Ostermarsch Rhein-Ruhr endete traditionell in Dortmund

„Die Kriege beenden, die Aufrüstung stoppen! Friedensfähigkeit statt Kriegstüchtigkeit!“

Der Ostermarsch Rhein/Ruhr startete Ostermontag in Dorstfeld.
Der Ostermarsch Rhein/Ruhr startete Ostermontag in Dorstfeld. Klaus Hartmann | Nordstadtblogger

Selten erfuhr das Oberhaupt der Römisch-Katholischen Kirche, Papst Franziskus soviel Zustimmung von einem überwiegend säkular und politisch links ausgerichtetem Publikum, wie den gut 400 bis 500 Menschen, die die letzte Etappe des Ostermarsches Ruhr 2024 vom Dorstfelder Wilhelmplatz zum Hansaplatz in der City trotz der widrigen Wetterverhältnisse bestritten.

Klare Botschaft: „Kriegstüchtig? Nie wieder!“ 

Ostermarsch Ruhr 2024
Klaus Hartmann | Nordstadtblogger

Es mag an der österlichen Botschaft des Papstes gelegen haben, der unisono mit den Friedensaktivistinnen ein Ende der kriegerischen Auseinandersetzungen zu Gunsten von Verhandlungen gepredigt hatte. 

„Die Kriege beenden, die Aufrüstung stoppen! Friedensfähigkeit statt Kriegstüchtigkeit!“, so das Motto des diesjährigen Marsches. Damit bleibt die Bewegung ihrem Wunsch einer Welt ohne Waffen treu.

Und das schon seit 65 Jahren, während andere, und hier sind vor allem die Grünen in der Kritik der Kriegsgegner, sich „vom Paulus zum Saulus gewandelt haben“, um im Sprachduktus der christlichen Kirchen zu bleiben. 

Ostermarsch Ruhr 2024. Helmut Manz, Bündnis „Dortmund gegen Rechts“ Klaus Hartmann | Nordstadtblogger

Viel Zustimmung und Applaus bekamen für ihre kämpferischen Reden auf dem Wilhelmplatz Helmut Manz vom Bündnis „Dortmund gegen Rechts“ und Özlem Demirel von der Partei „Die Linke“.

Manz erinnerte an die Verstrickungen des ehemaligen Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen im rechten Milieu, Demirel machte sich für die sofortige Einstellung der Kriegshandlungen in der Ukraine und Gaza stark.

Die örtlichen Friedensforen und –initiativen als Organisatoren

Ostermarsch Ruhr 2024 Klaus Hartmann | Nordstadtblogger

Der dreitägige Ostermarsch Rhein/Ruhr verbindet seine lange Tradition mit dem aktuellen Protest gegen den Krieg in der Ukraine und in Nahost. Er wird im Wesentlichen von den örtlichen Friedensforen und –initiativen aus dem Rhein/Ruhrgebiet getragen.

Der Ostermarsch startete am Ostersamstag mit Demonstrationen in Duisburg und Köln. Die zweite Tagesetappe am Ostersonntag führte als Fahrradkorso von Essen über Gelsenkirchen, Wattenscheid, Herne nach Bochum.

Die dritte Etappe fand traditionell dann am Ostermontag in Dortmund statt und hat – insbesondere bei seinem Startpunkt auf dem Wilhelmplatrz in Dorstfeld – das Thema Rechtsextremismus als weiteren Schwerpunkt.


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Reaktionen

  1. Cornelia Wimmer

    Es sei dahingestellt, ob der Papst nun die spirituelle Hauptperson des Geschehens war.- Aber: Haben Sie die Reden von Ranya Hammad (Palästinensische Gemeinde Dortmund) und des Hauptredners Wieland Hoban (Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost) überhört? – Erstaunlich. Oder bezeichnend? – Hobans Rede schilderte mit großer Eindringlichkeit das Grauen des Gazakrieges. Sollen wir uns dieses nicht so genau vergegenwärtigen?

  2. Ulrich Sander

    Am 01.04.2024 um 17:59 schrieb Netzwerk Friedenskooperative:

    Ostermärsche 2024 setzen Bundesregierung unter Rechtfertigungsdruck
    Kannst du dich daran erinnern, wann sich zuletzt der Bundeskanzler, der Wirtschaftsminister, die Außenministerin und der Chef der Opposition zu einem Ostermarsch geäußert haben? Wir nicht! Es ist offensichtlich, dass die Ostermärsche die Politik in diesem Jahr unter einen hohen Rechtfertigungsdruck gebracht haben. Das ist ein bemerkenswerter Erfolg der Bewegung!
    Bundesregierung ist naiv, nicht der Protest gegen den Krieg!
    Besonders präsent war in diesem Jahr der Vorwurf, die Proteste von uns Ostermarschierer*innen seien „naiv“. Diesen Vorwurf weisen wir entschieden zurück! Viele Menschen glauben nicht mehr daran, dass der Kurs der Bundesregierung im Ukraine-Krieg ein gutes Ende nimmt und sind deshalb auf die Straße gegangen. Es ist sinnvoller, jetzt Verhandlungen vorzubereiten, als zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die Verhandlungsposition für die Ukraine noch schlechter aussieht.
    Tausende Menschen haben bei den Aktionen in mehr als 120 Städten klar gemacht, es braucht endlich:
    mehr Anstrengungen für Friedensverhandlungen im Krieg Russlands gegen die Ukraine,
    einen sofortigen Waffenstillstand für Gaza und die Freilassung der israelischen Geiseln sowie
    den Stopp der Aufrüstungspolitik!
    Ein großes Dankeschön an alle Aktiven!

    Rede von Helmut Manz:

    https://www.friedenskooperative.de/ostermarsch-2024/reden/helmut-manz-dortmund

  3. Was bedeutet ein kriegstüchtiges Deutschland? (PM Friedensforum)

    Zusammen mit den Regionalgruppen Dortmund von Attac und von der IPPNW, Ärzte gegen den Atomkrieg, läd das Dortmunder Friedensforum zu einer Veranstaltung ein. Thema ist die Frage, was bedeutet ein kriegstüchtiges Deutschland? Soll Deutschland NATO-Drehscheibe im Krieg gegen Osten werden? Oder eigenständige militärische Großmacht? Oder beides? Welche Gefahren bedeutet das für unser Land? Referent ist Lühr Henken, der Sprecher des bundesweiten Friedensratschlags. Die Veranstaltung findet am Dienstag, den 16. April, um 18.30 Uhr im Haus der Vielfalt, Zur Vielfalt 21, 44147 Dortmund statt.

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