
Der Dortmunder Arbeitsmarkt zeigt sich zum Start in die Sommermonate stabil, jedoch ohne spürbare Impulse. Die Arbeitslosenquote verharrt im Juni 2025 bei 11,9 Prozent. Die Zahl der als offiziell arbeitslos gezahlten Menschen stieg gegenüber dem Vormonat leicht um 97 Personen auf 39.583.
Besonders schwierig ist die Lage für Menschen ohne gute Qualifikation
„Dem Arbeitsmarkt fehlt auch zur Jahresmitte der konjunkturelle Rückenwind. Aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage sind Unternehmen und Betriebe weiterhin zurückhaltend bei Neueinstellungen“, erklärte Arbeitsagentur-Chefin Heike Bettermann.

Zwar sei die Zahl der neu gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Mai leicht zurückgegangen, gleichzeitig hätten aber auch weniger Menschen eine neue Beschäftigung gefunden. „Besonders schwierig ist die Lage für Menschen ohne gute Qualifikation – für sie ist der Weg zurück in den Arbeitsmarkt aktuell deutlich erschwert“, betonte Bettermann. Der Schlüssel für den Weg zurück bleibe „Qualifizierung und Weiterbildung“.
Die Dynamik am Stellenmarkt hat weiter nachgelassen. Im Juni meldeten Unternehmen rund elf Prozent weniger neue offene Stellen als im Mai – insgesamt 599 neue Stellenangebote. Damit stehen der Agentur aktuell 3.806 offene Stellen zur Besetzung zur Verfügung. Die meisten Angebote gibt es in den Bereichen Verkauf, Lagerwirtschaft, Post/Zustellung sowie Büro und Sekretariat.
Herausforderung: Die Langzeitarbeitslosigkeit steigt leicht an

„Im Juni ist die Zahl der arbeitslosen Menschen im Bereich der Grundsicherung leicht gestiegen. Der weiterhin moderate Zuwachs der Langzeitarbeitslosigkeit zeigt, dass der Weg zurück in Beschäftigung für Menschen mit längeren Unterbrechungen in der Erwerbsbiografie nach wie vor herausfordernd bleibt“, ergänzt Marcus Weichert, Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund.
Mit dem Sommer beginne zudem eine ruhigere Phase am Arbeitsmarkt, so Weichert weiter. „Zugleich zeigt sich bundesweit, dass die gesamtwirtschaftliche Erholung auf sich warten lässt. Unternehmen agieren weiterhin zurückhaltend, was Neueinstellungen betrifft – gerade bei Menschen mit Vermittlungshemmnissen.“
Jugendarbeitslosigkeit leicht gestiegen, Unterbeschäftigung leicht rückläufig

Die Zahl der arbeitslosen jungen Menschen unter 25 Jahren liegt bei 3.352 – das sind 23 Personen mehr als im Mai. Die Jugendarbeitslosenquote bleibt mit 9,5 Prozent unverändert.
Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch Personen in Maßnahmen oder Sonderstatus erfasst, lag im Juni bei 48.811 Personen. Das sind 156 weniger als im Vormonat.
Chancen nutzen: Endspurt auf dem Ausbildungsmarkt

