„Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“ ist Thema beim Tag des offenen Denkmals

Der Denkmaltag wird in Dortmund sogar zum Denkmalwochenende:

Kathrin Gräwe (Orga-Team Denkmaltag), Birgit Niedergehtmann (Stadtplanungs- u. Bauordnungsamt), Susanne Abeck (Orga-Team), Ingmar Luther (Leiter Untere Denkmalbehörde) und Richard Schmalöer (Hof Korte), v.l. Stephan Schuetze

Zum 32. Mal findet am 14. September 2025 der bundesweite Tag des offenen Denkmals statt – und Dortmund widmet seinen Denkmälern sogar ein ganzes Wochenende. Bereits am Samstag, den 13. September, öffnen sich die Türen. Das Programm ist vielfältig – insgesamt 56 Orte laden zu einer Zeitreise durch die Stadtgeschichte ein.

In Dortmund gibt es ausnahmsweise einen Frühstart

Blicke hinter die Kulissen und in ansonsten eher geschlossene Gebäude gibt es bei Führungen. Stephan Schuetze

Am 13. September ab 11 Uhr gibt es im Union-Viertel chilligen Jazz und Führungen durch die ehemalige Abendrealschule (Hermannschule), die derzeit zu Wohnungen und Mikroapartments umgebaut wird.

Um 16.30 Uhr folgt die offizielle Eröffnung im Landesoberbergamt, bei der Heinrich Böckelühr, Regierungspräsident der Bezirksregierung Arnsberg, die Gäste begrüßt.

Acht Führungen stehen an diesem Samstag bereits auf dem Programm. „So können Besucher:innen ganz entspannt an mehreren der tollen Angebote teilnehmen“, erklärt Ingmar Luther, Leiter der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Dortmund. „Entscheiden muss man sich zwar immer, aber so schafft man es vielleicht zu drei oder vier Denkmälern an diesem besonderen Wochenende.“

Das Motto in diesem Jahr lautet: „Wert-voll – unbezahlbar oder unersetzlich?“ Für Luther bringt es den Kern des Denkmaltages auf den Punkt: „Wertvoll und unersetzlich ist nicht nur der umfangreiche Denkmalbestand, sondern es sind auch die dort aktiven Menschen, die mit hohem Engagement und beeindruckender Sachkenntnis die jeweiligen Denkmäler pflegen und bewahren.“

Eine Zeitreise vom 9. bis ins 20. Jahrhundert

Das „Film Casino“ war in bester innerstädtischer Lage und integrierte sich in seiner Gestalt in das Stadtbild. Dadurch wurde es zu einem Paradebeispiel für die Urbanität der 1950er-Jahre.
Einer der Programmorte: Das alte Film-Casino am Ostenhellweg in der City. Foto: Alexander Völkel für die nordstadtblogger.de

Auch für Birgit Niedergethmann, Leiterin des Stadtplanungs- und Bauordnungsamtes, ist der Denkmaltag „das Highlight des Jahres“.

Das Programm ermöglicht eine Zeitreise vom frühen Mittelalter bis ins Industriezeitalter. Besucher:innen können etwa das alte Filmcasino, das Opernhaus, das ehemalige Landesoberbergamt oder den Bunker „Danziger Freiheit“ besichtigen.

Zahlreiche Kirchen öffnen ebenfalls ihre Türen. Ergänzt wird das Angebot durch Baustellenführungen, unter anderem auf dem Hof Korte in Marten, sowie durch Bus- und Radtouren, Konzerte, Lesungen, Vorträge, Rallyes, Schatzsuchen und Familienaktionen.

Hof Korte als Beispiel für behutsame Sanierung

Ein besonderes Beispiel für den behutsamen Umgang mit historischer Bausubstanz ist der Hof Korte. Der Gebäudekomplex mitten in Marten wird derzeit umfassend saniert. Bis 2027 entstehen hier 16 Wohnungen, die vor allem für ein gemeinschaftliches Wohnprojekt gedacht sind. Der ursprüngliche Charme bleibt erhalten, die historische Substanz wird bewahrt.

