
Der neue „Hitzehelfer Dortmund 2024“ des Gesundheitsamts Dortmund bietet Tipps und Hilfsangebote zum Umgang mit Hitze, erklärt Risiken und gibt Hinweise zu hitzeangepasstem Verhalten. Es gibt ihn digital sowie gedruckt in Arztpraxen und Apotheken.
Starke Hitze bedeutet Stress für den Körper – Belastung durch Ozon und UV-Strahlen
Für den Körper ist Hitze Stress. Wenn es im Sommer sehr heiß ist, häufen sich Herzinfarkte und Schlaganfälle ebenso wie Probleme mit den Atemwegen, den Nieren und dem Herz-Kreislauf-System. Auch Todesfälle kommen vor.

geschlossenen Türen und Fenstern. Grafik: Hitzehelfer 2024 / Stadt Dortmund
Das passiert in ganz Europa, auch in Dortmund. Heiße Tage mit Temperaturen über 30 Grad Celsius werden immer häufiger, auch nachts wird es immer öfter nicht kälter als 20 Grad. Und an vielen Tagen fühlt es sich sogar noch viel heißer an, als es wirklich ist.
Die „gefühlte Temperatur“ hängt von der Luftfeuchtigkeit, dem Wind und anderen Faktoren ab. Hinzu kommen die Belastungen durch Ozon und UV-Strahlen. Das kann dem Körper schaden und zu Gesundheitsproblemen führen.
Broschüre enthält wichtige Tipps und Hinweise besonders für Risikogruppen

Wenn es sehr lange sehr heiß ist, leiden alle Menschen unter der Hitze. Besonders betroffen sind ältere Menschen, Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder chronischen Krankheiten.
Aber auch Schwangere, Kinder, Säuglinge und Menschen, die draußen schwer arbeiten, haben ein höheres Erkrankungsrisiko. Das gilt auch für wohnungslose Menschen.
Das Gesundheitsamt der Stadt Dortmund hat im Rahmen des Hitzeaktionsplans den „Hitzehelfer Dortmund 2024“ erstellt. Er enthält Tipps, Hinweise und Hilfsangebote zum Umgang mit Hitze in Dortmund.
Ratgeber ist sowohl digital als auch gedruckt erhältlich
Im Hitzehelfer finden sich Hinweise zu den Risiken, die mit Hitze verbunden sind, sowie eigene Kapitel zu Hitze und Schwangerschaft, Risiken und Belastungen bei Kindern und Jugendlichen, aber auch Veränderungen und Belastungen im Alter.

Tipps gibt es zur richtigen Ernährung und Kleidung, zum Umgang mit Medikamenten sowie zum hitzeangepassten Verhalten zu Hause und am Arbeitsplatz.
Die wichtigsten hitzebedingten Krankheitsbilder werden erklärt, Notmaßnahmen aufgezeigt und die wichtige Frage geklärt, wann die 112 angerufen werden muss.
Abgerundet wird das Angebot mit Hinweisen zu lokalen Unterstützungsangeboten sowie weiteren Links und Informationen auf den digitalen Seiten des Gesundheitsamtes.
Der „Hitzehelfer Dortmund 2024“ wird digital auf der Internetseite des Gesundheitsamtes unter dortmund.de/hitze angeboten. Gedruckte Broschüren sind in Haus- und Kinderarztpraxen, in den Seniorenbüros sowie in den Apotheken in Dortmund erhältlich.
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Alltagstipps für Senior:innen, um auch im Alter bei Hitze „cool“ zu bleiben (PM Seniorenbüro Eving)
In den Sommermonaten ist es besonders wichtig, dass Senioren auf ihre Gesundheit achten und sich vor den Auswirkungen von Hitze schützen. Im Rahmen eines Fachvortrages durch Frau Walter und Frau Walkenhorst der Diakoniestation Nord-Ost erhalten Interessierte Alltagstipps um auch im Alter bei Hitze „cool“ zu bleiben.
