
Bei der Akademischen Jahresfeier der TU Dortmund kamen rund 800 Gäste im Audimax zusammen. Im Zentrum der Veranstaltung stand die Frage, wie Hochschulen ihre Forschung stärker in gesellschaftliche Prozesse einbringen können. Rektor Prof. Manfred Bayer skizzierte eine strategische Neuausrichtung, die auf mehr Kooperation und Wirkung über den Campus hinaus setzt. Neben inhaltlichen Impulsen wurden zahlreiche wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet.
TU Dortmund setzt auf eine stärkere gesellschaftliche Wirkung ihrer Forschung
In seiner Rede stellte Rektor Bayer die Zusammenarbeit mit der Ruhr-Universität Bochum in den Mittelpunkt. Beide Hochschulen verfolgen das Ziel, ihr Wissen künftig noch enger mit gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Akteuren zu verzahnen.

Forschung solle nicht nur produziert, sondern auch wirksam in die Gesellschaft getragen werden. Ein zentrales Element dieser Strategie ist die gemeinsame Bewerbung als Exzellenzverbund.
Mit dem geplanten „Ruhr Innovation Lab“ wollen die Universitäten einen Raum schaffen, in dem neue Forschungsansätze erprobt werden können. Der Fokus liegt dabei auf interdisziplinären Projekten und offenen Strukturen.
Die Region Ruhrgebiet spielt in diesem Konzept eine besondere Rolle. Im Austausch mit lokalen Partnern sollen Lösungen für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen entstehen. Die Hochschulen verstehen sich dabei als aktive Gestalter des regionalen Wandels.
Wissenstransfer soll auch neue Wege der Erinnerungskultur eröffnen
Wie Wissen konkret gesellschaftlich wirksam werden kann, zeigte Bayer am Beispiel eines Ausstellungsprojekts. Auf dem Gelände der Zeche Zollverein sollen Besucher:innen künftig Zeitzeug:innen des Holocausts in einem interaktiven, holographischen Format begegnen.

An dem Projekt „HOLO-VOICES“ wirken Wissenschaftler:innen der TU Dortmund aus Journalistik und Informatik mit.
Es verbindet technologische Innovation mit historischer Bildungsarbeit und richtet sich an ein breites Publikum außerhalb universitärer Räume.
Angesichts zunehmender antisemitischer Tendenzen weltweit sei es wichtig, neue Formen der Erinnerung zu entwickeln. Hochschulen könnten hier einen entscheidenden Beitrag leisten, indem sie Forschung, Technik und gesellschaftliche Verantwortung zusammenführen.
Die Universität würdigt herausragende Leistungen in Lehre, Forschung und Engagement
Ein weiterer Schwerpunkt der Jahresfeier lag auf der Würdigung herausragender Leistungen. Lehrpreise gingen an mehrere Lehrende aus unterschiedlichen Fakultäten, die für ihre besondere Qualität in der akademischen Ausbildung ausgezeichnet wurden.
Auch studentisches Engagement wurde gewürdigt. Zudem erhielt eine Nachwuchswissenschaftlerin aus der Fakultät Physik den Forschungspreis der TU Dortmund Young Academy für ihre Arbeiten an neuartigen Halbleitermaterialien.Darüber hinaus zeichnete die Universität die besten Abschlussarbeiten und Promotionen aller Fakultäten aus.
Festrede und musikalisches Programm rundeten die Akademische Jahresfeier ab
Den inhaltlichen Abschluss bildete schließlich ein Vortrag des Wirtschaftswissenschaftlers Prof. Arthur Seibold von der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er widmete sich der Zukunft der sozialen Sicherungssysteme und beleuchtete aktuelle Herausforderungen der Rentenpolitik aus empirischer Sicht.
Für den musikalischen Rahmen sorgte die Big Band der TU Dortmund, die die Veranstaltung mit mehreren Stücken begleitete. Traditionell klang die Akademische Jahresfeier dann bei einem Empfang in der Mensa aus.
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