Der Hof Korte in Marten ist zum zweiten Mal beim Tag des offenen Denkmals dabei. Stephan Schuetze

„Marten ist ein Rohdiamant“, beschreibt Richard Schmalöer, Geschäftsführer der Hof Korte GmbH & Co. KG, das Potenzial des Stadtteils. Er könne sich daher auch vorstellen, weitere Projekte in Marten umzusetzen.

Wichtig sei ihm dabei jedoch die richtige Balance: „Unser Anspruch ist es nicht vollständig zu gentrifizieren, sondern die Substanz mehr wertzuschätzen und das Leerstandsmanagement in den Griff zu kriegen.“

Auch Birgit Niedergethmann sieht hier ein wichtiges Signal: „Es erfordert einen Umdenkprozess, um wichtige Gebäude wie Hof Korte zu erhalten. Denkmale erzählen einen Teil von Dortmunds Geschichte.“

Gut besucht: Bunker und Landesoberbergamt

Einige Orte dürften besonders viele Gäste anziehen, ist sich Luther sicher: „Nach unseren Einschätzungen werden sowohl das Landesoberbergamt als auch die Bunkeranlage ,Danziger Freiheit‘ sehr voll werden. Hier werden die Menschen etwas Geduld mitbringen müssen.“

Die diesjährige Eröffnungsveranstaltung findet im ehemaligen Landesoberbergamt statt. Uwe Straub

Die ausführliche Programmbroschüre gibt es online – siel liegt ab sofort aber auch im Rathaus, in den Bezirksverwaltungsstellen, den Bibliotheken, den DSW21-KundenCentern, im Stadtarchiv, im Museum für Kunst- und Kulturgeschichte sowie bei der Tourist-Information in der Kampstraße aus.

Die meisten Orte und Veranstaltungen können spontan besucht werden – nur wenige Programmpunkte erfordern eine vorherige Anmeldung. Diese sind in der Broschüre und auf der Website vermerkt: dortmund.de/denkmaltag


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  1. Tag des offenen Denkmals am 14. September: Thalia lädt zu Lesungen in die ehemalige Bundesbank in Dortmund ein (PM)

    Sie zählt in Dortmund zu den markantesten Gebäuden am Wall: Die ehemalige, denkmalgeschützte Bundesbank-Filiale. 2028 zieht dort die Zentrale von Deutschlands größtem Buchhandelsunternehmen Thalia ein.

    Bevor die Umbauarbeiten starten, haben die Dortmunder Bürgerinnen und Bürger am 14. September 2025, dem Tag des offenen Denkmals, erstmals die Gelegenheit, bei einem Rundgang einen Blick hinter die Kulissen des ehemaligen Bundesbank-Betriebs zu werfen. Zugleich lädt Thalia an diesem Tag Groß und Klein zu zwei Lesungen in das Gebäude ein – an den Ort, an dem früher die Geldbearbeitung stattfand.

    Um 14 Uhr dürfen sich Kinder ab 8 Jahren auf eine spannende Aktion freuen: Kinderbuch-Autor Jens Baumeister liest aus der EXIT-Buchreihe vor, einer einzigartigen Kombination aus Rätselspaß und Lesevergnügen. Mit „Die Spur im Spiegel“ wartet auf die jungen Gäste nicht nur ein spannendes Abenteuer, sondern sie sind auch zum Miträtseln und Mitfiebern eingeladen.

    Während die Kids der Lesung lauschen, können die Eltern an einem der rund 45-minütigen Rundgänge zur Geschichte und Zukunft der ehemaligen Bundesbank-Filiale teilnehmen. Eine Führung startet um 14 Uhr; weitere Führungen sind für 11 Uhr, 12:30 Uhr sowie um 15 Uhr geplant. Die Führungen werden organisiert von der Unteren Denkmalbehörde in Zusammenarbeit mit dem Immobilienentwickler KÖLBL GROUP.

    Zum Abschluss des Tages gibt es um 17 Uhr noch eine weitere Veranstaltung: In dem Raum, an dem früher in der Bundesbank die Geldbearbeitung stattfand, liest Jörg Hartmann, Hauptkommissar Faber aus dem Dortmunder Tatort, aus seiner Familiengeschichte „Der Lärm des Lebens“ – eine Liebeserklärung an die Kraft der Familie und an den Ruhrpott. Der Autor steht im Nachgang zur Buchsignierung zur Verfügung.

