Ein neues KV-Terminal in Dortmund soll den Güterverkehr auf der Schiene stärken

Captrain, duisport und Dortmunder Hafen gründen Joint Venture

Luftbild des Geländes auf dem das Terminal entsteht
Dortmund bekommt im Logistikpark Westfalenhütte ein neues Terminal für kombinierten Verkehr auf der Schiene. Foto: Hans Blossey

Im Dortmunder Logistikpark Westfalenhütte entsteht ein neues Terminal für den kombinierten Verkehr (KV), das den Gütertransport auf der Schiene stärken soll. Das Projekt wird von duisport, Captrain und der Dortmunder Hafen AG gemeinsam realisiert. Das neue Joint Venture will die Verkehrs- und Umweltbelastung verringern und den Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen stärken. Der Baustart ist für 2026 geplant, die Inbetriebnahme frühestens Ende 2027.

Gemeinsames Projekt für klimafreundliche Logistik

Das neue KV-Terminal soll sich insbesondere auf den Umschlag von Trailern spezialisieren. Für den Bau und Betrieb des Terminals soll ein Joint Venture gegründet werden. Daran beteiligen sich – vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Gremien und Kartellbehörden – die Duisburger Hafen AG und Captrain Deutschland GmbH mit jeweils 45 Prozent sowie die Dortmunder Hafen AG mit 10 Prozent.

Das Terminal entsteht auf einem derzeit ungenutzten rund 150.000 Quadratmeter großen Gelände der Dortmunder Eisenbahn GmbH, einem Tochterunternehmen von Captrain und der Dortmunder Hafen AG. Geplant sind vier Gleise mit jeweils etwa 400 Metern Länge, ein Portalkran, Reachstacker und Abstellflächen für mehrere Hundert Trailer-Einheiten. Der Baubeginn ist für das zweite Halbjahr 2026 angesetzt, die Fertigstellung soll frühestens Ende 2027 erfolgen.

Mit dem Projekt wollen die Partner die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene fördern. Durch den kombinierten Umschlag lassen sich Verkehrs- und Umweltbelastungen deutlich reduzieren – ein Beitrag zur Verkehrswende in der Region.

Verlagerung auf die Schiene entlastet Straßenverkehr

Täglich fahren derzeit rund 800 bis 900 Lkw in den Logistikpark Westfalenhütte, in dem sich Logistikzentren zahlreicher Unternehmen angesiedelt haben. Ein Teil dieser Transporte könnte künftig über das neue Terminal abgewickelt werden. Das würde nicht nur die Straßen entlasten, sondern auch den CO₂-Ausstoß verringern.

Luftbild des Geländes auf dem das Terminal entsteht
Auf dem 150.000 Quadratmeter großen Gelände im Logistikpark Westfalenhütte entsteht das neue KV-Terminal. Foto: Captrain

Die Integration in das Bahn- und Binnenschiffsystem LOG4NRW und die Anbindung an das intermodale Netzwerk des Duisburger Hafens stärken darüber hinaus die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und Industrie in Nordrhein-Westfalen.

Markus Bangen, CEO der Duisburger Hafen AG (duisport), betont die Bedeutung der Kooperation: „Wir haben in Duisburg in den vergangenen 25 Jahren bereits mehrfach bewiesen, dass wir den Strukturwandel aktiv mitgestalten und vorantreiben können. Ich freue mich darauf, unsere Erfahrungen und unser Know-how auch in Dortmund einzubringen und unsere langjährige Partnerschaft und Kooperation mit dem Dortmunder Hafen sowie unsere Zusammenarbeit mit Captrain nun in diesem gemeinsamen Projekt Ausdruck finden wird.“

Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Region

Auch Captrain sieht in dem Projekt einen wichtigen Schritt für eine umweltfreundlichere Logistik. Henrik Würdemann, Geschäftsführer der Captrain Deutschland-Gruppe, erklärt:„Die Schiene ist nicht nur der klimafreundlichste, sondern auch der leistungsfähigste Verkehrsträger für Gütertransport. Mit dem geplanten Terminal leisten wir gemeinsam einen Beitrag für eine effizientere und nachhaltigere Logistik in der Rhein-Ruhr Region, sorgen dafür, dass mehr Güter auf die Schiene kommen und entlasten die angespannte Verkehrssituation.“