Die kostenfreie Veranstaltung findet am 22.08.24 von 15.00 bis 17.00 Uhr im Städtischen Begegnungszentrum Eving, Deutsche Straße 27 statt. Anmeldungen bitte im Seniorenbüro Eving telefonisch unter : 0231/5029660 oder per E-Mail an seniorenbuero.eving@dortmund.de
Das Begegnungszentrum Berghofen informiert über Hitze und Gesundheit (PM)
Das Begegnungszentrum Berghofen, Am Oldendieck 6, lädt am Dienstag, 13. August, 15 bis 16 Uhr, zum Vortrag „Hitze und Gesundheit“ ein. Mit Hitze sind die Temperaturen gemeint, die lähmend und belastend sein können. Annette Simmgen-Schmude vom Seniorenbüro Innenstadt-Ost gibt einen Überblick über die Zusammenhänge von Hitze und Gesundheit. Praktische Tipps können dabei helfen, gut durch die Hitze des Sommers zu kommen. Um Anmeldung zu diesem kostenfreien Vortrag wird gebeten unter Tel. (0231) 50-29100 oder per Mail: bz_berghofen@dortmund.de.
Klinikum Dortmund gibt Tipps für die heißen Tage So kommen Sie gut durch die Hitze (PM)
Es wird warm in Dortmund. Der Deutsche Wetterdienst hat für Anfang der Woche Temperaturen von mehr als 30 Grad vorhergesagt. Das Klinikum Dortmund gibt Tipps, wie die Dortmunder die heißen Tage am besten überstehen können.
1. Viel trinken
Bei hohen Temperaturen sollte man mindestens 1,5, besser zwei bis drei Liter Wasser oder ungesüßten Tee pro Tag trinken – trotz aller Versuchung nicht eiskalt. Denn stark gekühlte Getränke sind nicht geeignet, da der Körper dadurch Wärme produziert. Aus dem gleichen Grund sollte man auch lieber lauwarm statt eiskalt duschen.
2. Richtig essen
Beim Essen auf leichte Kost wie Salat, Obst oder Gemüse setzen. Wasserreiches Obst und Gemüse wie Gurke oder Wassermelone ist ideal.
3. Eincremen und Schatten suchen
„Meiden Sie direkte Sonne, insbesondere mittags“, rät PD Dr. Laura Susok, Direktorin der Hautklinik im Klinikum Dortmund. Kopfbedeckung und Sonnenbrille sind Pflicht. Auf alle unbedeckten Körperpartien gehört Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor (LSF) 50, der mehrmals aufgetragen werden muss. Die Hautärztin rät außerdem dazu, im Freien möglichst durchgängig Schatten zu suchen.
4. Schützende Kleidung
Dr. Laura Susok empfiehlt, lockere und leichte Kleidung zu tragen. Enge Kleidung begünstigt den Anstieg der Körpertemperatur. Schultern und Dekolleté sollten bedeckt sein, denn auf diese „Sonnentreppen“ strahlt die Sonne besonders.
5. Abkühlung
Wassersprays sind eine praktische Abkühlung für unterwegs, auch ein Fächer leistet gute Dienste. Zuhause können Handgelenke und Füße unter dem Wasserhahn oder in einer Schüssel abgekühlt werden.
6. Achtung Sonnenstich
Wenn nach dem Aufenthalt in der Sonne Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit oder Erbrechen auftauchen, ist das ein Alarmsignal, das auf einen Sonnenstich hindeuten kann. Dann heißt es: Schleunigst Schatten oder kühle Räume aufsuchen, viel trinken, Kopf und Nacken kühlen. Bei schweren Symptomen den Notarzt rufen.
Das Seniorenbüro Innenstadt-West lädt ein: „Umgang mit Hitze – Hitzeschutz für Senior*innen“ (PM)
Das Seniorenbüro Innenstadt-West lädt zu einer Informationsveranstaltung zum Thema „Umgang mit Hitze – Hitzeschutz für Senior*innen“ ein.
Datum: Mittwoch, 2. Juli 2025
Zeit: 15:00 – 17:00 Uhr
Ort: Café Jedermann im Gemeindezentrum Oberdorstfeld, Fine Frau 8, 44149 Dortmund
Die Apothekerin Kattrin Hildebrandt, Inhaberin der Westfalia Apotheke in Dorstfeld, informiert über den Schutz vor Hitze, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und den Umgang mit Medikamenten während der heißen Monate. Die Veranstaltung bietet auch Raum für persönliche Fragen.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Das Seniorenbüro Innenstadt-West organisiert die Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Elias Kirchengemeinde. Eine Anmeldung ist erforderlich. Kontakt: Tel. 0231/50-11340 (Seniorenbüro Innenstadt-West) oder seniorenbuero.west@dortmund.de
Hitze und Medikamente: Vortrag in Eving informiert über Gesundheitsvorsorge im Sommer
Das Seniorenbüro Eving lädt Seniorinnen, Senioren und alle Interessierten am Montag, den 14. Juli 2025, um 14.00 Uhr zu einem informativen Vortrag in die Stadtteilbibliothek Eving, August-Wagner-Platz 2–4, 44339 Dortmund, ein.
