Kommunalwahl 2025: Die Stadt startet eine Jugendkampagne und sucht Wahlhelfer:innen

Derzeit werden noch rund 1.000 Freiwillige für die Wahllokale gesucht

Präsentation der vier Postkarten
Stadträtin Monika Nienaber-Willaredt im Ratssaal mit Postkarten der Wahlkampagne Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger.de

Von Finn Tayfun Wieschermann

Am 14. September 2025 finden in Nordrhein-Westfalen wieder Kommunalwahlen statt. In Dortmund heißt das, dass Bürger:innen ab 16 Oberbürgermeister:in, Rat der Stadt, die Mitglieder der zwölf Bezirksvertretungen sowie das Ruhrparlament neu bestimmen. Zudem wird der Integrationsrat neu gewählt. Die Stadt informiert über den Sommer gezielt Jugendliche und junge Erwachsene über die bevorstehende Wahl. Außerdem sucht sie nach Wahlhelfer:innen.

Jugend im Blick: Ohne Du kein Do!

Unter dem Motto „Ohne Du kein Do!“ animiert die Stadt Jugendliche an der Kommunalwahl teilzunehmen. „Wir haben eine Kampagne ins Leben gerufen, mit der wir Demokratie sichtbar, nahbar und lebendig machen wollen“, erklärte Monika Nienaber-Willaredt, Dezernentin für Schule, Jugend und Familie, bei einer Pressekonferenz.

Mit Plakaten, Flyern und kleineren Give-Aways in Schulen, Jugendfreizeitenrichtungen und weiteren Treffpunkten in der letzten Woche der Sommerferien wird Aufmerksamkeit erregt. Ein integrierter QR-Code leitet auf eine Website der Stadt Dortmund, auf der Informationen zur Wahl veröffentlicht sind und aktuelle Veranstaltungen und Mitmachangebote rund um die Themen Demokratie und Partizipation angekündigt werden.

Blick ins Lager mit den Wahlurnen aus Pappe
Nach der vorgezogenen Bundestagswahl stehen in diesem Jahr noch die Kommunalwahlen an. (Archivbild) Foto: Alexander Völkel für nordstadtblogger.de

Ein wichtiger Bestandteil der Kampagne ist die Präsenz in den sozialen Netzwerken, so die Jugenddezernentin weiter. Im Rahmen der geplanten Veranstaltungen sollen junge Dortmunder:innen die Möglichkeit erhalten, ihre Sichtweisen auf Wahlen und Mitbestimmung mit einem kurzen Statement oder Porträts zu teilen. In Kooperation mit dem Social-Media-Team der Stadt soll daraus eine digitale Mitmachaktion entstehen.

Die Idee zu dieser Kampagne geht auf die letzte Jugendkonferenz im Dortmunder U zurück. Dort wurde deutlich, dass sich viele Jugendliche eine solche Wahlkampagne wünschen und diese auch aktiv unterstützen wollen.

Auf Nachfrage von Nordstadtblogger erklärte Nienaber-Willaredt, dass die Stadt Schritte unternehmen werde, um die Kooperation mit den Jugendkonferenzen auf eine breitere Basis zu stellen. Eine entsprechende Ratsvorlage zur Stärkung der Jugendbeteiligung sei bereits verabschiedet. Das Ziel besteht darin, mehr Personal einzusetzen und die Kooperation insbesondere an Schulen auszubauen.

Wahlhelfer:innen dringend gesucht: Kommunalwahl bringt hohen Aufwand

Damit die Kommunalwahl reibungslos laufen kann, ist die Stadt Dortmund auf die Unterstützung zahlreicher Wahlhelfer:innen angewiesen. Derzeit werden noch rund 1.000 Freiwillige gesucht. Norbert Dahmen, Dezernent für Recht, Ordnung, Bürgerdienste und Feuerwehr, betonte, dass Wahlhelfende ein steuerfreies Erfrischungsgeld von 100 Euro für den Einsatz im Wahllokal, 130 Euro für besonders anspruchsvolle Funktionen sowie 80 Euro für den Einsatz im Briefwahlzentrum erhalten. Letzteres ist bei dieser Wahl erneut in der Westfalenhalle untergebracht.

