
Als Nordstadtblogger sind wir auf Ehrenamtliche angewiesen, die ihre Zeit in die Jagd nach guten Geschichten investieren, um diese Geschichten dann unseren Leser:innen zur Verfügung zu stellen. Im Jahr 2025 standen einige Themen an: Wir haben Ratssitzung und die historische Kommunalwahl begleitet, über lokale Ereignisse berichtet und 10 Jahre Willkommenskultur gefeiert, wir haben Videos gedreht, eine Talkreihe gestartet und eine Ausstellung realisiert. Hier kommt unser „Best-Of-Nordstadtblogger 2025“, ausgewählt von unseren Ehrenamtlichen.
Friedman und El-Mafaalani zu Demokratie, Migration und Zusammenhalt
Beim vorweihnachtlichen „Talk im DKH“ unternahm Michel Friedman gemeinsam mit Aladin El-Mafaalani einen pointierten Jahresrückblick. Im Mittelpunkt standen seine Einschätzungen zu demokratischen Entwicklungen, dem Aufstieg rechter Parteien, Fragen von Migration und gesellschaftlichem Zusammenhalt.
Leidenschaftliches Plädoyer für Demokratie und Freiheit – keine Kompromisse mit „Hasspartei AfD“
Der Text ist in einem lebendigen, einladenden Stil geschrieben und vermittelt einen prägnanten Eindruck von der Denkwelt Michel Friedmans (Nordstadtblogger Peter Krause)
Polizeieinsatz von „Tasern“ und Racial Profiling in der Nordstadt
Wie sinnvoll ist der polizeiliche Einsatz von „Tasern“? Was begünstigt racial profiling? Und welche Rolle spielt das in der Dortmunder Nordstadt? Im Interview ordnet der Polizeiwissenschaftler Prof. Dr. Andreas Ruch zentrale Debatten rund um Eingriffsmaßnahmen, Kontrolle und Vertrauen ein und erklärt, warum Transparenz und soziale Unterstützungssysteme für eine sichere Lagebewältigung unerlässlich sind.
Über kontroverse Einsatzmittel, die Dortmunder Nordstadt und die polizeiliche Lagebewältigung
Hochinteressante, sachliche, wissenschaftliche Sicht auf ein sehr emotionales Thema (Nordstadtblogger Klaus Hartmann)
Kontroverse um die „Brandmauer“-Resolution in Dortmund
Die Frage nach einer politischen „Brandmauer“ zur AfD ist bundesweit zum Streitpunkt geworden – auch in Dortmund wurde sie kontrovers diskutiert. SPD und Grüne brachten im Rat eine Resolution ein, die eine klare Abgrenzung zu rechtsextremen Parteien einfordert und damit eine lebhafte Debatte auslöste. Während CDU und FDP die Initiative als unnötig oder parteipolitisch motiviert kritisierten, nutzte die AfD die Aussprache für eigene Botschaften.
Nach Bundestagseklat: Der Stadtrat diskutiert in Dortmund eine „Brandmauer“-Resolution
Das Thema bekam überregional Aufmerksamkeit und Dortmund hat ganz klar Haltung gezeigt. Auf den Demos gegen den Rechtsruck ist mir die Stadt richtig ans Herz gewachsen und ich habe danach gerne davon erzählt (Nordstadtbloggerin Anna Tenholt).
Ein imposanter Koloss im Herzen Dortmunds, der in die Jahre gekommen ist
Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) in Dortmund steht vor einer umfassenden Erneuerung. Das denkmalgeschützte Gebäude an der Hansastraße, 1924 als Sparkasse im Stil der Neuen Sachlichkeit errichtet und seit 1983 Heimstatt des Museums, ist in die Jahre gekommen. Neun Etagen – sieben oberirdisch, zwei unterirdisch – bieten über 6.500 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Damit gehört das MKK zu den größten Museen der Region. Doch die Größe ist Fluch und Segen zugleich: Ein beeindruckender Koloss, dessen technische Infrastruktur inzwischen auf Verschleiß läuft.
Schatzkammer und Sanierungsfall: Die Zukunft des Museums für Kunst und Kulturgeschichte
Der Sanierungsfall weckt in mir die Hoffnung, dass ich vielleicht doch noch einmal in meinem Leben ein stadtgeschichtliches Museum in Dortmund betreten werde. Ein stadthistorisches Museum ist ein jahrzehntelanges Desiderat nicht nur von mir, sondern von vielen Geschichtsinteressierten Dortmundern. Oft genug habe ich mich mit anderen über dieses Thema unterhalten. Jetzt besteht die Chance, Kunst und Kultur einerseits und Stadtgeschichte andererseits (bisher in der Dauerausstellung im MKK bunt verquickt) zu trennen und der Wille dazu ist offensichtlich auch da (Nordstadtblogger Klaus Winter).
