Ein Haus voller Geschichte: Ein neues Buch würdigt das historische Union-Verwaltungsgebäude

Symposium im Baukunstarchiv zum ehemaligen Versorgungsamt

Das Hoesch-Verwaltungsgebäude steht seit 2011 leer. Zuletzt wurde es als Versorgungsamt genutzt. Foto: Helmut Sommer für Nordstadtblogger.de

Ein stiller Riese an der Rheinischen Straße erwacht zu neuem Leben: Die Stadt Dortmund und das Baukunstarchiv Nordrhein-Westfalen (NRW) widmen dem ehemaligen Union-Verwaltungsgebäude eine eindrucksvolle Publikation. Das traditionsreiche Bauwerk, einst Sitz des Versorgungsamtes, steht im Mittelpunkt einer Buchvorstellung mit Symposium am Dienstag, 18. November, um 17.30 Uhr im Baukunstarchiv NRW am Ostwall 7.

Sanierung und neue Nutzung nach Jahren des Verfalls

Das 1922 eingeweihte Union-Verwaltungsgebäude ist weit mehr als nur ein Stück Architektur – es ist ein Monument der industriellen Vergangenheit Dortmunds. Mit seiner klaren, kraftvollen Formensprache verkörpert es den Stolz und den Aufbruchswillen einer Stadt, die einst vom Rhythmus der Stahlindustrie lebte. Bis heute prägt der monumentale Bau das Stadtbild und erzählt von einer Epoche, in der Dortmund zur Metropole der Arbeit und des Fortschritts wurde.

Foto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

Nach Jahren des Leerstands und sichtbarer Spuren des Verfalls will die Stadt Dortmund das Gebäude nun behutsam sanieren und einer neuen Nutzung zuführen. Damit beginnt ein Prozess, der weit über den Erhalt hinausgeht – ein Dialog zwischen Geschichte, Gegenwart und Zukunft. Das Ganze gibt es nicht hat zum Nulltarif: Die Sanierungskosten werden auf über 100 Millionen Euro geschätzt.

Das Symposium im Baukunstarchiv NRW trägt den Titel des neuen Buches: „Industrie Großstadt Architektur – Das Verwaltungsgebäude der Dortmunder Union“.

Die Publikation stammt von Prof. Dr. Wolfgang Sonne, Leiter des Lehrstuhls für Geschichte und Theorie der Architektur an der Technischen Universität Dortmund und Wissenschaftlicher Leiter des Baukunstarchivs NRW, sowie Dr. Alexandra Apfelbaum, Kunst- und Architekturhistorikerin und Mitarbeiterin der Denkmalbehörde der Stadt Dortmund. Herausgegeben wird das Buch gemeinsam von der Stadt Dortmund und dem Baukunstarchiv NRW.

Welche Potenziale und Visionen stecken in dem Dortmunder Bauwerk?

Foto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

Die Veranstaltung beginnt um 17.30 Uhr und widmet sich den architektonischen Qualitäten und der historischen Bedeutung des Gebäudes. Fachvorträge beleuchten seine städtebauliche Rolle, ordnen es in die Geschichte der Stadt ein und stellen Bezüge zu vergleichbaren Bauten in Düsseldorf und Hannover her, die sich ebenfalls im Wandel befinden.

Im Mittelpunkt des Abends steht die Frage, welche Potenziale und Visionen in dem Dortmunder Bauwerk stecken – und wie aus einem Ort der Industriegeschichte ein Symbol für eine zukunftsorientierte Stadtentwicklung werden kann.

In einer Podiumsdiskussion sprechen die Autorinnen und Autoren sowie Fachleute aus Denkmalpflege und Stadtplanung über die Weiterentwicklung des Denkmals und die Verantwortung, die mit seinem Erhalt verbunden ist.

Vorträge, Diskussionsrunde und anschließend eine Buchvorstellung

Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Alexander Kalouti beginnen ab 17.45 Uhr die Vorträge: Hendrik Gödecker (Untere Denkmalbehörde der Stadt Dortmund) berichtet über den Zustand des Gebäudes vor der Renovierung.

Foto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

Olaf Gisbertz (LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen) und Sebastian Hoyer (Technische Universität Braunschweig, Institut für Bauwerkserhaltung und Tragwerk) stellen das Mannesmann-Verwaltungsgebäude in Düsseldorf während der Sanierung vor.

Markus Jager (Leibniz Universität Hannover, Professur für Bau- und Stadtbaugeschichte) spricht über das Continental-Verwaltungsgebäude in Hannover nach der Restaurierung.

Ab 18.45 Uhr folgt die Diskussionsrunde mit anschließender Buchvorstellung. Neben den Referenten nehmen Karl-Peter Ellerbrock (Wirtschaftshistoriker) und Kulturdezernent Jörg Stüdemann teil. Die Moderation übernehmen Wolfgang Sonne und Alexandra Apfelbaum.

INFO: Da die Plätze begrenzt sind, wird um eine vorherige Anmeldung per E-Mail an info@baukunstarchiv.nrw gebeten.


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