    Aufgrund der begrenzten Anzahl an Teilnehmenden ist eine Vorab-Anmeldung zu den Lesungen und Führungen notwendig: Das Denkmaltag-Orgateam nimmt diese gerne per E-Mail an denkmaltag@stefan-nies.de oder telefonisch unter 0231 95296583 entgegen. Eine Anmeldung ist bis einschließlich 11. September 2025, jeweils Montag bis Donnerstag von 9 bis 14 Uhr möglich.

    – Miträtseln und Mitfiebern: Kinderbuch-Autor Jens Baumeister liest um 14 Uhr aus der EXIT-Buchreihe für Kinder ab 8 Jahren vor

    – Schauspieler Jörg Hartmann liest um 17 Uhr aus seiner Familiengeschichte „Der Lärm des Lebens“

    – 45-minütige geführte Rundgänge zur Geschichte und Zukunft der ehemaligen Bundesbank-Filiale finden um 11, 12:30, 14 und 15 Uhr statt

  2. Jetzt schnell noch anmelden zu exklusiven Führungen beim Tag des offenen Denkmals (PM)

    Am Samstag und Sonntag, 13. und 14. September, öffnen 56 Denkmale ihre Tore für alle. Wer dann in die Geschichte einzutauchen, verschlossene Gebäude besichtigen und mit Fachleuten ins Gespräch zu kommen möchte, sollte sich beeilen. Manch exklusive Führung ist schon ausgebucht. Unter dem bundesweiten Motto „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“ lädt Dortmund zum 32. Mal dazu ein, die Vielfalt und den Wert historischer Orte unmittelbar zu erleben.

    Ob Gartenstadt, Galopprennbahn, Sudhaus, Bunker oder Wasserturm – mit Führungen, Konzerten, Lesungen, Radtouren und Aktionen für Familien mit Kindern sind Zeitreisen vom 9. bis ins 20. Jahrhundert möglich. Architekten und Architektinnen, (Bau-)Historiker*innen, Designer*innen, Denkmalschützer*innen, Gemeindemitglieder und viele ehrenamtlich Engagierte freuen sich darauf, ihr Wissen und ihre Begeisterung rund um die Dortmunder Denkmallandschaft mit Besuchern und Besucherinnen zu teilen.

    Um ganz entspannt mehrere Highlights besuchen zu können, starten einige Programmpunkte schon am Samstag, 13. September, einen Tag vor dem offiziellen Tag des offenen Denkmals. Wer nur oder auch am Sonntag unterwegs ist, sollte auf seiner individuellen Tour natürlich nicht den Besuch im Wahllokal vergessen.

    Viele Veranstaltungen sind ohne Anmeldung zugänglich – alle Details und gegebenenfalls die Anmeldemöglichkeiten finden sich entweder in der Programmbroschüre oder online auf dortmund.de/denkmaltag.

    Bereits ausgebuchte Programmpunkte

    (1) Eröffnungsveranstaltung im ehemaligen Landesoberbergamt

    (2) Mit dem Oldtimer-Bus zu wertvollen Kirchen im Dortmunder Norden

    (32) Opernhaus

    (35) Film Casino

    Hier gibt es noch freie Plätze

    (11) Hörder Burg und Ausgrabungen der mittelalterlichen Anlage

    (13) Skywalk auf PHOENIX West (Restplätze)

    (25) Dortmunder Gartenstadt

    (26) Westfalenpark – Florianturm

    (31) Ehem. Landeszentralbank (Führungen, Kinderaktion mit dem EXIT-Autor Jens Baumeister); Lesung mit Jörg Hartmann.

  3. Tag des offenen Denkmals: Das Wochenende im LWL-Museum auf Zollern (PM)

    Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) lädt am Sonntag (14.9.) anlässlich des Tags des offenen Denkmals alle Kulturinteressierten und Familien zu einem abwechslungsreichen Programm auf die Zeche Zollern ein. Der Eintritt ist an diesem Tag frei.

