„Bee Nature“: Susanne Beringer schafft Kunstwerke mit Unterstützung von Bienenvölkern

Neue Ausstellung im Torhaus Rombergpark eröffnet am 23. November 2025

Susanne Beringer in ihrer Ausstellung – im Vordergrund die „Queens“ aus Bienenwachs. Die Eröffnung ist am 23. November um 11 Uhr. privat / Beringer

Susanne Beringers Herz gehört den Bienen. Die Dortmunder Künstlerin erschafft gemeinsam mit ihnen Kunstwerke, die für Themen wie Artensterben und Klimaschutz sensibilisieren sollen. Ihre Ausstellung „bee nature“ eröffnet am 23. November 2025 in der Galerie Torhaus Rombergpark und zeigt über 40 Bilder und Objekte aus Wachs.

Vorgänge im Bienenstock interagieren mit künstlerischen Arbeiten

Kunst und Natur im Dialog – so könnte eine Überschrift für die neue Ausstellung im Torhaus Romberpark lauten. Künstlerin Susanne Beringer baut seit fast acht Jahren Figuren und Objekte aus Wachs und das gemeinsam mit ihren Bienen.

Bienenwachs-Queen VII, 2025 Jan Schmitz

„Das ist ein behutsamer Prozess“, sagt Beringer, „bei dem natürliche Vorgänge im Bienenstock mit meinem künstlerischen Arbeiten interagieren und sich gegenseitig beeinflussen. Es passieren auch unerwartete Dinge. So fehlten den Figuren schon mal die Beine oder Gesichtszüge verändern sich. Das macht das prozesshafte Arbeiten eben auch besonders und spannend.“ ___STEADY_PAYWALL___

Ihr Interesse am Leben der Bienen ist groß, denn für unsere Ökosysteme sind diese Insekten unersetzlich. Fast alle Wild- und Kulturpflanzen sind für ihre Vermehrung auf die Bestäubung angewiesen – aber von den über 500 Wildbienenarten in Deutschland sind etwa die Hälfte gefährdet oder verschollen.

Mit ihrer Ausstellung „Bee Nature“ will Beringer die Schönheit und zugleich Verletzlichkeit der Natur zeigen und zum Nachdenken anregen: „Meine Arbeiten sollen das Bewusstsein für das Schöne schärfen, das es zu bewahren gilt.“

Eine unmittelbare Begegnung mit der Welt der Bienen

Auch für ihre Bilder arbeitet sie mit Wachs und nutzt dazu unter anderem die Technik der Enkaustik (aus dem Altgriechischen, Deutsch: eingebrannte Kunst). Bereits in der Antike nutzten Künstler:innen diese Methode, bei der sie in Bienenwachs gebundene Farbpigmente heiß auf den Maluntergrund auftrugen. Beringer nutzt dazu heiße Rasierklingen. Die Wachsschichten verleihen den Bildern eine besondere Haptik und eine schimmernde Oberfläche.

Susanne Beringer mit ihren Bienen. Picasa

Neben dieser alten Technik kommen auch neue Technologien für die Ausstellung zum Einsatz. In Zusammenarbeit mit dem Digitalen Koproduktionslabor am Dortmunder U entstanden Tonaufnahmen mit speziellen Mikrofonen sowie 360-Grad-Filmaufnahmen direkt im Inneren eines Bienenstocks.

„Michael Nyguen und Laurin Bürmann haben grandios gearbeitet“, findet Beringer. Nun gibt es für die Ausstellung auch einen Audiowalk und Besucher:innen können mit VR-Brille in das Leben eines Bienenvolkes eintauchen.

Beringer will den Bienen eine Stimme geben: „Meine Arbeiten sind eine stille, aber eindringliche Demaskierung unserer selbstzerstörerischen Lebensweise. Kunst ist eine Möglichkeit, sich der Wirklichkeit zu stellen, Natur zu sehen und wertzuschätzen“, sagt die Künstlerin.

Torhaus Rombergpark, 23. November bis 14. Dezember 2025; Vernissage: Sonntag, 23. November 2025 um 11:00 Uhr, Einführung: Dr. Simone Neumann-Salva


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