Aufwertung für Platz und Quartier in der Nordstadt – Wandbild verschönert den Schleswiger Platz

Graffiti Aktion am Schleswiger Platz. Hannes hat das Bild geschaffen
Die optische Aufwertung des Schleswiger Platzes ist gelungen. Hannes gestaltete die Fassade.

„Ich hätte heulen können, als ich das heute morgen gesehen hab“, beschreibt Quartiersmanager Devrim Ozan seine Wut über die Farbattacke auf das neue Wandbild am Schleswiger Platz. Das Büro für Architektur und Stadtentwicklung (BASTA) und das Quartiersmanagement Nordstadt präsentierten das Kunstwerk am Freitag der Öffentlichkeit. In der Nacht zuvor hatten Unbekannte in großer Schrift WCMCB auf das Bild gesprüht. Trotzdem entfaltet das großflächige Graffiti seine Wirkung. „Das sieht aber toll aus“, freuen sich zwei Jungs aus dem Viertel am Rande der Feier über die gelungen optische Aufwertung ihres Quartiers.

Künstler aus dem Viertel entwarf und gestaltete das Wandbild ehrenamtlich

Graffiti Aktion am Schleswiger Platz. Leider ist das Bild in der zuvor besprüht worden
Ärgernis: Unbekannte besprühten das Wandbild in der Nacht zuvor. Fotos: Klaus Hartmann

Gastronom Sefedim Hadrovic, der seinem Balkangrill Stari Grad in direkter Nachbarschaft im letzten Jahr eröffnet hat, ist ebenfalls begeistert. Der Imbissbetreiber plant für den Sommer eine Außengastronomie. Ein sauberes und einladendes Erscheinungsbild der Umgebung ist für das Gelingen seines Vorhabens von Bedeutung.

Das 50 bis 60 Quadratmeter große Wandbild hat Hannes gestaltet. Der wohnt gleich um die Ecke. Zwei Wochen hat der Student an der Fassade des Hauses Schleswiger Straße 19 ehrenamtlich gearbeitet, die war vorher grau und mit großflächigen Beschmierungen versehen. „Dass ist eine unterstützende Maßnahme in unserem Bemühen den Leerstand in der Straße zu beseitigen“, erklärt Ute Ellermann von BASTA die Bedeutung des visuellen Beitrags am Schleswiger Platz. Die Bewohner des Viertels klagten über die Drogenszene, vernachlässigte Häuser und illegale Müllablagerungen.

Der Leerstand vieler Gewerbe-Immobilien im Quartier soll behoben werden

Graffiti Aktion am Schleswiger Platz. Devrim Ozan, Quartiersmanager Schleswiger Viertel. Dahinter Thomas Westphal, Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Dortmund
Quartiersmanager Devrim Ozan und Wirtschaftsförderer Thomas Westphal (re.) sehen den Wandel zum Besseren.

Der schlechte Ruf der Gegend hat Spuren im Gewerbebestand hinterlassen. Ladengeschäfte stehen leer. So genannte Ankermieter, wie etwa die Bio-Bäckerei „Backdat“, oder der in unmittelbarer Nähe gelegenen „Pennymarkt“ haben das Viertel verlassen. Dadurch wurde nicht nur die Nahversorgung beeinträchtigt.

Der Leerstand großflächiger gewerblicher Immobilien dokumentiert auch optisch den Niedergang eines Quartiers. Den gilt es aufzuhalten. Gelungen ist das in der Vergangenheit bereits mit Projekten wie der Existenzgründungsberatung für Migranten und der Standortentwicklung Nord. Die Schlüsselimmobilie Schleswiger Straße 19 konnte wiederbelebt werden. Das Bild von Hannes ist ein weitere Baustein in dem Maßnahmen-Paket neue Gewerbetreibende in die Straße zu locken.

Investitionen der öffentlichen Hand folgen privatwirtschaftliche Aktivitäten, siehe Imbissbetreiber Hadrovic. So wünscht man es sich! Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung ist gekommen. Zusammen mit vielen im Viertel tätigen Akteuren, dem Wirt des Balkangrills und Bewohnern der Straße, lässt er bei der feierlichen Einweihung des Wandbildes bunte Luftballons als Zeichen des Wandels in den grauen Himmel über dem Schleswiger Platz steigen. Die Farbattacken der letzten Nacht stören da nur ein wenig. „Die wollten wohl ihr Revier verteidigen“, mutmaßen einige Anwohner über die Intention der Sprayer.

 

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Reaktionen

  1. hust hust

    „WCMCMB“? Ist das nicht der Vollid…, der sich auch am Künstlerhaus im mit „Fickt eure Kunst!“ verewigt hat? Schade. Von einem „Graffitikünstler“ hätte ich mehr Feingefühl bei der Wahl seiner Leinwand erwartet…

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