    Ab 10 Uhr öffnet das Dortmunder LWL-Museum seine Tore für ein vielfältiges Angebot: Bei gutem Wetter können Besuchende von 11 bis 16 Uhr Fahrten mit der historischen Grubenbahn machen. Für die kleinen Gäste gibt es von 12 bis 18 Uhr Kinderschminken. Über den Tag verteilt bietet das Museum Führungen an, die Einblicke in die Geschichte und Technik der Zeche geben.

    Ab 11 Uhr lädt ein Schmiedeworkshop dazu ein, selbst den Hammer zu schwingen. Die Plätze sind begrenzt, daher ist eine Anmeldung per E-Mail an zeche-zollern@lwl.org erforderlich. Die Teilnahme kostet 3 Euro. Musikalische Unterhaltung gibt es von „Dortmund Musik“ von 11 bis 12.15 Uhr und von 15.30 bis 16.45 Uhr.

    Eine besondere Führung „Zwischen Alltag und Restaurierung“ leitet Thomas Schmidt, Architekt der Restauration der Waschkaue und des Verwaltungstrakts. Die Führung beginnt jeweils um 11 Uhr und um 13 Uhr.

    Außerdem werden Führungen über die Tagesanlagen (11; 12.30; 15 Uhr), durch die Untertagewelt „Montanium“ auf dem Zechengelände (11.30; 13; 16 Uhr) und durch die Maschinenhalle (14 Uhr) mit anschließender Maschinenvorführung (15 – 15.30 Uhr) stattfinden.

    Am Samstag (13.9.) laufen die üblichen öffentlichen Führungen. Um 11.30 und 13 Uhr geht es durch die Untertagewelt „Montanium“. Zusätzlich zum Museumseintritt (Erwachsene 8 Euro) zahlen Gäste zwei Euro. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

    Außerdem findet um 15 Uhr die Führung „Schloss der Arbeit“ über die Tagesanlagen statt. Die Teilnahme ist im Eintrittspreis enthalten.

    Adresse und Kontakt:
    LWL-Museum Zeche Zollern
    Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur
    Grubenweg 5 I 44388 Dortmund
    Telefon: 0231 6961-111
    https://www.zeche-zollern.lwl.org

  4. Tag des offenen Denkmals auf der Kokerei Hansa: 20 Jahre Kooperation mit der GHG und Lesung mit Anja Liedtke (PM)

    Am Sonntag, 14. September, öffnet die Kokerei Hansa in Dortmund zum Tag des offenen Denkmals ihre Tore. Unter dem bundesweiten Motto „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“ lädt die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur dazu ein, das bedeutende Industriedenkmal zu entdecken. Von 10 bis 16 Uhr erwartet die Besucher:innen ein abwechslungsreiches Programm.

    Ein besonderer Höhepunkt und Grund zum Feiern ist das 20jährige Jubiläum der Kooperation mit der Gustav-Heinemann-Gesamtschule. Seit 2005 ermöglicht diese Zusammenarbeit Schülerinnen und Schülern, ihre Arbeiten am Tag des offenen Denkmals öffentlich zu präsentieren. Die Eröffnung mit Musik und Tanz findet um 12 Uhr statt. Bis 16 Uhr laden dann eine Ausstellung und verschiedene Mitmachaktionen der Schüler:innen zu vielen spannenden Erkundungen ein.

    Ein besonderes Erlebnis ist ebenso der literarische Spaziergang über die Kokerei um 14 Uhr mit Anja Liedtke, bei dem Industriegeschichte und Literatur auf eindrucksvolle Weise miteinander verbunden werden. Liedtke ist Dozentin für Kreatives Schreiben, veröffentlichte bereits Romane, Theaterstücke, Reiseerzählungen und Sachbücher. Das Denkmalensemble Kokerei übte auf die Expertin des „Nature writing“ eine starke Inspiration aus. Gemeinsam mit den Besucher:innen wird Anja Liedke das Gelände zwischen der Kokerei und dem Deusenberg abschreiten und aus ihren frisch entstandenen Texten vortragen. Anschließend besteht die Gelegenheit zum Gespräch.

