Vom Keuning-Haus ins Depot: Neuer Ort für die Ausstellung über Dortmunder Erfolgsgeschichten

„Wir haben es geschafft!“ zeigt beispielhaft Integrationserfolge

Seit dem 14. Oktober ist die Ausstellung im Kulturort Depot zu sehen – mindestens bis Ende November. Foto: Alexander Völkel für Nordstadtblogger

Die Ausstellung „Dortmunder Erfolge: Wir haben es geschafft!“ ist ab sofort im Kulturort Depot zu sehen. Es ist die gemeinsame Ausstellung des Vereins „Train of Hope“ und der Redaktion von Nordstadtblogger. Bis Ende November 2025 wird sie dort gezeigt. Damit sind mehrere tausend Besucher:innen garantiert – denn sie wird unter anderem parallel zur World Press Photo-Ausstellung, die im November in der Nordstadt zu Gast ist, präsentiert.

Eröffnung bei „Zehn Jahre Willkommenskultur“ im Keuning-Haus

Die Ausstellung trägt den Titel „Dortmunder Erfolge: Wir haben es geschafft!“ und zeigt Porträts von Menschen, die vor zehn Jahren nach Dortmund geflüchtet sind. Sie haben in Deutschland ein neues Zuhause gefunden, sind beruflich erfolgreich und engagieren sich gesellschaftlich. Ihre Stimmen sind bei Nordstadtblogger zu sehen und nun Teil der Ausstellung.

Die Ausstellung wurde am 5. September im Rahmen der Veranstaltung zu „Zehn Jahre Willkommenskultur“ im Keunung-Haus eröffnet. Helmut Sommer für Nordstadtblogger.de

Zuvor war die Schau bereits im Keuning-Haus in der Nordstadt zu sehen. Sie wurde dort am Freitag, 5. September 2025, im Rahmen der Veranstaltung zu „Zehn Jahre Willkommenskultur“ eröffnet – an jenem Ort, an dem der Verein „Train of Hope“ vor zehn Jahren entstanden ist.

Der Titel der Ausstellung ist angelehnt an das Zitat „Wir schaffen das!“ der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Merkel: „Wir haben so vieles geschafft – wir schaffen das“

Am 31. August 2015 war  Merkel zu Gast in der Bundespressekonferenz. Dort sprach sie die drei Worte, die sowohl elektrisieren als auch polarisieren: „Wir schaffen das!“ Etwas konkreter beschrieb sie die Aufgaben, die auf Staat und Zivilgesellschaft zukommen.

Im Wortlaut sagte sie: „Wann immer es darauf ankommt, sind wir – Bundesregierung, Länder und Kommunen – in der Lage, das Richtige und das Notwendige zu tun. Deutschland ist ein starkes Land. Das Motiv, mit dem wir an diese Dinge herangehen müssen, lautet: Wir haben so vieles geschafft – wir schaffen das.“

Dortmund wurde zum freundlichen Gesicht Deutschlands

Dortmund war von Anfang an dabei – als Teil der Drehscheibe zur Verteilung hunderttausender Geflüchteter – und wurde als das freundliche Gesicht Deutschlands wahrgenommen.

Begrüßung von Geflüchteten am Dortmunder Hauptbahnhof im September 2015. Archivfoto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

Die gelebte Willkommenskultur wurde selbst in internationalen Medien gewürdigt. Das ehrenamtliche Engagement war und ist enorm – auch von ehemals Geflüchteten und anderen Menschen mit Migrationsgeschichte.

Zehn Jahre nach „Wir schaffen das!“ hat sich die politische und mediale Stimmung gewandelt: Mit dem Erstarken der Alternative für Deutschland (AfD) hat die gesellschaftliche Polarisierung zugenommen. Der aktuelle Diskurs konzentriert sich auf Grenzschließungen und Abschiebungen. Es wird viel über die Menschen gesprochen, die nach Deutschland gekommen sind – aber kaum mit ihnen.

Ehemals geflüchtete Menschen kommen hier zu Wort

Der Verein „Train of Hope“ hat – journalistisch begleitet von Nordstadtblogger – nun ehemals geflüchtete Menschen zu Wort kommen lassen, die es geschafft haben: Sie tragen aktiv zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei und sind als Fachkräfte ein wichtiger Teil der deutschen Wirtschaft.

Zum Beginn der Serie wurde auch eine neue Folge des Nordstadtblogger-Podcasts „Systemfehler“ aufgezeichnet. Zu Gast war Fatma Karacakurtoglu, die Vorsitzende von „Train of Hope Dortmund e. V.“. Der Verein war im Nachgang der Drehscheibe im Keuning-Haus entstanden und ist bis heute in Dortmund aktiv. Seine Räume sind in der Münsterstraße 54.


Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!

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