
Es ist möglich, dass Sie beim nächsten Ausstellungsbesuch Menschen in Begleitung ihres besten Hundefreundes antreffen, seien Sie also nicht überrascht. Denn die städtischen Museen beteiligen sich aktiv an der Zugangsaktion „Assistenzhunde willkommen“ zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention.
Assistenzhunde werden mindestens zwei Jahre lang ausgebildet
In den städtischen Museen haben diese Hunde nun Zutritt – Aufkleber an den Eingängen weisen darauf hin. Ein Herz mit der Unterschrift „Assistenzhunde willkommen“ ist im Eingangsbereich des Naturmuseums zu sehen.
„Wer auf einen Assistenzhund angewiesen ist, der darf ab sofort in alle städtischen Museen mit seinem Hund hinein“, erklärt Dr. Dr. Elke Möllmann, Geschäftsbereichsleiterin der Städtischen Museen und Direktorin des Naturmuseums.
Assistenzhunde sind speziell ausgebildete Hunde, die Aufgaben erlernen, um Menschen mit chronischen Einschränkungen einer Schwerbehinderung im Alltag 24 Stunden zu begleiten. Die Vierbeiner kommen bei vielen chronischen Einschränkungen zum Einsatz. Als Blindenführhunde, als Mobilitätsassistenzhunde, Diabetikerwarnhunde, Signalhunde, Epilepsiewarnhunde und vielen anderen Lebensbereichen.

Assistenzhunde werden immer individuell nur für einen Menschen ausgebildet. In der Regel erlernen sie mindestens drei Aufgaben, die die Behinderung ihres Herrchens oder Frauchens direkt mindern.
Assistenzhunde müssen zudem hohe Standards in der Öffentlichkeit einhalten, zum Beispiel dürfen sie nicht schnüffeln und müssen andere Menschen und Hunde ignorieren. Assistenzhunde werden rund zwei Jahre ausgebildet, um diese Anforderungen zu erfüllen. Sie begleiten ihren behinderten Menschen 24 Stunden am Tag.
Weitere Infos zur Zutrittskampagne „Assistenzhunde willkommen“: www.pfotenpiloten.org/zutrittskampagne


Reaktionen
Stadt Dortmund beteiligt sich an Kampagne “Assistenzhund willkommen” (PM)
Die Stadt Dortmund nimmt teil an der Kampagne „Assistenzhund willkommen“. Ziel der Kampagne ist es, Bewusstsein für das Thema Assistenzhunde zu schaffen, die Akzeptanz bei Beschäftigten der Stadt Dortmund und Bürger*innen zu erhöhen und Zutrittsbarrieren für Menschen mit Assistenzhunden zu verringern. Assistenzhunde übernehmen in einer Mensch-Hund-Gemeinschaft lebenslang unterstützende Funktionen für Menschen mit Sinnesbehinderungen, körperlichen Einschränkungen, neurologischen Beeinträchtigungen oder chronischen Erkrankungen. Sie ermöglichen Betroffenen gesellschaftliche Teilhabe und ein selbstbestimmtes Leben.
Zutrittsbarrieren im Stadtgebiet sollen abgebaut werden
„Für die Teilhabe am öffentlichen und gesellschaftlichen Leben ist die ständige Begleitung der betroffenen Menschen durch ihren Assistenzhund zentral. Um Assistenzhund-Teams in Dortmund den Zutritt zu Einrichtungen der Verwaltung, in Sport und Freizeit, Gesundheit und Einkauf zu erleichtern, beteiligt sich die Stadt Dortmund an der bundesweiten Zutrittskampagne „Assistenzhund Willkommen“. Wir möchten über dieses wichtige Thema aufklären und mit gutem Beispiel vorangehen“, sagt Oberbürgermeister Thomas Westphal.
Seit 2021 ist das Zutrittsrecht für Assistenzhunde in Deutschland im Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) geregelt. Als Faustregel gilt, dass Assistenzhunde überall dort ein Zutrittsrecht haben, wo Menschen in Straßenkleidung der Zutritt gestattet ist – auch bei generellem Tierverbot. Vielen Menschen ist diese rechtliche Regelung bisher nicht bekannt, weshalb die Zutrittskampagne „Assistenzhunde willkommen“ im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales 2018 ins Leben gerufen wurde. Die Umsetzung der Kampagne erfolgt über den Verein Pfotenpiloten e.V. in Zusammenarbeit mit den Kommunen. In NRW kooperiert der Verein Assistenzhunde NRW e.V. mit den Pfotenpiloten.