Die Apothekerin Dr. Streich von der Evinger Streich Apotheke gibt hilfreiche Tipps, wie man gut geschützt und informiert durch die Sommerzeit kommt. Der Vortrag thematisiert den Umgang mit Hitze, die Bedeutung ausreichender Flüssigkeitszufuhr sowie den richtigen Umgang mit Medikamenten während der Hitzemonate. Gerade ältere Menschen sind von den zunehmenden hohen Temperaturen besonders betroffen.
Anmeldungen bitte im Seniorenbüro Eving telefonisch unter: 0231/5029660
oder per E-Mail an seniorenbuero.eving@dortmund.de
Informationsstand: Tipps für den Umgang mit Sommerhitze (PM)
Wie kommt man gut durch heiße Sommertage? Dazu bietet das Seniorenbüro Innenstadt-West am Freitag, 18. Juli 2025, von 10 bis 13 Uhr einen Informationsstand auf dem Wilhelmplatz in Dortmund-Dorstfeld an.
In Kooperation mit Begegnung VorOrt Innenstadt-West gibt es praktische Tipps, wie man sich bei Hitze schützen kann. Besucherinnen und Besucher erfahren, wie man die Wohnung kühl hält, lernen Rezepte für erfrischende Getränke kennen und erhalten Anregungen, wie sich auch bei hohen Temperaturen das Wohlbefinden steigern lässt.
Alle Interessierten sind eingeladen, vorbeizuschauen, sich beraten zu lassen oder eigene Fragen rund ums Älterwerden zu stellen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Neuer Trinkbrunnen im Gesundheitsamt hilft bei Hitze: Kostenloses Wasser zum Trinken und Auffüllen für alle Besucher*innen (PM)
Das Gesundheitsamt baut den Schutz vor großer Hitze weiter aus. Im Eingangsbereich des Amtes gibt es jetzt einen Trinkbrunnen mit Flaschenfüller. Alle Menschen können dort während der Öffnungszeiten kostenlos frisches Wasser trinken oder ihre Flaschen auffüllen.
Die Stadt Dortmund hat den dynamischen Hitzeaktionsplan gegen Hitze entwickelt. Er hilft, die Gesundheit der Menschen bei hohen Temperaturen zu schützen. Das Team Umweltmedizin im Gesundheitsamt spielt dabei eine wichtige Rolle. Es informiert die Menschen und sorgt für konkrete Hilfen im Stadtgebiet.
„Der Zugang zu kostenlosem Trinkwasser ist ein wichtiger Bestandteil des kommunalen Hitzeaktionsplans“, erklärt Thomas Deiseroth, Ärztlicher Teamleiter der Umweltmedizin im Gesundheitsamt. „Mit dem neuen Trinkbrunnen möchten wir nicht nur die Aufenthaltsqualität verbessern, sondern auch auf die Bedeutung ausreichender Flüssigkeitszufuhr bei hohen Temperaturen hinweisen.“
Wasser trinken schützt den Körper – weitere Trinkmöglichkeiten sollen folgen
Bei Hitze verliert der Körper viel Flüssigkeit durch Schwitzen. Wer zu wenig trinkt, kann Kreislaufprobleme bekommen. Regelmäßiges Trinken von Wasser oder ungesüßten Getränken hilft, den Körper zu kühlen und gesund zu bleiben.
Die Stadt Dortmund plant, weitere Trinkbrunnen im Stadtgebiet aufzustellen. So will es die Versorgung mit Wasser im öffentlichen Raum verbessern. Ziel ist es, Dortmund widerstandsfähiger gegen immer wärmere Sommer zu machen.
Wichtig für alle Dortmunder*innen
Das Gesundheitsamt lädt alle ein, sich über die städtischen Angebote zu informieren. Besonders bei Hitze sollten alle auf sich und ihre Mitmenschen achten.