    Führungen zum Denkmal finden um 11, 12, 13, 14 und 15 Uhr statt. Dabei erhalten die Besucher:innen Einblicke in die Geschichte und Technik der Kokerei Hansa. Neben den historischen Maschinen und Produktionsstätten erfahren sie, welche Transformationsprozesse von einer Industrieanlage, zum Denkmal und aktuelle hin zur Internationalen Gartenausstellung Ruhrgebiet IGA 2027 durchlaufen hat bzw. durchläuft. So wird erlebbar, wie Industriegeschichte und Stadtentwicklung miteinander verknüpft sind und welche Chancen sich für Kultur, Natur und neue Nutzungskonzepte ergeben.

    Der Eintritt ist frei, alle Angebote sind kostenlos.

    Tag des offenen Denkmals 2025 auf der Kokerei Hansa

    Öffnungszeiten: 10 bis 16 Uhr

    Programm:
    12–16 Uhr: Jubiläum „20 Jahre Kooperation mit der GHG“ mit Musik, Tanz, Kunst und Mitmachaktionen der Gustav-Heinemann-Gesamtschule (Kunstausstellung, Zeitzeugen-Projekt, Foto-Liveaktion, uvm.)

    Lesung mit Anja Liedtke: 14 Uhr

    Führungen zum Denkmal: 11, 12, 13, 14 und 15 Uhr

    Anschrift: Kokerei Hansa, Emscherallee 11, 44369 Dortmund

  5. Viel los auf Gneisenau: Jubiläum und Tag des offenen Denkmals (PM)

    40 Jahre nach Stilllegung der Zeche Gneisenau ist der traditionsreiche Standort gleich mehrfach im Fokus: Am 30. August feierte der Förderkreis Zechenkultur Gneisenau e. V. sein 15-jähriges Bestehen in der historischen Maschinenhalle am Schacht Gneisenau 4. Außerdem öffnet der Verein am 14. September anlässlich des bundesweiten Tags des offenen Denkmals erneut seine Tore. Zwischen 11 und 17 Uhr können Besucher:innen das Maschinenhaus besichtigen und an Führungen teilnehmen.

    Das Vereinsjubiläum bot bereits einen eindrucksvollen Auftakt: Zahlreiche Gäste versammelten sich, um gemeinsam die Geschichte des Standorts zu würdigen und das Engagement der Vereinsmitglieder zu feiern. Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Karsten Reckert erinnerte der stellvertretende Bezirksbürgermeister Klaus Ahrenshöfer an die fast hundertjährige Geschichte der Zeche.

    Heute prägen die erhaltenen Fördergerüste und Maschinenhallen das Bild von Derne. Sie stehen seit 1989 unter Denkmalschutz und konnten durch die Obhut der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur seit 1997 vor dem Abbruch bewahrt werden. Besonders hervorzuheben sind der Tomson-Bock aus dem Jahr 1885/86, das älteste erhaltene stählerne Fördergerüst des Ruhrgebiets, sowie das Doppelbock-Fördergerüst von 1933/34, das bis heute als weithin sichtbare Landmarke gilt.

    Der Förderkreis Zechenkultur Gneisenau e. V. engagiert sich seit seiner Gründung 2009 für die Pflege und Vermittlung dieses einzigartigen Erbes. Mit Führungen, Veranstaltungen und Publikationen trägt er dazu bei, dass die Bergbautradition in Derne lebendig bleibt und die Erinnerung an das Bergwerk wachgehalten wird, das Generationen von Bergleuten und ihren Familien geprägt hat.

    Das Vereinsjubiläum wurde mit einem Festprogramm begangen, das neben Redebeiträgen auch die Ehrung langjähriger Mitglieder umfasste. Bei Musik, kulinarischen Angeboten und Gesprächen klang der Abend in geselliger Atmosphäre aus.

