
Neues vom Nordbad: Wie lange das völlig marode Hallenbad am Keuning-Haus überhaupt noch in Betrieb gehalten werden kann, ist völlig offen. Klar ist bisher nur, dass bis zu Eröffnung eines möglichen Neubaus noch viele Jahre ins Land gehen werden. Zudem war bisher der mögliche neue Standort völlig offen. Zumindest in dem Punkt gibt es Klarheit: Die Stadt schlägt der Politik einen Neubau an der Eberstraße vor. Dafür müsste dann das „ROJ-Stadion“ weichen. Der Rat entscheidet in seiner Sitzung am 3. Juli darüber.
Schnelle, wirtschaftlich tragfähige und zukunftsfähige Lösung gefordert
Das Nordbad ist in die Jahre gekommen und soll in der Nordstadt neu gebaut werden. Aber wo? Die Stadtverwaltung hat die Frage umfassend geprüft. Jetzt ist klar: Die Verwaltung empfiehlt dem Rat die Eberstraße als geeigneten Standort für ein neues Nordbad. ___STEADY_PAYWALL___

Das Nordbad am Dietrich-Keuning-Haus ist wichtig für das Freizeit-, Schul- und Vereinsschwimmen in der Innenstadt-Nord. Mit rund 110.000 Badegästen pro Jahr ist es stark frequentiert. Die bauliche Substanz lässt einen dauerhaften Weiterbetrieb jedoch nicht zu.
Der Rat hat sich daher Ende 2024 mit Blick auf die schwer kalkulierbaren Kosten einer Sanierung mehrheitlich für einen Neubau ausgesprochen. Wo, das sollte die Verwaltung prüfen.
Die Vorgabe lautete, schnell eine wirtschaftlich tragfähige und zukunftsfähige Lösung zu finden. Neben bereits bekannten Standorten wie dem Gelände am Burgweg (Nähe Naturmuseum) und an der Lindenhorster Straße (Sportplatz) oder in direkter Umgebung des Dietrich-Keuning-Hauses wurde die Prüfung auf weitere Optionen wie den Uhlandpark ausgeweitet.
Das neue Bad soll vergleichbar groß sein, zentral und gut gelegen
Für den Neubau gibt es drei zentrale Anforderungen: Eine vergleichbar große Wasserfläche wie im Bestand, gemäß Bäderleitplan, eine zentrale, gut erreichbare Lage – insbesondere für Schulen im Quartier und eine möglichst zeitnahe Umsetzbarkeit.

Barrierefreiheit sowie energie- und ressourcenschonendes Bauen sind ebenfalls verbindliche Anforderungen, wirken sich aber erst auf die spätere Ausführung aus.
Bei ihrer Prüfung hat die Verwaltung auch vorherige Untersuchungen und Planungsgrundlagen zur Frage „Sanierung oder Neubau“ ausgewertet und einbezogen. Der Prüfungsansatz unterscheidet sich aber von früheren Machbarkeitsstudien.
Neun Standorte geprüft – die Eberstraße überzeugt
Neun potenzielle Standorte im Stadtbezirk Innenstadt-Nord hat die Stadt analysiert. Am Ende steht nun zumindest für die Verwaltung ein klares Ergebnis: Der Standort an der Eberstraße erfüllt alle Kriterien am besten.

Die Fläche ist zurzeit ein Sportplatz zwischen einer Gewerbefläche und einer Sporthalle, ganz in der Nähe des Seniorenwohnparks Burgholz auf der anderen Straßenseite. Der Sportplatz könnte jedoch verlegt werden.
„Der Ort ist zentral gelegen, gut angebunden, kurzfristig realisierbar und mit geringeren Kostenrisiken behaftet als andere Optionen. Zudem ist dieser Standort der einzige, an dem keine Änderung des Planrechts erforderlich ist. Eine solche Änderung könnte bis zu zwei Jahre in Anspruch nehmen“, betont die Verwaltung.
Das „ROJ-Stadion“ soll an den Eingang des Fredenbaumparks umziehen
Für den Sportplatz gäbe es auch schon eine Alternative: Denn am Fredenbaum gibt es – nördlich und südlich – jeweils einen brach liegenden Sportplatz. Die städtischen Planer:innen favorisieren den ehemaligen Sportplatz Hobertsburg zwischen Schäfer- und Schützenstraße als neuen Standort für das ROJ-Stadion.

Dort müsste allerdings ein neuer Kunstrasenplatz angelegt und auch neue Gebäude für Umkleiden und Aufenthaltsräume gebaut werden.
Diese attraktive und im Grünen gelegene Standort sollte vor Jahren von den städtischen Seniorenheimen bebaut werden.
Geplant war ein kleinräumiges Quartier im Quartier, bestehend aus dem Pflegeheim mit einem innovativen Pflege- und Betreuungskonzept, einer Tagespflegeeinrichtung für 12 Gäste, einer Service-Wohnanlage mit 60 bis 70 Wohnungen (45 bis 70 qm) und einem Begegnungszentrum für Ältere – ausgelegt für 100 Personen.
Aktivierung des Sportplatzes an der Hobertsburg wurde nie angegangen
Doch weil es noch kein Baurecht gab, wurden die Planungen auf Eis gelegt und das Seniorenheim am bisherigen Standort neu gebaut. Die ebenfalls geplanten seniorengerechten und barrierefreien Wohnungen wurden nie gebaut.

An der Hobertsburg ist seitdem nichts passiert: Baurecht besteht noch immer nicht, obwohl Bauland für Wohnbau dringend gesucht wird. Doch aktiviert wird diese Fläche nicht.
Das ROJ-Stadion müsste dabei kein Hindernis für einen potentiellen Wohnungsbau darstellen: Alternativ gäbe es noch den ehemaligen Roland-Sportplatz am anderen Ende des Fredenbaumparks – angrenzend an Lindenhorst.
Er ist nur einen Steinwurf entfernt von den Mendesport-Anlagen mit den anderen Sportplätzen. Doch diesen Standort haben die Planer:innen offenbar bisher nicht ins Auge gefasst.
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