
Von Susanne Schulte
Sie mussten zumindest warten, bis der zweite Platz bekanntgegeben wurde, dann konnten sie jubeln: Die Macher*innen rund um das Dostfelder Bürgerhaus Pulsschlag. Das Projekt bekam am vergangenen Donnerstag in der Bürgerhalle des Rathauses den Dortmunder Heimatpreis 2025 überreicht. Knapp 58 Prozent der abstimmenden Dortmunder*innen hatte die Arbeit der Genossenschaft überzeugt. Dafür gab es 7500 Euro Preisgeld. Über 5000 Euro für den zweiten Platz freuten sich die Kinder und Jugendlichen der Nordstadtliga und über 2500 Euro für den dritten Platz die Verantwortlichen für das Fußballturnier der Religionen.
32 Bewerbungen gingen auch in diesem Jahr ein
Wie bereits seit 2020 waren alle Bewerber*innen um den Heimatpreis eingeladen, an der sehr angenehmen und wertschätzenden Veranstaltung teilzunehmen. 32 Vereine und Initiativen hatten ihre Unterlagen eingeschickt, so viele, wie auch im vergangenen Jahr, als die Nordstadtblogger-Redaktion mit dem Preis nach Hause ging. Diese Bewerbungen werden von einer Jury aus Mitarbeitenden der Stadtverwaltung und Ratsmitgliederm gesichtet, drei dann ausgewählt, die auf jeden Fall ein Preisgeld bekommen.

Wer von den Kandidat*innen dann auf welchem Platz landet, entscheiden die Dortmunder*innen mit ihrer Stimme. Dieses Jahr hatten sie mehrheitlich für Pulsschlag votiert.
Beate Zadow, bei der Stadt für die komplette Organisation der Arbeit rund um den Heimatpreis zuständig, und ihre Kollegin, die Auszubildende Ceren Öztürk, übernahmen die Begrüßung und die Vorstellung der einzelnen Gruppen, Stadtrat Stefan Szuggat sprach die einführenden Worte.
Jedes Projekt konnte sich vor der Bekanntgabe der Rangliste mit einem Videofilm präsentieren. Der Heimatpreis ist Teil des Heimat-Förderprogramms des Landesministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung. Die Dortmunder Veranstaltung wurde zudem unterstützt von der Sparkasse und der BVB-Stiftung.
Die Genossenschaft hat mittlerweile 400 Mitglieder
Olaf Meyer vom Vorstand der Pulsschlag-Genossenschaft, die mittlerweile 400 Mitglieder hat, berichtete von den jahrelangen Anstrengungen, in Dorstfeld aus der ehemaligen Kaue der Zeche einen Treffpunkt für Bürger*innen aller Generationen zu machen.

Seit 2023 ist das Haus in Betrieb und mittlerweile vielen Menschen auch außerhalb des Stadtteils bekannt. Feste, Feiern und Tanzveranstaltungen füllen es mit Leben, Mittagessen wird serviert und die Jugend trifft sich hier. Vereine nutzen es als Versammlungsort und auch der Seniorenbeirat hatte dieses Jahr zum dritten Mal zum Kaffeetrinken hierhin eingeladen.
Die Nordstadtliga bringt seit 2001 Jungen und Mädchen auf dem Platz und um den Ball zusammen. Leiter Mirza Demirovic und viele ehrenamtlich arbeitende Jugendliche organisieren selbst einen Fußball-Ligabetrieb, kümmern sich auch abseits des Platzes um die Freizeitgestaltung und stellen die Fairness über die Siege. So ist auch der Fairness-Pokal größer als der für den ersten Platz, erfuhren die Gäste der Heimatpreis-Verleihung.
Fairness und Freundschaft auf dem Platz und im Alltag
Um Fairness und Freundschaft geht es auch seit 2006 beim Fußballturnier der Religionen. Koordiniert vom Evangelischen Kirchenkreis, der Ditib-Moscheegemeinschaft und der Jüdischen Kultusgemeinde mit dem Sportclub Makkabi kicken seitdem jedes Jahr bei einem Turnier verschiedene Teams der drei Religionsgemeinschaften im Hoeschpark gegeneinander. Rekordsieger sei die Kultusgemeinde, merkte Alexander Krimhand stolz an, der mit Pastor Friedrich Stiller und Ogün Arpaci das Projekt vorstellte.

Von Beate Zadow gefragt, was sie mit dem Preisgeld anfangen, hatten alle drei Ausgezeichneten so ihre Ideen. Beim Pulsschlag wird das nächste Fest opulenter ausfallen, die Nordstadtliga sichert mit den 5000 Euro die Mini-Jobstelle, die Religionsgemeinschaften organisieren ihr nächstes Turnier mit der Summe.
Bevor die Gäste dann ans Büfett durften, riefen Zadow und Öztürk noch die Vertreter*innen aller Organisationen auf die Bühne, die sich beworben hatten. Nicht alle hatten jemanden geschickt, aber ein gutes Dutzend Männer und Frauen bekamen dann eine Urkunde überreicht und einen Borussia-Schal. Nach dieser sehr netten Geste, die in Dortmund von Anfang an zum Ablauf gehörte, spielte Martin Linke, der den Abend musikalisch bereicherte, noch ein letztes Lied. Dann wurde gegessen und vor allem gequatscht.
Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!
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Engagement: Die Nordstadtblogger-Redaktion gewinnt den Dortmunder Heimat-Preis 2024