Integration sichtbar machen: Serie 10 Jahre „Wir schaffen das!“
Zum zehnten Jahrestag von Angela Merkels „Wir schaffen das!“ haben die Nordstadtblogger gemeinsam mit dem Verein „Train of Hope“ eine Artikelserie und eine Ausstellung realisiert. Im Mittelpunkt stehen Menschen, die 2015 nach Deutschland bzw. Dortmund kamen und heute sichtbar zum gesellschaftlichen Leben und zur lokalen Wirtschaft beitragen. Die Serie und die Ausstellung präsentierten, wie sich Willkommenskultur, Engagement und Integration in Dortmund entwickelt haben und welche Geschichten des Gelingens daraus hervorgegangen sind.
„Deutschland ist meine Heimat geworden – die Heimat, die ich zuvor nie hatte.“
Mein Highlight ist nicht eine einzelne Geschichte, sondern die ganze Serie zu 10 Jahre „Wir schaffen das!“ Ich fand es wichtig den Geschichten und Erlebnissen der geflüchteten Menschen noch einmal nachzugehen und sie bei Nordstadtblogger sichtbar werden zu lassen. Dass daraus dann noch eine Ausstellung wurde, war umso schöner. (Nordstadtbloggerin Daniela Berglehn)
Kommunalwahl 2025: Live-Ticker und Bericht aus dem Rathaus
Der diesjährige Wahlkampf zur Kommunalwahl war besonders aufgeheizt. Die Nordstadtblogger begleitete die Auszählung direkt aus dem Rathaus mit einem Live-Ticker und lieferte dabei kontinuierliche Updates zu Oberbürgermeisterwahl, Ratswahl und Bezirksvertretungen. So konnten Leser:innen die Entwicklungen in Echtzeit verfolgen und sich ein umfassendes Bild vom Wahlabend machen.
Auch ich möchte nicht auf einen einzelnen Artikel verlinken, sondern auf eine Reihe von Artikeln. In einem trubeligen Wahlkampf und zwei sehr unübersichtlichen und komplizierten Wahlnächten haben wir als Ehrenamtliche eine, aus meiner Sicht, grundsolide Wahlkampfberichterstattung auf die Beine gestellt! Den Live-Ticker, den wir dazu am 14. Septmeber laufen hatten, möchte ich dabei danz besonders herausstellen (Nordstadtblogger Lukas Pazzini).
„Beef im Bunker“: OB-Kandidat:innen diskutieren Zukunftsthemen der Stadt
Doch bevor es am Wahltag in den Rat zur Auszählung ging, wollten die Nordstadtblogger ein umfassendes Bild der Wahlprogramme der OB-Kandidat:innen vermitteln. Dafür wurden die Kandidat:innen zu einer Spezialausgabe ihres Podcasts „Systemfehler“ unter dem Motto „Beef im Bunker“ eingeladen, gefolgt von einer zweiten Ausgabe zur Stichwahl. Im Fokus der Diskussion standen zentrale Themen wie Sicherheit, soziale Gerechtigkeit, Wohnungsbau, Mobilität und die zukünftige Zusammenarbeit im Rat.
Die OB-Kandidat:innen diskutieren im Podcast „Systemfehler“ über die Zukunft der Stadt
Auch wenn das zentrale Medium dieses Projekts nicht die Artikel waren, sondern der Videopodcast, ist der „Beef im Bunker“ aus meiner Sicht in diesem Jahr besonders hervorzuheben. Der Podcast war nicht nur qualitativ beeindruckend und ausgesprochen aufwendig, sondern auch ein Format, mit dem wir als Nordstadtblogger einen sichtbaren und wertvollen Beitrag zur lokalen politischen Berichterstattung leisten konnten und bei dem wir als großes Team wirklich gemeinsam angepackt haben (Nordstadtbloggerin Darya Moalim).
Best-Of-Nordstadtblogger ist Nordstadtblogger
Und zuletzt noch eine persönliche Botschaft von unserem Nordstadtblogger Helmut Sommer, der sich nicht auf einen Artikel festlegen, sondern grundlegend etwas zum Nordstadtblogger loswerden wollte:
Für mich ist es nicht die einzelne Geschichte. Best-of-Nordstadtblogger ist Nordstadtblogger, es sind die Menschen, die Nordstadtblogger mit Leben füllen und dafür sorgen, dass dieses besondere Projekt lebt und diese Stadt lebenswerter macht (Nordstadtblogger Helmut Sommer).
In diesem Sinne wünschen wir euch und Ihnen ein schönes neues Jahr! Falls noch Neujahrs-Vorsätze gesucht werden: Wir würden uns freuen, die eine oder den anderen nächstes Jahr als ehrenamtliche Verstärkung bei den Nordstadtblogger:innen begrüßen zu dürfen.
Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!