Hitzeaktionsplan der Stadt Dortmund: https://www.dortmund.de/hitzeaktionsplan
Gesundheit bei Hitze: https://www.dortmund.de/umweltmedizin
Hitzeschutz in der Altenpflege: Wenn Pflege heiß läuft, muss die Politik endlich handeln (PM)
Es ist wieder heiß in Nordrhein-Westfalen – Freibäder sind voll, Supermärkte kühlen, viele Menschen suchen Schatten und Abkühlung. Doch wie schützen sich pflegebedürftige Menschen? Diese Frage stellt sich ver.di NRW angesichts der anhaltenden Hitzeperioden mit wachsender Dringlichkeit.
Ältere, pflegebedürftige Menschen leiden stark unter der Hitze. Sie gehören zu den besonders gefährdeten Gruppen, sei es in stationären Pflegeeinrichtungen oder in der häuslichen Pflege. Auch die Beschäftigten in Pflege, Hauswirtschaft und Betreuung sind körperlich stark belastet. Zwar gibt es sogenannte „Hitzeschutzpläne“, doch diese greifen viel zu kurz. Maßnahmen wie das Anhalten zum Trinken, das Vorziehen schwerer Tätigkeiten auf die frühen Morgenstunden oder das Aufhängen nasser Laken sind keine umfängliche Antwort auf aufgeheizte Gebäude ohne baulichen Hitzeschutz.
„Wenn es in Pflegeheimen über Tage hinweg über 30 Grad heiß ist, dann helfen auch keine feuchten Tücher mehr. Ohne baulichen Hitzeschutz läuft die stationäre Altenpflege buchstäblich heiß“, so Susanne Hille, Landesfachbereichsleiterin Gesundheit, Soziale Dienste, Bildung und Wissenschaft bei ver.di NRW.
Viele Einrichtungen sind baulich nicht auf Hitze vorbereitet: Es fehlen verschattende Elemente wie Markisen oder Außenjalousien, moderne Dämmungen, begrünte Außenflächen oder klimafreundliche Kühlsysteme. Dabei ist klar: Ohne bauliche Maßnahmen bleibt jeder Hitzeschutzplan wirkungslos – und wird zur Farce.
Die Sozialwirtschaft – und mit ihr die Altenpflege – ist ein tragender Wirtschaftssektor in NRW. Doch sie wird von der Politik vielfach übersehen, wenn es um Investitionen und Zukunftsfähigkeit geht. Träger, Beschäftigte, Bewohner*innen und Angehörige stehen beim Hitzeschutz allein da – es fehlt an einer öffentlichen Förderung dringend notwendiger baulicher Maßnahmen. Die Landesregierung muss aus dem Investitionsbooster Wirtschaftsförderung jetzt die erforderlichen Mittel bereitstellen.
Die Kommunen sind nicht in der Lage, die notwendigen Mittel aus eigener Kraft bereitzustellen. „Hitzeschutz ist kein Extra – er ist Teil der Menschenwürde. Wer heute investiert, schützt nicht nur Gesundheit und Leben, sondern erhält auch die Handlungsfähigkeit unserer Pflegeeinrichtungen und entlastet Beschäftigte nachhaltig“, so Hille weiter.
Parallel zu unserer Pressemitteilung läuft zurzeit eine Blitzumfrage in der Altenpflege NRW zu Hitzeschutz, Arbeitsbelastung, tatsächlich gemessenen Temperaturen in der Schicht sowie deren Auswirkungen auf Kolleg*innen und Bewohner*innen. Die Ergebnisse können ab Freitag, 15. August bei unserem Pressekontakt erfragt werden.
ver.di NRW ist Teil des Bündnisses „NRW muss investieren“. Mit den geforderten Investitionen in Höhe von 156 Milliarden Euro für NRW sollen unter anderem Kommunen entlastet, der Investitionsstau beseitigt und die Träger sozialer Einrichtungen in NRW zukunftsfest gestaltet werden. Das zivilgesellschaftliche Bündnis setzt sich für eine grundlegende Reform der Schuldenbremse ein und fordert von der Politik, nachhaltige Finanzierungsmodelle für die Kommunen zu entwickeln: http://www.nrwmussinvestieren.de