Die Tagespflege am Holzheck ist ein neuer Treffpunkt für die Evinger Nachbarschaft

Der AWO-Ortsverein Eving II serviert Frühstück und Wissenswertes

Ehrenamtliche beim Vorbereiten des Frühstücks
Schmieren die Brötchen: v.l. Inge Jannowitz in Vertretung von Eva Hirsch, die sonst das Team komplettiert; Hannelore Unterkötter und Inge Schrade. Foto: Susanne Schulte

Von Susanne Schulte

Gegen Einsamkeit ist kein Kraut gewachsen. Da muss jede*r selbst den Popo hochbekommen und sich auf die Socken machen. Ein lohnenswertes Ziel ist seit Anfang des Jahres die AWO-Tagespflegeeinrichtung in Eving am Holzheck. An jedem zweiten Mittwoch im Monat decken dort die Ehrenamtlichen des örtlichen Ortsvereins die Tische und schmieren die Brötchen fürs Frühstück.

„Man ist schon erstaunt, was für Senioren so angeboten wird“

Als das Angebot Anfang Januar beworben wurde, war der große Saal zum Garten hin gleich voll: „Am ersten Treffen nahmen bereits 26 Gäste teil“, erzählt Mirko Pelzer, beim Unterbezirks der Arbeiterwohlfahrt der Bereichsleiter für die Pflegeeinrichtungen und Wohnheime. Er freut sich, genauso wie Hans Jürgen Unterkötter, der Vorsitzende des AWO-Ortsvereins Eving II und langjähriger Seniorenbeirat, dass die umgesetzte Idee einer Klausurtagung so gut ankommt – bei pflegenden Angehörigen genauso wie bei den Mitgliedern und den Menschen aus der Nachbarschaft.

Das Bild zeigt zwei Stammgäste
Erich Poth und Inge Seidel waren bei jedem Frühstück zu Gast. Inge Seidel notiert sich schon den nächsten Termin. Foto: Susanne Schulte

Erich Poth und Inge Seidel wohnen an der Evinger Straße, gegenüber der Einfahrt zum Holzheck. Sie haben jedes Frühstück bislang genossen und sind froh, für das nette Zusammensein nicht ewig weit fahren zu müssen. „Wo viele Leute sind, werden wir Alten ja umgerannt“, so die Erfahrungen, die Inge Seidel bei Besorgungen in de Stadt gemacht hat.

Und ihr Begleiter lobt: „Man ist schon erstaunt, was für Senioren so angeboten wird.“ Mitglieder in der AWO sind beide nicht und wollen es in ihrem Alter mit 90 Jahren wohl auch nicht mehr werden.

„Ohne die Ehrenamtlichen können wir das Frühstück nicht ausrichten“

Das ist nicht das vorrangige Anliegen des Ortsvereins. Doch abgewiesen wird selbstverständlich auch niemand. „Durchs Frühstück haben wir bereits fünf neue Mitglieder geworben“, sagt Hannelore Unterkötter, die zusammen mit Inge Schrader und Eva Hirsch ab 8 Uhr morgens die Brötchen schmiert, die Eier kocht, die Radieschen, Gurken und Tomaten schnibbelt – und anschließend wieder klar Schiff macht.

Beratungsgespräch am Tisch
Mirko Pelzer, Bereichsleiter für die Pflege- und Wohneinrichtungen der AWO, im Gespräch mit pflegenden Angehörigen. Foto: Susanne Schulte

„Ohne die Ehrenamtlichen“, betont Mirko Pelzer, „können wir das Frühstück nicht ausrichten. Wir Hauptamtlichen haben dafür nicht die Zeit.“ Er selbst war bislang stets dabei, als Referent.

Die Besucher*innen erfuhren von ihm, welche neuen Leistungen es von der Pflegeversicherung gibt, was beim Ausfüllen der Patient*innen-Verfügung und Vorsorgevollmacht zu beachten ist.

Er stellte die Mitarbeitenden des Seniorenbüros Eving vor und im Juni die neu gewählten Mitglieder des Seniorenbeirats für Eving, Manfred Sträter und Peter Bark-Schäfer. Zu jedem Frühstück wird somit auch Wissenswertes zum Altwerden im Bezirk serviert.

Der Ortsverein organisiert auch Freitzeitangebote im Heim

Das ist dem örtlichen AWO-Ortsverein sehr, sehr wichtig. Seit Jahrzehnten kümmert sich ein Teil der 250 Mitglieder ehrenamtlich um die Freizeitgestaltung der Bewohner*innen des einzigen Pflegeheims des Unterbezirks am Süggelweg, organisiert Sommer- und Grillfeste, Bingo- und Klönnachmittage.

Nachbarinnen im Gespräch
Angelika Schwering und Dorothee Lindemann-Güthe sind Nachbarinnen und unterhalten sich gerne mit anderen Leuten. Foto: Susanne Schulte

So war es keine Frage, als man sich zur Vorstandsklausur zusammensetzte, auch ein Angebot für die im Sommer 2024 eröffnete Tagespflegeeinrichtung zu organisieren. Das gefällt auch Mirko Reinhardt, stellvertretendem Pflegedienstleiter, der bei Gesprächen mit Angehörigen auf dieses Plus im Hause verweisen kann.

Dass so viele Frauen und Männer gerne unentgeltlich für den Wohlfahrtsverband im Einsatz sind, wundert Dorothee Lindemann-Güthe nicht: „Die AWO geht super mit ihren Ehrenamtlichen um. Man fühlt sich gewertschätzt.“

Die ehemalige Bezirksverwaltungsstellenleiterin in Eving ist ebenfalls regelmäßig in der Seniorenwohnstätte am Süggelweg zu finden. Sie lädt dort zu Unterhaltungsnachmittagen mit Musik und Spielen ein. „Meine Mutter lebte ein Jahr in diesem Haus und wurde sehr gut betreut. Jetzt kann ich etwas zurückgeben.“

Am 13. August gibt es das nächste Frühstück am Holzheck

Zum Frühstück an jedem zweiten Mittwoch im Monat müssen sich die Gäste anmelden, entweder bei Hans Jürgen Unterkötter, Telefon 0231/858409, oder im Haus selbst, Telefon 0231/98 51 30 78. Die Teilnahme kostet fünf Euro pro Person.

Bild der Organisatoren
Hans Jürgen Unterkötter (l.) und Mirko Reinhradt, stellvertretender Pflegedienstleister, sind daran interessiert, dass sich das Angebot weiter herumspricht. Foto: Susanne Schulte

Die Termine in den folgenden Monaten sind der 13. August, 10. September, 8. Oktober, 12. November und 10. Dezember. Beginn ist jeweils um 9 Uhr. Das Frühstück samt Vorträgen dauert etwa zwei Stunden.

Die genaue Adresse ist: Holzheck 16, zu erreichen von Evinger Straße mit dem Auto und zu Fuß, Einfahrt vor der Gaststätte Wortmann, oder nur zu Fuß von der Kemminghauser Straße aus.


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