
Dortmund fehlt es an Schulklassen. Vor allem Gesamtschulen und Gymnasien haben bald keine Kapazitäten für weitere Schüler:innen mehr. Deshalb hat der Rat der Stadt Dortmund in seiner Sitzung am 9. Oktober einstimmig ein Sofortpaket „Weiterführende Schulen“ beschlossen, welches die Schaffung von zwei provisorischen Standorten vorsieht.
Hacheney und Brackel als Standorte
In Hacheney wurde der Bau einer sechszügigen Gesamtschule auf dem ehemaligen Gelände der Erstaufnahmeeinrichtung in der Glückaufsegenstraße 60 beschlossen. Hierfür darf auch von den üblichen Baustandards abgewichen werden, um den den Bau des Gebäudes zu beschleunigen. ___STEADY_PAYWALL___

Am Brackeler Standort an der Wambeler Schleife sollen mobile Raumeinheiten (MRE) zunächst für drei Jahrgänge eine Übergangslösung bilden, bis eine neue Schule gebaut werden kann. Die MREs sollen eine Standzeit von fünf Jahren haben und danach wieder abgebaut werden.
Die „Interims-Lösung“ in Hacheney soll um die 100 Millionen Euro kosten und wie der Bau in Brackel (Kostenpunkt 15,5 Millionen Euro) zum Schuljahr 2027/2028 fertiggestellt werden.
Konflikt zwischen Wohnraum und Schule
Das Sofortpaket blieb im Rat unstrittig. Der einzige Aspekt, bei dem eine leichte Kontroverse aufkam, war das Gelände in Hacheney. Hier sei nämlich mal, so Ingrid Reuter (Bündnis 90/ Die Grünen), ein Wohnraum angedacht gewesen.

Es sollte deshalb an einer Lösung gearbeitet werden, die Wohnraum und den Bau einer Schule ermöglichen.
Dem stimmte SPD-Fraktionsvorsitzende Carla Neumann-Lieven zu, fügte allerdings hinzu, dass so oder so die Verkehrssituation vor Ort für die Anwohner:innen im Zuge der Planung mitgedacht und verbessert werden sollte.
Perspektive für langfristige Nutzung
Utz Kowalewski (Linke+) verwies darauf, dass der Standort in Hacheney mit 100 Millionen Euro eine sehr teure „Interims-Lösung“ sei, die auch über den bisher angedachten Zeitraum genutzt werden sollte.

Dem pflichtete Uwe Waßmann (CDU) bei. Darüber hinaus sei seine Fraktion in Bezug auf das Gelände in Hacheney klar bei der „Priorität Schule“. Platz für Wohnraum sehe er auf dem Gelände dann nicht mehr, es sei durch den Bau der Schule dann „ausreichend belegt“.
Die Vorhaben sollen jetzt so schnell wie möglich in die Planung und den Bau übergehen. Die Standorte waren vom städtischen Stab „Dortmund 2035“, in dem Flächenplanung, Schulbau und langfristige Stadtentwicklung enger verzahnr werden sollen, gesucht und gefunden worden.
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