
Dortmund hat an ein prägendes Kapitel seiner jüngeren Stadtgeschichte erinnert: Die Aufnahme von Geflüchteten im Jahr 2015. Mit einer Filmpremiere, einer Podiumsdiskussion und einer anschließenden Feier begingen ehemalige Helfer:innen und ehemalige Geflüchtete den zehnten Jahrestag der Ankunft der ersten Züge mit Geflüchteten im Keuning-Haus. Das Haus wurde damals kurzfristig zur zentralen Anlaufstelle für tausende Menschen und Dortmund international zum Sinnbild für Willkommenskultur.
Veränderte Vorzeichen: „Zustrombegrenzungsgesetz“ statt Willkommenskultur
Bei der Feier wurde auch eine Ausstellung zu unserer Serie „Wir haben es geschafft“ eröffnet. Entstanden war die Idee dazu mit dem Jahreswechsel, als klar wurde, dass sich die Begrifflichkeiten in unserer Gesellschaft und vor allem der Ton ändern: Von einer Willkommenskultur zum „Zustrombegrenzungsgesetz“.
Zudem wurde und wird viel über die betroffenen Menschen geredet, aber wenig mit ihnen. Die Betroffenen kommen selbst zumeist nicht zur Sprache. Die Diskussionen blenden zudem die erfolgreiche Migration und Integration nahezu völlig aus. Stattdessen wird das Unwort „Re-Migration“ nahezu hoffähig gemacht.
Das war ein Anstoß für Nordstadtblogger, Dortmunder Erfolgsgeschichten zu zeigen. Die Ausstellung wurde gemeinsam mit dem Verein „Train of Hope“ realisiert und von der städtischen Koordinierungsstelle für Vielfalt, Toleranz und Demokratie unterstützt.
Sie portraitiert zehn Menschen, die ihre Erfolgsgeschichte mit uns teilen – im Portrait und im Text. Die Ausstellung ist noch bis zum 25. September 2025 im Dietrich-Keuning-Haus zu sehen. Die Langfassungen der Interviews sowie weitere Videos gibt es online auf Nordstadtblogger.de und den verschiedenen Social Media-Kanälen.
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Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!
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Dortmund erinnert an den Satz „Wir schaffen das!“ und die historische Drehscheibe von 2015
Die Ausstellung zu zehn Jahren „Wir schaffen das!“ ist weiterhin im Keuning-Haus zu sehen


Reaktionen
Ulrich Sander
Danke – gut diese Aktion und der Bericht. Zudem hat Nordstadtblogger meine Info über die VVN-BdA-Strafanzeige gegen die AfD-Volksverhetzung per Remigrationsforderung berichtet. Siehe auch hier: https://vvn-bda.de/volksverhetzung-im-nrw-wahlkampf-der-afd-vvn-bda-vertreter-erstattet-anzeige/
Was geschah danach? Haben die weiteren Dortmunder Medien berichtet? Keinesfalls. Doch ich bekam drei Tage nach der Abgabe der Anzeige bei der Lütgendortmunder Polizeiwache einen Anruf des Staatsschutzes aus dem Polizeipräsidium. Er fragte an, ob es nur die Pressemitteilung gäbe – die ihm offenbar durch Nordstadtblogger bekannt wurde. Da hat die örtliche Polizei meine Anzeige offenbar im Papierkorb verschwinden lassen! Hunderttausende haben vor eineinhalb Jahren gegen die AfD-Remigrations-Verbrecher demonstriert. Und nun geschieht fast gar nichts. Daher: Nochmals Dank an den Nordstadtblogger. Und Verachtung für Journalisten, die heute das Ende der Brandmauer befürworten. – Ach ja noch dies: Wer mir per EMail schreibt, darf sich nicht wundern, wenn ich nicht schnell antworte. Man hat mir seit dem 3.9. den EMail-Verkehr gesperrt.