Zukunftssicher aufgestellt: Evangelische Kirche in Dortmund setzt auf Zusammenarbeit

Nur noch eine protestantische Gemeinde für die zentralen Aufgaben

Synodalen des Evangelischen Kirchenkreises arbeitet im Reinoldinum konzentriert an ihren Zukunftsvisionen. Foto: Kirchenkreis / Stephan Schütze

Im Reinoldinum fand nun die erste Tagung der Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund im Jahr 2025 statt. Gemeinsam wurde ein „zukunftsweisender Entschluss“ gefasst: In zehn Jahren soll es nur noch eine einzige protestantische Gemeinde in Dortmund geben, die zentrale Aufgaben wie Seelsorge, Gebäudeverwaltung und kirchliche Angebote übernimmt. Der Gedanke dahinter ist es, die Kirche nachhaltig aufzustellen um so die vielfältigen Aufgaben auch in Zukunft erfüllen zu können.

Die Kreissynode fasst zukunftsweisenden Entschluss

Etwa 170 stimmberechtigte Mitglieder aus den 28 Gemeinden, den Referaten und Diensten, sowie berufene Expert:innen und zahlreiche interessierte Gäste trafen sich, um über die Zukunft der kirchlichen Arbeit in Dortmund, Lünen und Selm zu beraten und wichtige Weichenstellungen vorzunehmen. Inspiriert von einem mitreißenden Vortrag von Dr. Steffen Bauer waren die Synodalen motiviert Transformation zu gestalten.

Superintendentin Heike Proske moderierte einen Großteil der Sommersynode. Foto: Kirchenkreis / Stephan Schütze

Angesichts sinkender Mitgliedszahlen, geringerer Kirchensteuermittel und vermutlich auch einer abnehmenden Zahl Aktiver im Haupt- und Ehrenamt steht die Kirche vor großen Herausforderungen. Bereits seit über zwei Jahrzehnten versuchen die Protestant:innen in Dortmund durch Fusionen, den Abwärtstrend zu stoppen – und bleiben doch, wie Pfarrer Christian Höfener-Wolf aus der Elias-Kirchengemeinde es formuliert, „immer hinter der Welle.“

Darum legt die Elias-Kirchengemeinde einen weitreichenden Entwurf vor: In den kommenden zehn Jahren, so die Idee, soll es in der Region nur noch eine einzige protestantische Gemeinde geben, die Seelsorge, Gebäudeverwaltung und kirchliche Angebote zentral übernimmt. Ziel ist es eine zukunftsfähige Aufstellung der Kirche, um ihre vielfältigen Aufgaben – von der Betreuung der Kinder in den 71 Tageseinrichtungen bis hin zu gesellschaftlicher Verantwortung und Ökumene, aber auch die so genannten Kasualien, also Trauungen, Taufen und Beerdigungen, Seelsorge und Begleitung – auch in Zukunft noch erfüllen zu können.

Der Beschluss wurde nach intensiven Diskussionen mit großer Mehrheit verabschiedet. Bis Ende des Jahres sollen die rechtlichen Voraussetzungen für eine Zusammenführung geschaffen werden, um bis 2035 eine gemeinsame Gemeinde zu formen. Über den konkreten Projektplan soll im Sommer 2026 abgestimmt werden.

Auch das Thema Finanzen stand auf der Tagesordnung

Die bisherige mittelfristige Finanzplanung läuft zum Jahresende aus. Die Synode beschloss, eine neue Ordnung für die Jahre 2026 bis 2030 zu entwickeln, um Planungssicherheit zu gewährleisten. Dabei sollen Mittelknappheit, die bislang unterfinanzierten Kitas und der solidarische Ausgleich berücksichtigt werden. Lisa Prang, Verwaltungsleitung, betonte nach der Abstimmung zufrieden: „Mit dieser Planung können wir Stabilität sichern, aber eben auch Raum für Innovation schaffen.“

Eine Stipvisite aus Novi Sad: Seit 1982 ist Novi Sad (Serbien) die Partnerstadt von Dortmund – auch der 18. Jugendaustausch dient zur Förderung des interkulturellen und interreligiösen Dialogs. Verena Tüsfeld

Um die Zukunft geht es auch beim Thema Klimaschutz: Die Theologische Leitung legte den detaillierten Bericht der Klimamanagerin Sina Marks vor. Ihre Stelle wurde von der Synode für weitere drei Jahre sichergestellt. Nun geht es an die Umsetzung der zahlreichen Maßnahmen, die beim Umdenken und Klima Retten für Nachhaltigkeit sorgen sollen.

Abschließend wurde der synodale Auftrag beschlussreif präsentiert, die Verwaltung der Immobilien des Kirchenkreises in einer „Funktionseinheit“ zusammenzuführen. Ziel ist es, künftig alle Grundstücke und Gebäude zentral zu bewirtschaften und zu entwickeln, um die Belastung für die Menschen in den Gemeinden zu reduzieren und Ressourcen effizienter zu nutzen.

Die Kreissynode zeigt sich entschlossen, die Herausforderungen aktiv anzugehen und die Kirche in Dortmund, Lünen und Selm zukunftsfähig aufzustellen.

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