Für die Dortmunder Hafen AG ist das Projekt zugleich ein Signal für die Zukunftsfähigkeit des Standorts. Vorständin Bettina Brennenstuhl unterstreicht die regionale Bedeutung: „Ich freue mich, dass wir als Dortmunder Hafen AG zusammen mit zwei starken Partnern die Verkehrswende in Dortmund und der Region aktiv mitgestalten können und durch das neue Trailer-Terminal einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Es zeigt sich, dass durch solche Kooperationen in unserer Branche gute und zukunftsfähige Lösungen entwickelt werden können.“

Mit dem gemeinsamen Engagement von duisport, Captrain und der Dortmunder Hafen AG entsteht so ein Infrastrukturprojekt, das nicht nur die Logistik in der Rhein-Ruhr-Region verbessern, sondern auch langfristig zur Entlastung von Verkehr und Umwelt beitragen soll.

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Reaktionen

  1. GRÜNE & Volt begrüßen neues KV-Terminal in Dortmund: Wichtiger Schritt für die Verkehrswende (PM)

    Die Dortmunder Ratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN & Volt freut sich über die Pläne zum Bau eines neuen Terminals für den Kombinierten Verkehr (KV) im Logistikpark Westfalenhütte. Das Gemeinschaftsprojekt von duisport, Captrain und der Dortmunder Hafen AG ist aus Sicht der GRÜNEN & Volt ein zentraler Meilenstein auf dem Weg zu einer klimafreundlichen und zukunftsfähigen Logistik in Dortmund und der gesamten Rhein-Ruhr-Region.

    „Das ist ein starkes Signal für die Verkehrswende in Dortmund“, erklärt Fraktionssprecherin Katrin Lögering. „Wenn künftig deutlich mehr Güter über die Schiene statt über die Straße transportiert werden, entlastet das nicht nur die Straßen in der Nordstadt und rund um die Westfalenhütte, sondern spart auch massiv CO₂ ein. Genau solche Projekte brauchen wir, wenn wir Klimaschutz und Wirtschaftskraft sinnvoll verbinden wollen.“

    Das geplante Terminal soll ab 2027 den Umschlag von Trailern auf die Schiene ermöglichen und damit die Zahl der täglichen Lkw-Fahrten im Logistikpark deutlich reduzieren. Das Vorhaben unterstützt aus Sich der GRÜNEN & Volt klar die Ziele des Dortmunder Klimaplans und die Strategie einer nachhaltigen Stadtlogistik.

    „Wir setzen uns seit Jahren dafür ein, dass Dortmund seine Lage als Verkehrsknoten-punkt nutzt, um den Güterverkehr auf die Schiene zu bringen”, betont Katrin Lögering.
    „Das gemeinsame Vorhaben mit duisport und Captrain zeigt, dass Wirtschaft, Klimaschutz und kommunale Verantwortung sehr gut zusammengehen, wenn die richtigen Partner an einem Strang ziehen.“ Zugleich sieht die Fraktion im neuen Terminal einen wichtigen Impuls für die gesamte Region. „Das Projekt schafft Synergien mit bestehenden Bahn- und Hafeninfrastrukturen und stärkt die Position Dortmunds als Logistikstandort. Besonders erfreulich ist, dass die Dortmunder Hafen AG hier eine aktive Rolle übernimmt und zeigt, dass auch kommunale Unternehmen Treiber der Verkehrswende sein können“, so Katrin Lögering.

    Mit dem Terminal verbindet die Fraktion aber auch klare Erwartungen. „Neben dem Bau des KV-Terminals müssen jetzt auch die Anbindungen für Rad- und Fußverkehr sowie eine nachhaltige Energieversorgung des neuen Logistikstandorts mitgedacht werden, damit aus einem reinen Infrastrukturprojekt ein echtes Leuchtturmprojekt für Klimaschutz und nachhaltige Mobilität wird.“

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