
„Reformation heißt, die Welt zu hinterfragen“ – Mit diesem Motto wird das 500. Jubiläum der Veröffentlichung von 95 Thesen des Mönchs und Theologieprofessors Martin Luther im Jahr 1517 beworben. Am Samstag machten Mitglieder des Humanistischen Verbandes in Dortmund 33 Thesen gegen die Benachteiligung konfessionsfreier und nichtreligiöser Menschen in Deutschland öffentlich.
In Nordrhein-Westfalen sind rund 27 Prozent der Einwohner konfessionsfrei
Heute gehört rund ein Drittel der Bevölkerung der Bundesrepublik, mehr als 26 Millionen Menschen, keiner Kirche an – in Nordrhein-Westfalen sind rund 27 Prozent der Einwohner konfessionsfrei.
Doch wer nicht Mitglied in einer Kirche oder anderen religiösen Glaubensgemeinschaft ist, hat oftmals die schlechteren Karten: auf dem Arbeitsmarkt, im Bildungssystem, in der Politik, in den Medien und in der öffentlichen Wahrnehmung.
33 Thesen gegen die Benachteiligung konfessionsfreier Menschen angebracht
Anlässlich des anlaufenden 500. Jubiläums der Reformation im Jahr 2017 haben Mitglieder des HVD Nordrhein-Westfalen darum am 10. Dezember 2016 in Dortmund öffentlich einen Anschlag von 33 Thesen gegen die Benachteiligung konfessionsfreier Menschen am Dortmunder Rathaus angebracht.
Mit der Aktion vor am Rathaus sind Politik und allgemeine Öffentlichkeit dazu aufgerufen, endlich die volle Gleichberechtigung von konfessionsfreien und konfessionell gebundenen Menschen in Deutschland umzusetzen.

Reaktionen
Oldboy
mmmh…ich habe mir mal die 33 Thesen (es sind eigentlich Forderungen, keine Thesen!) gegönnt. Von einer Benachteiligung(!) konfessionsfreier Menschen durch jetzige Regelungen habe ich darin nichts gelesen. Einige lesen sich dagegen ziemlich schräg (wenn nicht mit Verlaub bekloppt), einige sind Betteleien um Fördergelder.
Eh ich’s vergesse: ich bin konfessionsfrei. Seit vielen Jahrzehnten.
hp.schulz
Hallo Freund/innen,
da brauchen wir gar nicht nach Dortmund schauen.
„33 Thesen“ gab es am 11. Dez. auch in Wuppertal
hier mehr: http://www.HVD-Wuppertal.de
ptie
@oldboy:
Die Bezeichnung „Thesen“ sind find ich auch unpassend. „Forderungen“, trifft es.
In der Forderung:
„Begrenzung der Sonderstellung des kirchlichen Arbeitsrechts auf den im engsten Sinne verkündigungsnahen Bereich“
wird eine Benachteiligung konfessionloser Menschen angesprochen. Gerade im sozialen Bereich (Kindergärten, Krankenhäuser, Altenheime) werden mit öffentlichen Geldern kirchliche Normen durchgesetzt, was zu Lasten konfessionsfreier Menschen geht.
In der Forderung:
„Umwandlung der staatlichen Bekenntnisschulen in reguläre Gemeinschaftsschulen“
schwingt eine entsprechende Benachteiligung mit, da auch dort im wesentlichen öffentliche Gelder den Kirchen zur Verfügung gestellt werden, mit denen sie ihre Schüler auswählen können. Allerdings kenne ich mich in dem bereich nicht so gut aus, vielleicht ist mein Vorurteil da nicht korrekt 🙂
Ob die Forderung
„Umwandlung aller „Konkordatslehrstühle“ in reguläre Lehrstühle durch Aufhebung der entsprechenden Regelungen“
eine große Rolle spielen muss, kann ich auch nicht abschätzen.
Insgesamt finde ich es eine interessante Zusammenstellung von Forderungen. Meines Erachtens überschneiden sich viele Forderungen, das hätte noch prägnanter formuliert werden können.
Philosoph der Zukunft? Der Humanistische Salon diskutiert über Feuerbachs Ideen ‚(PM HVD NRW)
Der Humanistische Verband lädt am Sonntag, 2. November, um 11.30 Uhr zum Humanistischen Salon ein. Unter dem Titel „Ludwig Feuerbach – ein Philosoph der Zukunft?“ steht der Klassiker der philosophischen Religionskritik im Mittelpunkt. Feuerbach (1804–1872) führte mit seiner Projektionsthese das Gottesbild auf menschliche Wünsche und Sehnsüchte zurück und lieferte damit eine Erklärung für den Erfolg der Religion.
Ausgehend von seinem Leben und Werk soll im Salon diskutiert werden, was von seinen Gedanken auch in der Gegenwart noch Gültigkeit hat. Referent ist Helmut Fink aus Nürnberg. Der theoretische Physiker ist Vorsitzender der Ludwig-Feuerbach-Gesellschaft und Direktor der Kortizes-Akademie für säkularen Humanismus in Nürnberg.
Der Humanistische Salon findet digital über Zoom statt. Zugangsdaten: Meeting-ID 898 5572 4539, Kenncode 676 554. Weitere Informationen gibt es unter http://www.hvd-nrw.de.