Grünflächenamt schaltet den Raupenmelder wieder online

Saison des Eichenprozessionsspinners startet in Dortmund verhalten

Spezialfirmen entfernen die Nester des Eichenprozessionsspinnern - hier eine Raupe.
Die Brennhaare der Raupen lösen bei vielen Menschen allergische Reaktionen und Atemwegsbeschwerden aus. Archivfoto: Nordstadtblogger-Redaktion

Eine Handvoll Meldungen über die Sichtung der Raupen des Eichenprozessionsspinners (EPS) gibt es schon. Sie zeigen, dass die Saison gerade startet. Die Raupen des Falters sind fast nur zu entdecken, wenn sie bereits das dritte Larvenstadium erreicht haben. In diesem Stadium bilden sie die gefährlichen Brennhaare aus, die die Haut und selten auch Augen und Atemwege angreifen können, wenn Menschen mit ihnen in Berührung kommen.

Sperrung von Grünflächen und Spielplätzen soll vermieden werden

Das Absaugen der Raupennester hat sich als effektivstes Mittel im Kampf gegen den EPS bewährt.
Das Absaugen der Raupennester hat sich als effektivstes Mittel im Kampf gegen den EPS bewährt. Archivfoto: Gaye-Suse Kromer für die Dortmund-Agentur

In diesem Jahr sieht der erste Befallsdruck geringer aus als in den vergangenen Jahren. Ursache hierfür könnte das konsequente und dauerhalte Entfernen des Befalls durch alle beteiligten Stadtämter in den vergangenen Jahren sein.

„Das Absaugen der Raupen und ihrer Nester ist inzwischen für unsere Fachbereiche zur Routine geworden. Die Abläufe sind klar und auch für einen großen Befall sind wir durch die Verträge mit unseren externen Partnerfirmen gut gerüstet, sollten die eigenen Kolonnen nicht ausreichen“, sagt Arnulf Rybicki, Dezernent für Bauen und Infrastruktur.

Zwar ist noch nicht abzusehen, mit welchem Befallsdruck in 2022 gerechnet werden muss. Aber mit Blick auf das geänderte Nutzungsverhalten der Bevölkerung seit dem Pandemiegeschehen ist es dem Grünflächenamt wichtig, Bereiche in Grün- und Parkanlagen sowie Rasenflächen oder Spielplätze möglichst nicht sperren zu müssen.

Die EPS-Nester sollen so schnell und effizient wie möglich beseitigt werden, damit das Dortmunder Grün den Bürger:innen und deren Kindern weiterhin die Möglichkeit bietet, sich draußen zu erholen.

Dortmunder Bürger:innen melden die Raupen – Achtung: Verwechslungsgefahr

Neben vier Kolonnen von Firmen sind auch vier Trupps des Tiefbauamts im Einsatz. Fotos: Christian Schön
Der EPS kommt nahezu ausschließlich an Eichen vor. Daher ist der Rückschluss „keine Eiche = keine Gefahr“ fast immer zulässig. Archivfoto: Christian Schön für die Stadt Dortmund

Um die Gefahren möglichst schnell beseitigen zu können, ist es wichtig nicht nur gut ausgerüstet und personell richtig aufgestellt zu sein. Ebenso wichtig ist, dass die Bürger:innen mithelfen, indem sie eigene Beobachtungen von Raupenprozessionen oder zufällig entdeckten Nestern im öffentlichen Raum, an städtischen Kitas oder Schulen melden.

Die Dortmunder:innen kennen die EPS-Raupen inzwischen gut und so haben sie in den vergangenen Jahren zunehmend von den bewährten Meldewegen Gebrauch gemacht: über die Hotline, die Mailadresse oder das Online-Tool.

Weil einige Bürger:innen die Raupen jedoch immer wieder mit anderen Arten verwechseln, ist der Hinweis wichtig, dass der EPS wirtsspezifisch ist. Wenn Sie Raupen entdecken und nicht sicher sind, ob es sich um EPS-Raupen handelt, hilft der genaue Blick auf die Baumart. Der EPS kommt nahezu ausschließlich an Eichen vor. Daher ist der Rückschluss „keine Eiche = keine Gefahr“ fast immer zulässig.

Das sind die verschiedenen Meldeoptionen für die Bürger:innen

Am häufigsten werden die Raupen des EPS mit denen der „Gespinstmotte“ (Yponomeutidae) verwechselt. Sie lebt an vielen Großgehölzen und ist vollkommen ungefährlich für den Menschen. Sie schadet – selbst bei völligen Kahlfrass – noch nicht einmal ihre Wirtspflanze nachhaltig. Gegen die Gespinstmotte muss daher auch nichts unternommen werden.

Aktuell sind Teile des Fredenbaumparks - darunter auch der Grillplatz - gesperrt.
Sperrungen von Grünflächen und Spielplätzen wie hier im Fredenbaumpark sollen vermieden werden. Archivfoto: Nordstadtblogger-Redaktion

Zum einen gibt es das Online-Tool über www.dortmund.de/raupenmelder, ein spezielles Kontaktformular, das dabei hilft, möglichst präzise und standortscharfe Angaben zu machen. Fotos können direkt hochgeladen und weitere Hinweise übermittelt werden.

Das Tool ist der schnellste und effizienteste Weg, weil die Online-Meldungen automatisch durch das System anhand verschiedener Kriterien geprüft werden. So ist sofort erkennbar, ob beispielsweise ein Spielplatz oder eine Schule betroffen ist. Dies bedeutet eine enorme Vereinfachung und Beschleunigung der Abläufe im Hintergrund.

Das Online-Tool ist optimiert für jedes Endgerät. Der Standort eines Raupen-Nestes kann auf einer Karte genau markiert und gemeldet werden. Ferner ist für Nutzer:innen erkennbar, ob ein Nest bereits gemeldet wurde. Auf Wunsch erhalten die Hinweisgebenden nach der Beseitigung eines EPS-Nestes eine Rückmeldung – dies kann innerhalb des Tools als Option ausgewählt werden.

Außerdem ist die Meldung per E-Mail unter raupenmelder@dortmund.de möglich. Auch hier besteht die Möglichkeit, Fotos im Anhang zu schicken. Zu guter letzt gibt es montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr unter 0231/50-16320 die Möglichkeit, die Raupenmelder-Telefon-Hotline zu kontaktieren. Außerdem sind alle wichtigen Infos in einem Flyer zusammengefasst: Eichenprozessionsspinner_Infoflyer 2022

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