Blick ins Briefwahlzentrum
Blick ins Briefwahlzentrum: Pro Wähler:in müssen mindestens vier Stimmen ausgezählt werden. Archivfoto: Leopold Achilles für Nordstadtblogger.de

Zwar konnte die Stadt bei der Bundestagswahl 2021 erstmals mehr Wahlhelfende als notwendig gewinnen, bei der Europawahl 2024 sagten viele Helfer:innen kurzfristig ab und insgesamt 42 Prozent fielen für den Dienst aus. Die Stadt überarbeitete darauf die Organisation der Wahlhelfer:innen.

Der organisatorische Aufwand ist bei der Kommunalwahl sehr hoch: Neben der Wahl des Stadtrats, der Bezirksvertretungen und des Oberbürgermeisters wird in Dortmund auch über das Ruhrparlament abgestimmt.

In vielen Wahllokalen kommt zusätzlich die Wahl des Integrationsrates hinzu. Das bedeutet, dass pro Wähler:in mindestens vier Stimmen ausgezählt werden müssen. Dahmen zeigt sich allerdings zuversichtlich, dass auch noch die letzten fehlenden Freiwilligen gefunden werden und die Stadt nicht auf Zwangszuweisungen von städtischen Beschäftigten zurückgreifen muss.

Nachtrag ins Wähler:innenverzeichnis mit Einbürgerungsurkunde möglich

Zur Kommunalwahl gehört auch die Wahl zum Integrationsrat. Wahlberechtigt sind alle Dortmunder:innen mit Migrationshintergrund, unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit.

Norbert Dahmen. Foto: Anja Cord
Wahlleiter Norbert Dahmen. Foto: Anja Cord für Nordstadtblogger.de

Wer bereits vor längerer Zeit eingebürgert wurde, sollte jedoch prüfen, ob ein entsprechender Eintrag im Wähler:innenverzeichnis vorliegt.

Falls dies nicht der Fall ist, muss die Einbürgerungsurkunde vorgelegt werden, um die Aufnahme ins Verzeichnis sicherzustellen, berichtet Wahlleiter Norbert Dahmen. Nur so ist eine Teilnahme an der Integrationsratswahl möglich. Betroffene sollten sich daher frühzeitig beim Wahlamt melden, um ihre Wahlberechtigung zu klären.

Stadt bietet erstmals inklusive Wahl-Infoveranstaltungen an

Erstmals informiert die Stadt auch in inklusiver Form über die Wahlen. Zwei barrierefreie Veranstaltungen richten sich an Menschen mit Sprachbarrieren, geringen Deutschkenntnissen oder jene, die die Deutsche Gebärdensprache nutzen. Dabei wird simultan in Leichte Sprache und Gebärdensprache übersetzt. Nach einer Auftaktveranstaltung im vergangenen Juni folgt der nächste Termin am Mittwoch, 23. Juli, von 16:30 bis 18:30 Uhr im Dietrich-Keuning-Haus an der Leopoldstraße 50–58. Dort soll erklärt werden, wie die Wahl genau abläuft. Die Teilnahme ist kostenlos.


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  1. „Zusammen:HALT ist die beste Wahl!“ Mitmach-Kampagne des Erzbistums Paderborn startet neue Phase zur Kommunalwahl 2025 in NRW / Jetzt Gesicht zeigen für Demokratie und Menschenwürde (PM)

    Paderborn/Dortmund. (pdp) Immer mehr Menschen spüren: So wie es ist, darf es nicht bleiben. Wenn Hass und Hetze lauter werden, braucht es Stimmen, die sich für Menschlichkeit, Respekt und Zusammenhalt stark machen.

    Bereits im Frühjahr 2025 haben sich im Rahmen der Kampagne „Wir sagen Zusammen:HALT!“ des Erzbistums Paderborn Menschen aller Altersgruppen und Hintergründe beteiligt – Schülerinnen und Schüler, Ordensleute, ehrenamtlich Engagierte, Einzelpersonen, Gemeinden, kirchliche Gruppen und viele mehr. Gemeinsam haben sie ein kraftvolles, öffentlich sichtbares Zeichen gesetzt: für Demokratie, Menschenwürde und gelebte Nächstenliebe. Diese Vielfalt macht Mut – und zeigt: Zusammenhalt ist keine Utopie, sondern eine gemeinsame Aufgabe.