Für die Umsetzung der Kampagne wurde ein Konzept mit verschiedenen verwaltungsinternen und öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen erarbeitet, die in den kommenden Monaten schrittweise umgesetzt werden. Dazu zählen die Information und Aufklärung der städtischen Beschäftigten und das Anbringen von „Assistenzhund Willkommen“-Aufklebern an städtischen Gebäudeeingängen. Zudem sind öffentlichkeitswirksame Aktionen zum Thema geplant.
Botschafter auf vier Pfoten: Thorsten Habel und seine Assistenzhündin Hanni werben in Schulen für Teilhabe (PM)
Thorsten Habel und seine Assistenzhündin Hanni gehen künftig im Auftrag der Stadt Dortmund in Schulen und Kitas auf Besuchstour. Dort zeigen sie, wie Assistenzhunde Menschen mit Behinderungen unterstützen – und werben für Respekt, Verständnis und gelebte Inklusion.
„Assistenzhund willkommen!“ Dieser Kampagne hat sich Dortmund bereits vor zwei Jahren angeschlossen. Seitdem wurden unter anderem Schilder an den Türen vieler städtischer Einrichtungen angebracht. Sie bedeuten: Auch dort, wo Hunde normalerweise keinen Zutritt haben, dürfen speziell ausgebildete Vierbeiner ihr Herrchen oder Frauchen begleiten und sie unterstützen. Nun geht die Stadt Dortmund den nächsten Schritt: Thorsten Habel wird mit seiner Assistenzhündin Hanni künftig vor allem Schulen und Kindergärten besuchen – als Botschafter für eine offene, inklusive Gesellschaft.
Ein Assistenzhund ist speziell ausgebildet, um Menschen mit besonderen Bedürfnissen im Alltag zu unterstützen. Er hilft ihnen dabei, ihren Alltag zu bewältigen und selbstständig und sicher zu leben. Bekannt sind vor allem Blindenführhunde für Menschen mit Sehbehinderungen. Es gibt aber ebenso Hunde, die gehörlose Menschen auf wichtige Töne und Signale aufmerksam machen. Andere sind darauf geschult, lebensbedrohliche Situationen wie einen epileptischen Anfall oder einen Allergieschock frühzeitig wahrzunehmen und „ihren“ Menschen davor zu warnen.
Assistenzhunde dürfen auch mit zum Arzt oder in den Supermarkt
Weil es für die Betroffenen lebenswichtig sein kann, dass ihr Hund ständig in der Nähe ist, haben Assistenzhunde Zutritt auch in Museen, Supermärkte, Arztpraxen, Schulen oder Behörden – also überall dort, wo Hunde sonst draußen bleiben müssen. Sie ermöglichen „ihrem“ Menschen damit ein selbstbestimmtes Leben.
In Dortmund gibt es etwa 70 Assistenzhunde. Einer davon ist Labrador Hanni. Die zehnjährige Hündin warnt ihr Herrchen Thorsten Habel, sobald sie Gefahr riecht, also dank ihres Geruchssinns wahrnimmt, dass ihm ein anaphylaktischer Schock bevorsteht. In diesem Fall macht sie ihn darauf aufmerksam und apportiert im Notfall auch die lebenswichtige Spritze. Als menschlich-tierisches Duo „Toto und Hanni“ sind der 48-jährige Dortmunder und seine Hündin seit Jahren öffentlichkeitswirksame Botschafter für das Thema Assistenzhund. Gemeinsam treten sie bei Veranstaltungen auf, Habel hält Vorträge, und Hanni ist längst ein Medienstar.
Nun nehmen die beiden ein neues Publikum in den Blick: Im Auftrag der Stadt Dortmund werden Habel und sein Hund künftig Kindergärten und Schulen besuchen. „Die Kinder sollen erfahren, was ein Assistenzhund ist und welche Aufgaben er übernimmt. Sie lernen, wie wichtig Freundlichkeit, Verantwortung und Respekt gegenüber Tieren und Menschen mit besonderen Bedürfnissen sind. Und sie entwickeln Verständnis für Inklusion und die Vielfalt in unserer Stadt“, sagt Martina Skender, Leiterin des Bereichs „Stadt der Nachbarschaft“.
Hintergrund:Seit 2021 ist das Zutrittsrecht für Assistenzhunde in Deutschland im Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) geregelt. Als Faustregel gilt, dass Assistenzhunde überall dort Zutritt haben, wo er auch Menschen in Straßenkleidung gestattet ist – auch bei generellem Tierverbot. Um dies bekannt zu machen, hat der Verein „Pfotenpiloten“ im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales 2018 die Zutrittskampagne „Assistenzhunde willkommen“ ins Leben gerufen.
Dortmund setzt seit 2023 als „assistenzhundfreundliche Kommune“ anhand eines Konzepts die Kampagne um.