Mit Fachwissen und Leidenschaft wird ab August wieder im Repair-Café Dortmund-Hörde getüftelt

In Repair-Cafés werden (vermeintlich) defekte Elektrogeräte aber auch andere Dinge, wie beispielsweise zerschlissene Kleidungsstücke, mit der Unterstützung von Expert*innen wieder fit gemacht. Foto: pixabay

Ab Dienstag, dem 17. August 2021, startet der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. (SkF) nach der Corona-Pause im Mehrgenerationenhaus (B3) in der Niederhofener Straße 52 in Dortmund-Hörde wieder mit dem beliebten Repair-Café. Ab sofort helfen dort jeden dritten Dienstag im Monat zwischen 14 und 17 Uhr ehrenamtliche Expert*innen kostenlos bei den unterschiedlichsten Reparaturen. Besucher*innen können ihre defekten oder funktionsuntüchtigen Geräte wie Lampen, Toaster, Kaffeemaschinen, Staubsauger usw. mitbringen und diese direkt vor Ort reparieren lassen. Einzig Smartphones sowie PCs, Laptops und Tablets können nicht repariert werden. 

Anmeldung per Mail oder Telefon und Präsenz unter Beachtung von Hygieneregeln

Um die Wartezeit zu versüßen, bietet das Team des Mehrgenerationenhauses Kaffee und Kuchen gegen eine kleine Spende an. Eine Teilnahme bzw. ein Besuch des Repair-Cafés ist nur nach telefonischer Anmeldung unter 0231-4257996-0 oder per E-Mail an anmeldung@skf-hoerde.de möglich, da die Teilnehmer*innenzahl begrenzt ist.

Oftmals können Elektrogeräte mit dem nötigen Fachwissen wieder repariert werden, anstatt sie zu entsorgen und neue Geräte zu kaufen. Foto: Steve Buissinne / pixabay

Wie bei allen Veranstaltungen des SkF in Hörde gilt auch hier die 3G-Regel, so dass ein Zutritt nur für geimpfte, genesene oder getestete Personen möglich ist.

Die Repair-Cafés sind in der Regel ehrenamtliche Treffen, bei denen die Teilnehmer*innen alleine oder gemeinsam mit anderen ihre kaputten Dinge reparieren. An den Orten, an denen diese Treffen stattfinden, werden meist Werkzeug und Material für alle möglichen Reparaturen bereitgestellt. 

Auch sind kundige ehrenamtliche Helfer*innen anwesend, die entsprechende Reparaturkenntnisse und Fertigkeiten aus verschiedenen Fachbereichen oder Handwerken mitbringen. So hilft dort beispielsweise eine ehemalige Schneiderin bei der Ausbesserung beschädigter Kleidung oder ein Elektromeister unterstützt bei der Instandsetzung defekter Elektrogeräte.

Reparieren statt neu kaufen: Fachleute stehen mit Rat und Tat zur Seite

Eine ehemalige Schneiderin kümmert sich um zerschlissene Kleidungsstücke. Foto: pixabay

Leider werden in ganz Europa Unmengen an Elektrogeräten und anderer Dinge entsorgt. Auch oftmals Gegenstände, an denen nicht viel kaputt ist und die nach einer einfachen Reparatur problemlos wieder verwendet werden könnten.

Leider ist das Reparieren bei den meisten Menschen aus der Mode gekommen. Sie wissen einfach nicht mehr, wie man Dinge repariert oder wo entsprechende Ersatzteile beschafft werden können. 

Das Wissen um Reparaturmöglichkeiten verschwindet immer schneller aus unserer Konsumwelt. Wer dieses Wissen noch hat, wird von der Gesellschaft häufig nicht besonders hoch geschätzt, denn der neue Flachbildschirm beeindruckt oftmals mehr, als ein zehn Jahres altes Modell wieder zum Funktionieren zu bringen.

Die Repair-Cafés in ganz Europa möchten dies ändern und mit dem Wissen von ehrenamtlichen Expert*innen Gegenstände länger brauchbar machen. Was nicht zuletzt dazu führt, dass viel Energie und CO2-Emissionen eingespart werden. Denn bei der Herstellung neuer Produkte und beim Recycling wird CO2 freigesetzt. 

Ursprung der Idee: Einen Gegenpol zur Wegwerfgesellschaft zu bilden

Im Mittelpunkt steht jedoch, dass Reparieren auch viel Spaß machen kann und die unterschiedlichsten Geräte oftmals mit wenigen Handgriffen wieder zu neuem Leben erweckt werden können. Erfinderin dieser Idee ist die Niederländerin Martine Postma, die im Oktober 2009 das allererste Repair-Café in Amsterdam organisierte.

Da es sich als ein großer Erfolg erwies, gründete sie später die Stiftung „Stichting Repair Café“. Diese niederländische Non-Profit-Organisation bietet lokalen Gruppen im In- und Ausland, die selbst ein eigenes Repair Café eröffnen wollen, seit 2011 professionelle Unterstützung an. In Deutschland finden sich derartige Formate sehr häufig bei gemeinnützigen oder kirchlichen Trägern.

Den Gründer*innen der Repair-Café-Stiftung ist dabei besonders wichtig, deutlich zu machen, dass die kostenlosen Treffen keine Konkurrenz zu professionellen Reparaturbetrieben darstellen sollen. Durch die Initiativen vor Ort soll das Interesse an Reparaturen geweckt und ein Gegenpol zur Wegwerfgesellschaft gesetzt werden. 

Besucher*innen mit vor Ort nicht reparablen Geräten werden dabei grundsätzlich an Profis verwiesen. In den meisten Fällen würden defekte Haushaltsgeräte, die nicht in einem Repair-Café instand gesetzt werden, ansonsten aber meist im Müll landen, da vielen eine professionelle Reparatur schlicht weg zu teuer wäre.

Weitere Angebote beim SkF

Das Leben in Hörde und benachbarten Stadtteilen für alle Menschen und alle Generationen attraktiv zu machen und damit zu einem echten Miteinander beizutragen, ist die klare Zielsetzung des Sozialdienstes katholischer Frauen e.V.

Das Portfolio reicht hierbei von Beratungen zu Schwangerschaft und Schulden bis zu Lernpatenschaften und einem umfangreichen Angebot für Senior*innen. Besonders wäre hier das bundesweite Angebot „Digitalkompass“ zu erwähnen. Am Standort in Hörde soll hier durch ehrenamtliche Digital-Lotsen älteren Menschen der Umgang mit digitalen Medien, PCs und dem Internet näher gebracht werden.

 

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