    Jetzt geht die Initiative des Erzbistums Paderborn in eine neue Phase: Vor der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen am 14. September 2025 ruft die Kampagne erneut dazu auf, Haltung zu zeigen – sichtbar, kreativ und entschlossen.

    Mitmachen, sichtbar werden, Verantwortung übernehmen – jetzt!

    Ab Mitte August stehen wieder zahlreiche Materialien zur Verfügung, mit denen Gemeinden, Schulen, Verbände und Einzelpersonen ihre Haltung öffentlich zeigen können – gegen Ausgrenzung, gegen Spaltung, für ein respektvolles und demokratisches Miteinander.

    Zur Verfügung stehen unter anderem neue Plakate, Postkarten, Banner und Fahnen sowie Social-Media-Vorlagen, eine aktuelle Gottesdienstvorlage und drei starke neue Kernbotschaften:

    „Wir sagen Zusammen:HALT! Deine Stimme gegen Hass und Hetze“
    „Zusammen:HALT ist die beste Wahl!“
    „Alles, was ihr tut, tut in Liebe! Auch Wählen.“
    Die Materialien stehen im Kampagnen-Shop zur Verfügung unter shop.erzbistum-paderborn.de. Weitere Informationen zur Kampagne gibt es auf der Kampagnenhomepage http://www.wir-sagen-zusammenhalt.de.

    Großes Engagement im Frühjahr – starke Beiträge aus den Schulen

    Ein besonderes Highlight der ersten Kampagnenphase im Frühjahr 2025 war der Schulwettbewerb, an dem sich 23 Schulen mit beeindruckenden Projekten beteiligt haben.

    Mit kreativen, oft sehr persönlichen Beiträgen – von Theaterstücken über Videos bis hin zu Installationen – haben Schülerinnen und Schüler ein sichtbares Zeichen gegen Ausgrenzung und für Menschenwürde gesetzt. Ihr Engagement zeigt eindrucksvoll: Junge Menschen haben etwas zu sagen – und sie wollen gehört werden. Die Ergebnisse sind weiterhin auf der Kampagnen-Website http://www.wir-sagen-zusammenhalt.de zu sehen.

    Neue Wettbewerbsrunde ab Mitte August – jetzt mitmachen!

    Zur neuen Phase der Kampagne anlässlich der Kommunalwahl in NRW startet auch der Schulwettbewerb erneut: Ab Mitte August 2025 sind wieder alle Schulen im Erzbistum eingeladen, sich mit kreativen Beiträgen zu beteiligen – für Demokratie, Respekt, Nächstenliebe und ein gutes Miteinander. Gefragt ist, was bewegt: Film, Musik, Performance, Plakat, digitales Format oder etwas ganz anderes – Hauptsache, es transportiert Haltung.

    Heike Meyer, Kommunikationsleiterin des Erzbistums Paderborn, betont: „Der Schulwettbewerb motiviert Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte, sich einzumischen – mit Haltung, Kreativität und Herz. Zusammen:HALT ist immer die beste Wahl!“

    Besonderes Highlight der neuen Wettbewerbsrunde: Die zehn überzeugendsten Schulklassen werden im Frühjahr 2026 nach Paderborn eingeladen – zu einem Aktionstag und einem persönlichen Austausch mit Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz. Gemeinsam mit dem Paderborner Erzbischof geht es um Fragen wie: „Was ist Hate Speech – und wie erkenne ich sie?“, „Wie stärken wir das soziale Miteinander?“ oder auch „Was braucht es für ein respektvolles Zusammenleben?“.

    Kirche als gesellschaftliche Stimme – mitten im Leben

    Die Initiative „Wir sagen Zusammen:HALT!“ ist Ausdruck dessen, wofür Kirche steht: Für die Würde jedes Menschen. Für Verantwortung füreinander. Für ein friedliches Zusammenleben in Vielfalt.

    „Wenn wir Menschen ermutigen, sich für Respekt, Nächstenliebe und Demokratie einzusetzen, dann handeln wir aus unserem Glauben heraus – nicht parteipolitisch, sondern menschlich. Ganz nah am Leben“, sagt Heike Meyer. „Kirche will nicht schweigen, wenn Menschenwürde verletzt wird – sie will mithelfen, dass unsere Gesellschaft menschlich bleibt.“

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