Neue Medienstationen erwecken Maschinenhalle der Zeche Zollern zu neuem Leben

Historische Maschinen des Industriedenkmals digital entdecken

Blick auf die Stationen
An den elf neuen Medienstationen erfahren Besucher:innen unter anderem wie in der Maschinenhalle Strom produziert, verteilt und genutzt wurde. Foto: LWL / Philipp Harms

Die Maschinenhalle der Zeche Zollern in Dortmund ist ein architektonisches Wahrzeichen der Industriekultur. Jetzt hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) dort elf neue Medienstationen in Betrieb genommen. Sie machen Technikgeschichte erlebbar – mit Animationen, historischer Fotografien, Illustrationen, Texten und Interviews ehemaliger Beschäftigter. Besonders profitieren Gäste, die das Industriedenkmal individuell erkunden.

Interaktive Technik vermittelt historische Prozesse

Wie funktionierte eigentlich die Maschinenhalle der Zeche Zollern – das technische Herzstück der ehemaligen Steinkohlenzeche? Diese Frage beantwortet nun elf Medienstationen, die historischen Abläufe nachvollziehbar machen.

Verbandsmitglieder des LWL vor den Stationen
Hannes Cammans, Dr. Anne Kugler-Mühlhofer, Nikolai Ingenerf und LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff Parzinger (v.l.) an einer der neuen Medienstationen in der Maschinenhalle der Zeche Zollern. Foto: LWL / Philipp Harms

„Die Maschinenhalle der Zeche Zollern ist eins der prominentesten und schönsten Industriedenkmäler in Deutschland. Bis heute sind die Menschen fasziniert von diesem besonderen Bauwerk und seiner überwältigenden Architektur“, erklärte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger bei der Vorstellung der Medienstationen in Dortmund.

„Die technischen Vorgänge, die sich hier abgespielt haben, konnten wir bisher nur ansatzweise und im Rahmen von Führungen näher erklären. Die neuen Medienstationen füllen eine wichtige Lücke, insbesondere für alle Gäste, die die Halle auf eigene Faust erkunden und mehr wissen möchten über die historische Technik. Sie zeigen lebendig, verständlich und zeitgemäß, wie die Maschinen und Prozesse vor Ort funktioniert haben.“

Vier Themenschwerpunkte zeigen technische Vielfalt

Als „Meilenstein“ bezeichnete auch Museumsleiterin Dr. Anne Kugler-Mühlhofer die neue Vermittlungsebene. „Bei unseren Führungen und Aktionstagen erfahren wir immer wieder, wie groß das Interesse an den technischen Vorgängen in der Halle ist. Jetzt können wir diesen Wissensdurst auch angemessen stillen.“

Blick auf die Stationen
Analog trifft digital: Animationen, historische Fotografien, Texte und Interviews machen die technischen Abläufe in der Maschinenhalle deutlich. Foto: LWL / Philipp Harms

Die Stelen mit den Bildschirmen sind optisch so gestaltet, dass sie die Ästhetik des Raums möglichst wenig stören. Außerdem sind sie mobil und können für Veranstaltungen bei Bedarf leicht verrückt werden. Die Erklärungen seien niederschwellig, ohne oberflächlich zu sein.

Auch an Inklusion sei gedacht worden. „Gäste mit Hörgeräten können induktive Einhandhörer nutzen, um die O-Töne ehemaliger Beschäftigter in passender Lautstärke zu hören“, so die Museumsleiterin.

Die elf Stationen widmen sich vier zentralen Bereichen: der Stromerzeugung, der Stromverteilung, dem Einsatz von Druckluft sowie dem Betrieb elektrischer Maschinen. Dabei wird die Maschinenhalle als Knotenpunkt eines weitreichenden Energienetzes gezeigt, das weit über die Zeche Zollern hinausreichte.

Technik live erleben am 19. Oktober 2025

Einblicke in die historische Technik gibt es zusätzlich am 19. Oktober. Zwischen 12 und 15 Uhr werden in der Maschinenhalle die beiden historischen Umformer und der Kompressor vorgeführt. Außerdem stehen die Kuratoren der Medienstationen für Gespräche zur Verfügung.

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