
Die Stadt Dortmund treibt die Digitalisierung ihrer Verwaltung voran. Das Projekt „Digitales Bauhaus“ läuft nun bis 2027. Über 200 digitale Angebote stehen den Bürgerinnen und Bürgern bereits zur Verfügung, weitere sollen folgen. Dabei geht es nicht nur um mehr Effizienz, sondern auch darum, den Bürgerservice umzustrukturieren.
Dortmund verlängert Digitalisierungsprojekt bis 2027
Die Stadt Dortmund führt ihre Digitalisierungsprojekte weiter fort: Das Dortmunder Systemhaus und das IT-Unternehmen Adesso setzen ihre Zusammenarbeit im Projekt „Digitales Bauhaus“ bis Mitte 2027 fort. Nachdem sich Adesso erneut im Vergabeverfahren durchsetzen konnte, begleitet das Unternehmen den digitalen Veränderungsprozess weiter als Partner. Ziel ist es, Verwaltungsangebote für Bürger:innen noch einfacher, schneller und verständlicher zu gestalten.

Hinter dem „Digitalen Bauhaus“ stehen digitale Lösungen, die funktional, bürgernah und leicht zugänglich sein sollen. Seit Projektstart wurden bereits über 200 Verwaltungsleistungen digitalisiert – ein weiterer Schritt in Richtung einer modernen und serviceorientierten Stadtverwaltung, teilte die Stadt mit.
Oberbürgermeister Thomas Westphal betonte: „Wir schaffen den nächsten Digitalisierungsschub. Mit dem Digitalen Bauhaus machen wir die Verwaltung fit für die Zukunft – das Ziel ist klar: Dienstleistungen, die so einfach funktionieren, wie die Menschen es heute erwarten – digital, verständlich und zuverlässig.“
Digitale Erfolge in der Verwaltung
Die aktuellen Zahlen bestätigen den aktuellen Erfolg der Dortmunder Digitalisierungsstrategie: Über 15.000 digitale Kfz-Anmeldungen, mehr als 4.000 papierlose Wohngeldanträge und jährlich über 2.500 Buchungen von Sportanlagen zeigen die hohe Akzeptanz und Nutzerfreundlichkeit der digitalen Angebote, so die Stadtverwaltung weiter.

Die integrierte Online-Bezahlfunktion (ePayment) hat bereits in über 35 Leistungen integriert und verzeichnete mehr als 100.000 erfolgreiche Transaktionen. Intern wurden Abläufe neu aufgestellt, digitale Kompetenzen ausgebaut und zentrale Anwendungen eingeführt. Aktuell werden 113 Digitalisierungs- und IT-Infrastrukturprojekte parallel betreut.
Für diesen Erfolg hat Dortmunder Systemhaus 52 Mitarbeitende in den Bereichen Anforderungsmanagement, Projektleitung, Innovation und Change-Management qualifiziert – ein wichtiger Schritt für den weiteren Digitalisierungsprozess.
Nächste Schritte und Schwerpunkte
Die nächste Projektphase baut auf vier strategischen Fundamenten auf: Digitale Strategien für den Alltag sollen Effizienz, Sicherheit und einen verantwortungsvollen Umgang mit Personal und Budget in den Vordergrund stellen. Gut vernetzte IT-Systeme werden dafür sorgen, dass alle digitalen Anwendungen besser zusammenspielen und Verwaltungsprozesse deutlich beschleunigt werden.

Erste praktische Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz in Pilotprojekten sollen beispielsweise Anfragen vorsortieren und Daten schneller auswerten, was sowohl Bürger*innen als auch die Verwaltung entlastet.
Und ein neu aufgestelltes Qualitäts- und Innovationsmanagement stellt sicher, dass digitale Lösungen nicht nur nutzerfreundlich und sicher funktionieren, sondern auch technologische Entwicklungen frühzeitig erkannt und in nutzbringende digitale Angebote überführt werden. Aus der Verwaltung wurden 75 weitere Digitalisierungsideen gemeldet, von denen sich 19 bereits in Vorbereitung befinden.
Digitale Projekte aktuell und in Vorbereitung
Aktuell digitalisieren zahlreiche Ämter und Fachbereiche ihre Prozesse: Das Ordnungsamt arbeitet an digitalen Lösungen rund um die allgemeine Gefahrenabwehr und die Gewerbeangelegenheiten, das Jugendamt bearbeitet Elternbeiträge und Kindertagespflege digital, und das Amt für Wohnen hat den Wohngeldantrag mit durchgängig digitalem Prozessablauf komplett neu gestaltet.

Die Feuerwehr Dortmund arbeitet derzeit mit der Stadt Hagen und dem Kreis Unna an der Einführung eines Telenotarztsystems. Auch andere Bereiche bereiten digitale Neuerungen vor: Im Gesundheitsamt soll ein mobiles System für den Medizinischen Dienst aufgebaut werden, der Fachbereich Schule will die digitale Erreichbarkeit der Schulhausmeisterinnen verbessern, und im Umweltamt wird das Verfahren für Baumfällanträge vollständig online umgestellt.
Besonders innovativ: die Konzeption und Erprobung einer KI-gestützten Lösung zur Unterstützung allgemeiner Verwaltungsaufgaben, die Anträge automatisch vorstrukturieren und Fristen überwachen soll.
Personal- und Organisationsdezernent Christian Uhr resümiert: „Unsere digitalen Angebote sparen den Bürger:innen Zeit und Wege – und machen die Verwaltung zugleich leistungsfähiger. Der Aufbau neuer Strukturen und Kompetenzen war dafür entscheidend.“ Dortmund geht thus digital gestärkt in die Zukunft – und könnte damit auch als Modell für andere Kommunen dienen.
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