu, Falschinformationen im Netz zu erkennen

Jüngere Nutzer schätzen ihre Fähigkeiten besser ein: Die 16- bis 29-Jährigen geben sich eine 2,5, während die 30- bis 49-Jährigen eine 2,9 vergeben. Ab 50 Jahren sinkt die Bewertung auf ein „befriedigend“ oder schlechter: Die 50- bis 64-Jährigen bewerten sich mit 3,2, die 65- bis 74-Jährigen mit 3,8 und die über 75-Jährigen mit 4,1.

Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research durchgeführt hat. Dabei wurden 1.003 Personen ab 16 Jahren in Deutschland telefonisch befragt, darunter 933 Internetnutzer:innen.

Nur etwa ein Viertel der Internetnutzer (26 Prozent) traut sich zu, Falschinformationen im Netz zu erkennen. Bei den 16-bis 29-Jährigen sind es 32 Prozent, bei den über 75-Jährigen nur sieben Prozent.

Lediglich 17 Prozent wissen, wie man manipulierte Bilder oder Videos erkennt. Auch hier fühlen sich die Jüngeren (22 Prozent) sicherer als die Älteren (elf Prozent). Weniger als die Hälfte (44 Prozent) prüft Informationen im Internet, bevor sie diese teilen. In der Altersgruppe der 16- bis 29-Jährigen sind es 48 Prozent, bei den über 75-Jährigen nur 36 Prozent.

„Gezielte Desinformation im Netz kann großen Schaden anrichten“

Rund die Hälfte der Befragten (52 Prozent) gibt an, schon einmal auf ein Deepfake hereingefallen zu sein. Zudem haben 57 Prozent eine Werbeanzeige für einen normalen Bericht gehalten.

Dr. Bernhard Rohleder ist Hauptgeschäftsführer des Digitalverbands bitkom. Foto: bitkom e.V.

Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder warnt: „Gezielte Desinformation im Netz kann großen Schaden anrichten. Es reicht nicht, von Falschinformationen gehört zu haben – man muss sie erkennen, Inhalte hinterfragen und Quellen zuverlässig prüfen können. “

Der bundesweite Digitaltag am 27. Juni soll mit über 2.000 Aktionen digitale Kompetenzen ausbauen und die digitaleTeilhabe stärken. Bitkom ist auch in diesem Jahr wieder Partner. Der Digitaltag findet zum sechsten Mal statt und richtet sich an Menschen jeden Alters und jeder Vorerfahrung. Das Schwerpunktthema lautet „Digitale Demokratie. Mitreden.Mitgestalten. Mitwirken. “

Hinter dem Digitaltag steht die Initiative „Digital für alle“, ein Bündnis von mehr als 25Organisationen aus Zivilgesellschaft, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Wohlfahrt und öffentlicher Hand. Weitere Informationen zu den Digitaltag-Aktionen des Bitkom in Berlin und online unter bitkom.org/digitaltag

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