
In deutschen Unternehmen sind Frauen längst keine Ausnahme mehr, doch wenn es um hochrangige Führungspositionen geht, bleibt das Bild ernüchternd. Zwar schreibt das Gesetz seit 2016 eine Frauenquote von mindestens 30 Prozent in Aufsichtsräten vor, doch in den Vorständen großer börsennotierter Konzerne liegt der Anteil von Frauen noch immer bei gerade einmal 23 Prozent. Auch insgesamt sind Führungsetagen überwiegend männlich geprägt: Nur rund 29 Prozent der Managementposten in Deutschland werden von Frauen besetzt. Dass sich daran etwas ändert, dafür setzt sich Gabriele Brübach aus Dortmund ein.
Gleichstellung in Unternehmen: Noch viel zu tun
Brübach ist Vorsitzende des Dortmunder Forums Frau und Wirtschaft. Das Forum ist ein Netzwerk aus Unternehmen und Organisationen, die Frauen in der Arbeitswelt unterstützen. „Viele haben gehofft, dass die Gleichstellung von Frauen in der Wirtschaft irgendwann selbstverständlich werden würde. Die Parität in wichtigen Funktionen ist aber immer noch nicht erreicht“, erklärt Brübach.

Zwar gebe es deutliche Fortschritte bei Frauen in ersten und mittleren Führungspositionen, in manchen Unternehmen sogar mit höherem Frauenanteil als Männer – auf den höchsten Führungsebenen besteht jedoch weiterhin „sehr viel Nachholbedarf.“
Ein Schwerpunkt der Arbeit sei daher, eine Unternehmenskultur zu schaffen, in denen Frauen in hochrangigen Positionen selbstverständlich sind. „Ein zentraler Bestandteil in unserem Verein ist, dass Frauen in den wichtigsten Entscheidungsfunktionen vertreten sind. Das ist unser Schwerpunkt.“
Ohne politischen Rückhalt bleibt Frauenförderung schwierig
Positiv wertet Brübach die Entwicklung in börsennotierten Unternehmen, wo seit einigen Jahren Quotenreglungen wirken. Doch in einer Stadt wie Dortmund, mit vielen mittelständischen Unternehmen, sei das Thema noch nicht überall präsent.

„Auch dort, wo Diversität in Leitlinien verankert ist, braucht es kontinuierliches Engagement und Unternehmensführung, um Veränderungen nachhaltig umzusetzen.“
Besonders bei der Unterstützung von jungen Frauen zu Beginn ihrer Karriere, sieht Brübach noch Defizite. Viele mittelständische Unternehmen müssten ihre Strategien anpassen, um Frauen schon früh gezielt zu fördern und langfristig für Führungsaufgaben zu gewinnen.
Das ganze Gespräch gibt es im neuen Systemfehler-Podcast:
„Wie weit ist Dortmund mit Gleichstellung? Im Gespräch mit Gabriele Brübach“
Link zum Podcast bei Letscast.fm
- Frauen in Vorständen von börsennotierten Unternehmen: https://www.wob-index.de/
- Frauen in Führungspositionen: https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Qualitaet-Arbeit/Dimension-1/frauen-fuehrungspositionen.html
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Video-Podcast „Systemfehler“ zur Kommunalwahl: Frauen in Politik und Wirtschaft in Dortmund