    Hintergrundinformationen Zeche Gneisenau

    Die Zeche Gneisenau wurde 1873 mit dem Abteufen des ersten Schachts begonnen und entwickelte sich nach der Zusammenlegung mit der benachbarten Schachtanlage Scharnhorst (1931) zu einer modernen Großschachtanlage. 1970 förderten hier rund 6.500 Bergleute 3,3 Millionen Tonnen Kohle. 1974 erreichte das Verbundbergwerk Gneisenau mit 14 Schächten und einer Jahresproduktion von 4,2 Millionen Tonnen seinen historischen Höchststand. Trotz umfangreicher Modernisierungen musste die Anlage am 4. August 1985 stillgelegt werden – ein markantes Datum, das 99 Jahre und sechs Wochen nach Aufnahme der Förderung das Ende des Bergbaus im Dortmunder Nordosten markierte. Weitere Informationen http://www.bergwerk-gneisenau.de

  6. Wegen Bauarbeiten ist das Hoesch-Stahlhaus am Denkmaltag nur mit Führungen zu besichtigen (PM)

    Der Stahl-Bungalow am Hoesch-Museum bekommt einen eigenen Garten. Wegen der Vorarbeiten dafür ist das Stahlhaus am Tag des offenen Denkmals nur um 15:30 Uhr mit Führung und Anmeldung zu besichtigen.

    Die Arbeiten werden noch voraussichtlich bis Ende September andauern, so dass auch zu den wöchentlichen Öffnungszeiten der Zugang zum Hoesch-Stahlhaus nicht immer möglich ist. Tagesaktuelle Informationen gibt das Team des Museums. Für Führungen bitte anmelden unter info@hoesch-museum.de. Die Ausstellung im denkmalgeschützten Portierhaus, dem Hauptgebäude des Hoesch-Museums, ist regulär von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

    Das Stahl-Haus von 1966 steht seit Mai 2025 auf dem Museumsgelände im Dortmunder Norden und zeigt eine neue Ausstellung über das Werkswohnen, die Forschungsarbeit der Firma Hoesch und über die Geschichte der Stahlhäuser der Moderne. Die Terrasse bietet einen Blick auf das Hauptgebäude des Hoesch-Museums sowie das neu entstehende Karlsquartier und den Grünen Ring als neuen Park. Im Zuge der Arbeiten für den Grünen Ring bekommt auch der Stahlbungalow einen eigenen Museumsgarten.

    dortmund.de/hoeschmuseum

  7. Lanstroper Ei feiert am Tag des Offenen Denkmals den Abschluss der Sanierungsarbeiten (PM)

    Nach harter Arbeit erstrahlt das Lanstroper Ei, ein Wahrzeichen des Dortmunder Nordens, in neuem Glanz. Den Abschluss der Sanierungsarbeiten feiert das Industriedenkmal am Tag des Offenen Denkmals, Sonntag, den 14. September, mit einer Präsentation für die Öffentlichkeit.

    Der Förderverein Lanstroper Ei e.V., der seit 28 Jahren unermüdlich für den Erhalt des Bauwerks kämpft, hat mit viel Beharrlichkeit und der Unterstützung zahlreicher Dortmunder sein Ziel erreicht. Nachdem die Städtische Immobilienwirtschaft die Schlüssel für die Schließanlagen übergeben hat, ist die aufwendige Sanierung offiziell abgeschlossen.

    Einblicke in die Industriegeschichte

    Der fast 60 Meter hohe ehemalige Wasserturm, der von 1905 bis in die 1980er-Jahre die Wasserversorgung sicherte, erzählt eine spannende Geschichte von technischem Fortschritt und bürgerschaftlichen Engagement. Der Tag des offenen Denkmals bietet eine Gelegenheit, ein Stück Dortmunder Industriegeschichte kennenzulernen.

    Wann: Sonntag, 14. September 2025, von 11:00 bis 15:00 Uhr
    Wo: Lanstroper Ei, Rote Fuhr 70, 44329 Dortmund
    Eintritt: Kostenfrei

    Besucher können das Umfeld des Turms erkunden und mehr über seine technische Konstruktion und Bedeutung erfahren. Aus Sicherheitsgründen ist ein Aufstieg nicht vorgesehen.

    Der Förderverein Lanstroper Ei freut sich über weitere Unterstützung – sei es durch Fördermittel, neue kreative Ideen zur Nutzung des Turms oder das Engagement von neuen Mitgliedern. Interessierte können sich über die Website das-lanstroper-ei.de und Instagram informieren.

