Auf dem Weg zur IGA 2027: Wie der Zukunftsgarten rund ums die Kokerei Hansa wächst

Geführte Rundgänge zeigen am 10. Mai den Transformationsprozess

Am Tag der Städtebauförderung kann bei Führungen der Transformationsprozess auf der Kokerei Hansa hautnah erlebt werden. Foto: Uwe Gruetzner

Die Kokerei Hansa hat seit der Stilllegung eine beeindruckende Transformation durchlaufen. Bis zur Internationalen Gartenausstellung Ruhrgebiet (IGA) im Jahr 2027 wird sich das Areal nochmals stark verändern: Rund um das Industriedenkmal entsteht der Dortmunder „Zukunftsgarten“. Anlässlich des Tags der Städtebauförderung (10. Mai 2025) geben die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur und das Amt für Stadterneuerung der Stadt Dortmund, bei kostenfreien Rundgängen, Einblicke in die laufenden Bauprojekte im Denkmalbereich und im Umfeld der Kokerei.

Vom historischen Magazingebäude zum ursprünglichen Maschinenhaus

Insgesamt wird es am 10. Mai drei kostenfreie Rundgänge über das Gelände – jeweils um 11 Uhr, 13 Uhr und 15 Uhr ab dem Infopunkt an der Emscherallee 11 – geben. Bei den etwa eineinhalb Stunden dauernden Führungen gibt es die Möglichkeit den Transformationsprozess auf der Kokerei Hansa hautnah zu erleben.

Eine der derzeit auffälligsten Baustellen befindet sich im südlichen Bereich des Geländes. Hier entsteht am historischen Magazingebäude der neue Haupteingang zur Kokerei und damit des „Zukunftsgartens“. Künftig werden Besucher:innen das Kokereigelände und den anschließenden Kokereipark von Süden nach Norden erwandern können. Das Magazingebäude selbst wird bis zur Eröffnung der IGA zum Empfangsgebäude umgenutzt, in das nach der IGA der neue Infopunkt der Kokerei einziehen wird.

Auf dem Weg Richtung Norden erhalten die Besucher:innen dann einen Eindruck von der Dach- und Fachsanierung des Laborgebäudes auf der weißen Seite der Kokerei. Das Gebäude wurde ursprünglich als Maschinenhaus errichtet und im Laufe der Betriebsgeschichte mehrmals anderweitig genutzt. Bis zur Stilllegung befand sich hier das chemische Labor der Kokerei. Nach Abschluss der Sanierung wird unter anderem der in den 1950er Jahren entstandene Labortrakt erstmals für Besucher:innen zugänglich sein.

Fassadensanierung und Barreirefreiheit für die Lehrwerkstatt

Der nächste Stopp ist an der Lehrwerkstatt, mit der der historische Gebäudebestand des Kokerei-Geländes im Norden seinen Abschluss findet. Seit den 1940er Jahren war in dem markanten, hohen Gebäude die zentrale Ausbildung für die Lehrberufe, die auf den Kokereien im Ruhrgebiet eingesetzt wurden – Elektriker, Schlosser, Mechaniker und Chemikanten – untergebracht.

Gestalterisch wird sich der „Haldensprung“ am Industriestil des Kokereigeländes mit Stahlfachwerk-Konstruktionen orientieren und diesen in heutige Bauweisen überführen.
So soll die neue Brücke „Haldensprung“, die den Kokereipark künftig mit dem Deusenberg verbindet, aussehen. Visualisierung: bbz landschaftsarchitekten berlin gmbh

Im Rahmen der Sanierung an Dach und Fach wird der historische Zustand der Fassaden mit Stahlsprossenfenstern wiederhergestellt. Zwei Geschosse werden barrierefrei ausgebaut: Das Erdgeschoss, das als Ausstellungsfläche „IGA-Forum“ dienen soll, sowie das Dachgeschoss, das als „IGA-Panorama“ einen barrierefreien Panoramablick aus rund 30 Metern über das über den Kokereipark und das gesamte IGA-Gelände bieten wird.

Der Rundgang führt die Besucher:innen im Rahmen der Führung weiter zur Freifläche nördlich der Kokerei Hansa. Hier gestaltet die Stadt Dortmund mit dem neuen Kokereipark ein attraktives Naherholungsangebot für die Menschen im Stadtteil Huckarde, das auch nach der IGA die Lebensqualität im Quartier steigert. Der Kokereipark wird zukünftig durch eine neue Brücke, dem „Haldensprung“ mit dem Deusenberg verbunden. Hier entsteht somit eine neue Ost-West-Achse für Fußgänger:innen und Radfahrende.

Tag der Städtebauförderung soll Bürgerbeteiligung an Bauprojekten stärken

Der Tag der Städtebauförderung geht auf eine Initiative von Bund, Ländern, dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund zurück. Ziel ist es, die Bürgerbeteiligung an Bauprojekten zu stärken und anhand konkreter Projekte sichtbar zu machen.

Die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur nutzt diesen Tag um die Öffentlichkeit für die Bewahrung und Umnutzung von Industriedenkmalen zu sensibilisieren. Sie zählt zu den Empfängern von Städtebaufördermitteln, da denkmalgeschützte, stillgelegte Industrieanlagen in der Regel in Gebieten liegen, die aufgrund des wirtschaftlichen Strukturwandels neuer Impulse bedürfen. Mit Hilfe dieser Fördermittel gelingt es der Stiftung, hochrangige Industrieanlagen für die Nachwelt zu bewahren und neuen Nutzungen zuzuführen.

Mehr Informationen:

  • Die Rundgänge am 10. Mai 2025 auf der Kokerei Hansa (Emscherallee 11, 44369 Dortmund) finden um 11 Uhr, 13 Uhr und 15 Uhr (Dauer jeweils ca. 90 min.) statt. Treffpunkt ist der Infopunkt Kokerei Hansa
  • Die Führungen führen teilweise direkt durch Baustellenbereiche, daher ist festes Schuhwerk eine Voraussetzung. Eine barrierefreie Teilnahme ist leider nicht möglich.
  • Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
  • Weiteres zur Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur gibt es unter: www.industriedenkmal-stiftung.de.

Unterstütze uns auf Steady

Tag der Städtebauförderung: Mitmachen ist am 10. Mai 2025 auch in Dortmund sehr erwünscht

Reaktion schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert