Gestaltungssatzungen für das Südliche Nordmarktquartier sollen die Nordstadt stärken

Am 29.April gibt es einen Info-Abend - Start einer Online-Umfrage

Die Stadterneuerung rückt jetzt das Südliche Nordmarktquartier unter dem Titel „Nordstadt stärken – Haus für Haus“ in den Fokus. Foto: Helmut Sommer für Nordstadtblogger.de

In den letzten Jahren wurde in der Nordstadt einiges gegen Problemhäuser getan: Im gesamten „Sanierungsgebiet Nordstadt“ wurden, von 2017 bis 2022, die Problem- und Schrottimmobilien von 122 auf 39 reduziert. Nun prüft die Stadt Dortmund die Chancen von Satzungen zur Gebäudegestaltung für das Südliche Nordmarktquartier. Unter dem Titel „Nordstadt stärken – Haus für Haus“ soll, unter Einbeziehung architektonischer Stärken der Nordstadt, ein ansprechenderes Stadtbild geschaffen werden um so die Lebensqualität zu steigern und das wirtschaftliche Umfeld rund um Münsterstraße und Nordmarkt zu verbessern. Am 29. April 2025 gibt es dazu ab 18 Uhr einen Infoabend im Saal an der Münsterstraße 59.

Wie kommt die oft unterschätzte Architektur der Nordstadt besser zur Geltung?

In der Nordstadt gibt es viele Gründerzeit- und Jugendstilhäuser, die im guten Zustand ein großer Gewinn für das Stadtbild sind. Auch viele Gebäude mit Gestaltungselementen der Nachkriegszeit sind historisch wertvoll. Diese architektonischen Stärken der Nordstadt werden oft übersehen. Die Stadterneuerung und das beauftragte Planungsbüro Reicher Haase Assoziierte laden zu diesem Themen zu einem Infoabend (29. April ab 18 Uhr) im Saal an der Münsterstr. 59.

Für das hier markierte Südliche Nordmarktquartier prüft die Stadt Dortmund die Chancen von Gestaltungs- und Erhaltungssatzungen. Grafik: Reicher Haase Assoziierte

Dort erläutern verschiedene Fachleute, wie ein Quartier konkret von stilgerechter Gestaltung profitiert und welchen Beitrag Gestaltungs- oder städtebauliche Erhaltungssatzungen leisten können. Mehrere Eigentümer:innen werden zudem ihre persönlichen Sanierungserfahrungen schildern.

Auch für Fragen, Anregungen und Hinweise der Teilnehmenden wird Raum sein. Angesprochen sind vor allem Hauseigentümer:innen, Gewerbetreibende und Gastronom:innen aus dem Südlichen Nordmarktquartier.

Online-Befragung für Eigentümer:innen und Gewerbetreibende

Außerdem startet am 29. April, einen Online-Befragung zum selben Thema. Diese läuft bis Sonntag, 18. Mai. Auch hier sind in erster Linie die Beiträge derjenigen gefragt, die mit einer eigenen Immobilie, einer Gastronomie oder einem anderen Gewerbe im Südlichen Nordmarktquartier vertreten sind.

Die Gestaltung von Fassaden, Schaufenstern und Werbeanlagen trägt zur Aufenthaltsqualität in einem Quartier bei. Künftig sollen daher die architektonischen Stärken der Nordstadt besser zur Geltung kommen. Foto: Stadt Dortmund / Roland Gorecki; Montage: Reicher Haase

Die möglichen Gestaltungs- oder städtebaulichen Erhaltungssatzungen sind nur eine Maßnahme von vielen, die die Stadterneuerung unter dem Motto „Nordstadt stärken – Haus für Haus“ vereint. Sie alle verfolgen das Ziel, gemeinsam mit Eigentümer:innen und Pächter:innen die baulichen Qualitäten der Nordstadt zu erhalten und auszubauen.

Weitere Bausteine sind das Hof- und Fassadenprogramm mit bis zu 50-prozentigen Zuschüssen, die persönliche Beratung durch das Team Immobilien des Quartiersmanagements Nordstadt, das gezielte Vorgehen der Stadt gegen Problemimmobilien und das seit Januar 2025 bestehende städtebauliche Sanierungsgebiet „Südliches Nordmarktquartier“. In diesem Bereich, für den nun auch die Satzungen geprüft werden, gelten Steuervorteile und Genehmigungspflichten für Immobilieneigentümer:innen. Die Stadt ihrerseits investiert dort im großen Umfang in den öffentlichen Raum.

Hintergrund zur Gestaltungs- oder städtebauliche Erhaltungssatzung

Gestaltungs- beziehungsweise städtebauliche Erhaltungssatzungen haben mehrere Ziele: Zum einen soll, das baukulturelle Erbe erhalten und wertvolle Architektur zu bewahrt werden. Zum anderen sollen sie den Umgang mit prägenden Elementen des Stadtbilds gewährleisten um so eine Harmonisierung des Gebäudebestandes, einschließlich möglicher Neubauten, herzustellen.

Dazu können die Satzungen zum Beispiel Regelungen zur Gestaltung einzelner Bauteile treffen. Das können etwa Fassaden, Fenster und Schaufenster, Türen oder Dächer sein. Auch zur Gestaltung von Werbeanlagen oder dem Erscheinungsbild von Außengastronomie sind Regelungen möglich.

Mehr Informationen: 

    • Eine Anmeldung für den Infoabend ist nicht erforderlich, aber hilfreich für die Planung – Per E-Mail an: nordstadt@stadtdo.de.

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Reaktionen

  1. Borkum

    Ein starkes und längst überfälliges Signal für die Nordstadt! Das Projekt „Nordstadt stärken – Haus für Haus“ zeigt eindrucksvoll, wie man baukulturelles Erbe bewahren und gleichzeitig neue Impulse für Lebensqualität und Wirtschaft setzen kann. Gerade das Südliche Nordmarktquartier hat architektonisch unglaublich viel Potenzial, das viel zu lange im Schatten s

    Die Idee, durch Gestaltungs- und Erhaltungssatzungen mehr Einheitlichkeit und Qualität ins Stadtbild zu bringen, finde ich absolut unterstützenswert. Denn schöne, gepflegte Häuserfronten tragen ganz wesentlich dazu bei, wie sich Menschen in einem Viertel fühlen

  2. Online beteiligen an neuen Entwicklungskonzepten für Eving, Innenstadt-Nord und Scharnhorst Die Zukunft des eigenen Stadtbezirks mitbestimmen (PM)

    Wo werden sich Eving, die Innenstadt-Nord und Scharnhorst im nächsten Jahrzehnt verändern? Welche Themen sind den Bewohner*innen wichtig? Dazu startet die Stadt direkt nach Ostern eine Online-Beteiligung.

    Das Stadtplanungs- und Bauordnungsamt hat neue Integrierte Stadtbezirks-Entwicklungskonzepte (kurz: INSEKT) 2030+ für Eving, die Innenstadt-Nord und Scharnhorst erarbeitet. Jetzt sind die Dortmunder*innen gefragt mit ihrer Meinung. Denn die Bewohner*innen kennen ihr Umfeld ganz genau und sind Expert*innen für das, was die Nachbarschaften vor Ort bewegt.

    Was ein Entwicklungskonzept alles beinhaltet

    In den vergangenen Monaten hat sich der Geschäftsbereich Stadtentwicklung des Stadtplanungs- und Bauordnungsamtes dafür intensiv mit den drei Stadtbezirken auseinandergesetzt. In einem umfangreichen Prozess wurden die Qualitäten und Handlungsbedarfe analysiert, diskutiert und bewertet. Dabei fiel der Blick insbesondere auf die Anforderungen des Wohnens, der Wirtschaft, der Mobilität, des Freiraums und des Stadtklimas sowie auf die sozialen Infrastrukturen. Daraus ergaben sich Handlungsfelder und Ziele für die künftige Entwicklung in den Stadtbezirken.

    Welche Meinung haben die Bewohner*innen?

    Die Online-Beteiligung startet direkt nach Ostern: Von Dienstag, 22. April, bis einschließlich 6. Mai können sich die Bürger*innen auf der Internetseite des Stadtplanungs- und Bauordnungsamtes über die Ideen für ihren Stadtbezirk informieren und einbringen. Der Kurzlink dafür lautet: dortmund.de/INSEKT. Die Beteiligung läuft über die Internetseite beteiligung.nrw.de.

    Direktlinks zu den Stadtbezirken:

    Eving: beteiligung.nrw.de/k/1013267

    Innenstadt-Nord: beteiligung.nrw.de/k/1013588

    Scharnhorst: beteiligung.nrw.de/k/1013592

    Wer sich beteiligen möchte, aber keinen Zugang zum Internet hat, kann sich auch telefonisch an das INSEKT-Team im Stadtplanungs- und Bauordnungsamt wenden: 0231 50-24913.

    Die Online-Beteiligung ist neben den verwaltungsinternen Workshops und dem Austausch mit der Politik der zentrale Beteiligungsbaustein der aktuell laufenden INSEKT-Prozesse. Das Stadtplanungs- und Bauordnungsamt kommt damit dem Wunsch einer möglichst frühzeitigen und unmittelbaren Beteiligung nach.

    Meinungen fließen in den weiteren Prozess mit ein

    Die Beiträge, die über die Online-Plattform eingehen, fließen in die INSEKT ein. Jeder Beitrag ist wichtig und bereichert das Konzept. Allerdings kann nicht jeder Wunsch und Vorschlag berücksichtigt werden – denn Aufgabe von Planung ist es, die Wünsche und Vorschläge in Zusammenhang mit den örtlichen Anforderungen zu betrachten und untereinander abzuwägen. Dennoch wird jeder Beitrag aufgegriffen und im Wissens- und Themenspeicher festgehalten.

    Hintergrund: INSEKT

    Die INSEKT sind ein informelles Planungsinstrument, das eine rahmen- und anstoßgebende Funktion übernimmt. Die INSEKT stehen genau zwischen der gesamtstädtischen Flächennutzungsplanung und den konkreten Rahmen- und Bebauungsplänen. Gemäß Baugesetzbuch müssen sie vom Rat der Stadt beschlossen werden. Wenn dies erfolgt ist, sind sie für die Bauleitplanung verbindlich.

    Das Stadtplanungs- und Bauordnungsamt der Stadt Dortmund hat die INSEKT für alle zwölf Stadtbezirke erstmals im Jahr 2004 erstellt und im Jahr 2009 fortgeschrieben. Im Jahr 2018 folgte der politische Auftrag, die „INSEKT 2030+“ für alle zwölf Stadtbezirke mit einer Planungsperspektive von zehn bis 15 Jahren weiterzuentwickeln.

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