
Das „Black Attitude“-Kollektiv kehrt in diesem Jahr erneut mit einer Veranstaltung ins Depot zurück. Bereits 2023 organisierten sie das „Black Attitude Festival“, um zum einen Schwarze Kultur zu zelebrieren und zum anderen dem damals 16-jährigen Mouhamed Lamin Dramé zu gedenken, der bei einem Polizeieinsatz erschossen wurde. Bevor das Festival nun in die nächste Runde startet, ist für diesen Freitag (16. Mai) ein „Get Together“ in ruhigerer Atmosphäre geplant.
Ein Event der Zusammenkunft als „Vorgeschmack aufs Festival“
Musik, Kunst, Redebeiträge und ein gemeinsames Buffet: Mit 250 Teilnehmer:innen stieß das „Black Attitude Festival“ bereits 2023 auf positive Resonanz. Das Event hatte das Ziel, die Schwarze Community zu stärken und Räume für Begegnung zu schaffen, denn das Angebot ist begrenzt, wie Ruben Meyong vom Kollektiv erzählt.

„Das Festival richtete sich in erster Linie an alle BIPoCs (Schwarze, Indigene und People of Color), um die Kultur zu zelebrieren, aber natürlich ist jeder willkommen“, so Meyong. Abseits vom Festival, das möglicherweise Ende diesen Jahres erneut stattfinden wird, ist nun ein „Get Together“ am kommenden Freitag (16. Mai) geplant.
Dieses soll in einer ruhigeren Atmosphäre einen „Vorgeschmack aufs Festival“ geben und zugleich verhindern, dass das Event in Vergessenheit gerät, wie Meyong erklärt.
„Das ist auch ein bisschen das Motto des Get Togethers, es ist ein „Rest is Resistance“. Natürlich ist es wichtig, auf Demos zu gehen und politisch aktiv zu sein, aber genauso wichtig ist es, auf sich selbst zu achten und zusammenzukommen, um sich zu erholen.”
Musik, Vernetzung und Zugang für alle Menschen
Geplant ist für das „Get Together“ unter anderem Musik von einem DJ-Duo, das bereits beim letzten Festival aufgelegt hat. Afrikanisches Catering von einer Köchin aus Kamerun wird ebenfalls dabei sein. Das Grundprinzip des Events ist es, Menschen, die sonst keine Bühne haben, die Möglichkeit zu geben, sich zu zeigen und gehört zu werden, so Meyong.

Gleichzeitig soll es als Vernetzungsmöglichkeit dienen. Eine Kooperation mit dem afrikanischen Erfrischungsgetränk „BAM“, das von zwei Studierenden mit afrikanischen Wurzeln ins Leben gerufen wurde, ist ebenfalls geplant.
Der Eintritt ist wie beim Festival kostenlos. Obwohl die Überlegung bestand, Eintrittsgelder zu erheben, sind die Events auf Spendengelder angewiesen. Bereits im letzten Jahr reichten die Gelder nicht aus, um das zweite Festival 2024 zu organisieren.
Trotzdem möchte das Kollektiv das Festival weiterhin für alle zugänglich halten. „Niemand soll sich Gedanken über den Eintritt machen müssen“, erklärt Meyong.
Gespräche über Spendengelder für die Familien von Mouhamed Dramé und Lorenz
Ein zentrales Ereignis, das zur Gründung des „Black Attitude Festivals“ beigetragen hat, war der Tod von Mouhamed Lamine Dramé. Neben dem Gedenken stand damals auch die finanzielle Unterstützung seiner Familie im Fokus, indem Spenden gesammelt wurden. Wie der aktuelle Stand dieser Unterstützung ist und wie die bisherigen Spendengelder verwendet wurden, möchte das Kollektiv beim Event offenlegen. „Wir wollen da ganz transparent sein“, betont Meyong.

Auch in diesem Jahr steht die Unterstützung der Familie weiterhin im Raum. Der Bedarf sei nach wie vor vorhanden und lasse sich nicht mit einmaligen Spenden decken, wie Meyong erklärt. Geplant ist deshalb, erneut eine Möglichkeit zu schaffen, auf freiwilliger Basis für Mouhameds Familie zu spenden.
Darüber hinaus denkt das Kollektiv auch darüber nach, die Familie des 21-jährigen Lorenz aus Oldenburg zu berücksichtigen, der ebenfalls Schwarz war und kürzlich bei einem Polizeieinsatz erschossen wurde. Inwiefern das umgesetzt wird, befindet sich noch in Planung und möchte das Kollektiv bei der Veranstaltung vor Ort bekannt geben.
Neue Programmpunkte beim künftigen „Black Attitude Festival“
Sollte das Kollektiv ausreichend finanzielle Mittel erhalten, könnte das „Black Attitude Festival“ Ende des Jahres erneut stattfinden. Geplant ist, die Veranstaltung auf zwei Tage auszudehnen. Am ersten Tag soll, wie schon beim ersten Mal, der Fokus auf Musik und Kunst liegen. Für den zweiten Tag sind neue Programmpunkte in Planung, um die positive Resonanz und Stimmung des ersten Festivals erneut aufzugreifen.

Geplant ist, die Räumlichkeiten stärker zu gestalten und das Programm noch abwechslungsreicher zu gestalten. Es sollen zudem verschiedene Schwarze Künstler:innen auftreten. Auch eine Modeschau wird als neuer Programmpunkt diskutiert. Zudem soll das musikalische Spektrum erweitert werden, mit einem stärkeren Fokus auf instrumentale Beiträge.
Beim letzten Festival standen vor allem Gesang und Poetry Slam im Mittelpunkt. Darüber hinaus plant das Kollektiv Workshops, etwa zur Haarpflege. Dabei sollen Besucher:innen auch die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen und sich auszutauschen. Eine Podiumsdiskussion ist ebenfalls vorgesehen, um gesellschaftliche Themen gemeinsam mit dem Publikum zu vertiefen.
Solange dies jedoch noch in Planung ist, können Interessierte bereits beim „Get Together“ dabei sein. Es findet am Freitag, den 16. Mai, im Theater im Depot (Immermannstraße 29, Dortmund) statt. Der Einlass beginnt um 18 Uhr und der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen:
- Tickets für das Event: https://rausgegangen.de/events/get-together-7/
- Instagram-Kanal: https://www.instagram.com/blackattitudefestival/
Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!