  8. Weit über 10.000 Besucher*innen feierten den Tag des offenen Denkmals (PM)

    Erstmals nach der Corona-Zeit hat der Tag des offenen Denkmals in Dortmund wieder mehr als 10.000 Interessierte erreicht. Manch teilnehmender Ort hat improvisiert und ganz kurzfristig zusätzliche Führungen auf die Beine gestellt.

    Am vergangenen Wochenende (13. und 14. September) hatten 56 Denkmäler ihre Türen geöffnet und besondere Angebote gemacht. Eine exakte Zahl von Besucher*innen steht zwar noch nicht fest, aber es sind weit mehr als 10.000 Besucher*innen dabei gewesen.

    Die Bunkeranlage „Danziger Freiheit“ hat allein 1.600 Besuchende angezogen. „Trotz Wartezeiten von bis zu anderthalb Stunden blieb die Stimmung hervorragend und die Resonanz durchweg positiv“, sagt Ingmar Luther, Leiter der Unteren Denkmalbehörde Dortmund. Der Bunker interessierte ein Publikum vom fünf Jahre alten Kind bis hin zu einer Zeitzeugin der Danziger Freiheit im Zweiten Weltkrieg.

    Das ehemalige Landesoberbergamt verzeichnete rund 1.500 Besucher*innen am Sonntag, darunter viele Familien mit Kindern. Bereits die Eröffnungsveranstaltung am Vortag war mit 110 Angemeldeten ausgebucht. Am Sonntag hat das Team vor Ort schnell auf das große Interesse reagiert und improvisiert: „Statt der ursprünglich geplanten vier Führungen haben wir insgesamt 16 Führungen mit jeweils 20 bis 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern durchgeführt“, sagt Uwe Straub von der Abteilung Bergbau und Energie in NRW bei der Bezirksregierung Arnsberg.

    Volles Haus im Adlerturm und der ehemaligen Landeszentralbank

    Den rekonstruierten mittelalterlichen Adlerturm und das dortige Kindermuseum besuchten insgesamt gut 800 Personen – etwa die Hälfte waren Kinder. Besonders gut kamen die historischen Kampfkünste zweier Fechtschulen an, bei denen Kinder mit Poolnudeln „mitfechten“ durften.

    Erstmals mit von der Partie beim Tag des offenen Denkmals war der Dorffriedhof Oespel. Für Ralf Peters, erster Vorsitzender Heimatverein Oespel-Kley, war es bestimmt nicht das letzte Mal, denn mit rund 80 Gästen, die interessiert nachgefragt oder Hinweise mit im Gepäck hatten, ist er mehr als zufrieden.

    Die vier Führungen durch die ehemalige Landeszentralbank, in der die Thalia Bücher GmbH künftig ihren Hauptsitz haben wird, hat 220 Teilnehmende erreicht. Auch bei der Lesung mit Jörg Hartmann, bekannt als Kommissar Faber aus dem Dortmunder Tatort in der ARD, war am Ende nahezu volles Haus in dem alten Bankgebäude.

    Zufriedenheit von Grevel bis Dorstfeld

    Die gestiegene Teilnahme-Zahl beim Tag des offenen Denkmals war auch bei der ehemaligen Luftschachtanlage Rote Fuhr in Grevel zu spüren. „Mit etwa 200 Besucher*innen, die im Durchschnitt eine Stunde da blieben, sind wir sehr zufrieden und waren gut besucht. Wie immer kommen die meisten auch wegen der einmaligen Aussicht vom Malakov-Turm“, berichtet Christian Uchner, Malakov e. V..

    Das Bürgerhaus „Pulsschlag“ in der ehemaligen Waschkaue der Zeche Dorstfeld wurde von ca. 240 Besucher*innen aufgesucht. „Viele haben sich relativ lange vor Ort aufgehalten, sich mit uns über verschiedene Belange der Siedlung ausgetauscht und sich zum Beispiel Anregungen geholt für den Umbau historischer Gebäude in anderen Ortsteilen“, resümiert Elke Torspecken vom Bürgerhaus. Die Besucher*innen kamen nicht nur aus der näheren Umgebung. „Wir hatten auch einige Personen aus Schwerte, Bochum, Iserlohn, Bergkamen und Jena dabei.“

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