Mit Blick auf den Ausbildungsmarkt sprach Heike Bettermann von einem Endspurt kurz vor den Sommerferien: „Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber steigt, während gleichzeitig das Angebot an Ausbildungsplätzen leicht rückläufig ist. Diese Entwicklung birgt ebenso Risiken wie Chancen.“
Ein besonderer Effekt: 2025 entfällt durch die Umstellung von G8 auf G9 ein Abiturjahrgang an den Gymnasien – entsprechend fehlen auch Bewerber:innen. Für Kurzentschlossene gibt es deshalb am 9. und 10. Juli eine Last-Minute-Ausbildungsbörse im BiZ Dortmund.
„Für Jugendliche, die noch keine Lehrstelle oder Alternative haben, ist unsere Börse eine tolle Chance, mit einem Ausbildungsvertrag in die Sommerferien zu starten. Einfach vorbeikommen und Ausbildung klarmachen“, so Bettermann.
Weitere Informationen:
- Hier gibt es alle Zahlen und Fakten als PDF zum Download: Arbeitsmarktreport_Juni_2025
- Hier geht es zu Last-Minute-Angeboten: www.jugendberufshaus-dortmund.de/last-minute
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Nicht ohne Ausbildungsplatz in die Sommerferien: Last-Minute-Ausbildungsbörse am 9./10. Juli 2025 von 14 bis 17 Uhr im BiZ Dortmund (PM)
Eine Ausbildung noch in diesem Jahr beginnen? Kein Problem! Am Mittwoch, 09. Juli, und Donnerstag, 10. Juli, 14 bis 17 Uhr, veranstaltet das Jugendberufs- haus eine Last-Minute-Ausbildungsbörse im BiZ Dortmund. Ganz spontan und ohne Termin können Interessierte dort vorbeischauen, sich bei einem Berufsberater oder Beraterin über freie Stellen informieren, direkt Kontakt zu Unternehmen vor Ort aufnehmen und sich ihre passende Ausbildungsstelle schnappen. Auch ein Bewerbungsmappen-Check ist möglich.
Jedes Jahr bleiben in Dortmund Ausbildungsplätze unbesetzt, im vergangenen Jahr waren es gut 600. Jeder von ihnen ist eine ungenutzte Chance, denn eine Ausbildung ebnet den Jugendlichen den Weg in ihre berufliche Zukunft und ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit. Nicht nur Eltern können ihre Kindern in dieser wichtigen Phase unterstützen. Auch Berufsberaterinnen und Berater des Jugendberufshauses Dortmund können bei Stolpersteinen auf dem Weg helfen.
„Für Jugendliche, die noch keine Lehrstelle oder eine Alternative haben, ist unsere Last-Minute Ausbildungsbörse eine tolle Chance mit einem Ausbildungsvertrag in die Sommerferien zu starten. Zahlreiche Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber aus unterschiedlichen Branchen werden vor Ort ihre offenen Stellen präsentieren. Die jungen Menschen haben die Möglichkeit direkt mit Personalverantwortlichen ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen und sich unkompliziert zu bewerben. Einfach vorbeikommen und eine ‘Ausbildung für sofort‘ mitnehmen“, so die Dortmunder Arbeitsagenturchefin Heike Bettermann.
Auch wer über ein Freiwilliges Soziales Jahr, oder andere Gap Year Angebote nachdenkt, findet auf der Börse passende Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner. Organisationen aus diesem Bereich stellen ihre aktuell noch verfügbaren Plätze vor.
Stadt Dortmund eröffnet neue Karrierechancen für Quereinsteiger*innen (PM)
Wer einen neuen beruflichen Weg einschlagen möchte, hat jetzt wieder eine besondere Chance: Die Stadt Dortmund bietet auch im kommenden Jahr eine Weiterbildung für Quereinsteiger*innen an, die sich für eine Tätigkeit in der Verwaltung interessieren. Interessierte können sich jetzt bewerben.
Der 21-monatige Kompaktlehrgang richtet sich an Menschen mit Berufserfahrung, die bisher nicht in der Verwaltung gearbeitet haben – aber künftig im öffentlichen Dienst mitwirken möchten. „Quereinsteiger*innen bringen wichtige Erfahrungen und frische Perspektiven mit – das ist für uns als Stadtverwaltung ein großer Gewinn“, sagt Personal- und Organisationsdezernent Christian Uhr.
Die Weiterbildung findet in Vollzeit statt und kombiniert Theorie und Praxis. Zwei bis drei Tage pro Woche besuchen die Teilnehmer*innen das Studieninstitut Ruhr in Dortmund, wo sie verwaltungsfachliche Grundlagen lernen. An den anderen Tagen arbeiten sie in verschiedenen Fachbereichen der Stadtverwaltung und sammeln praktische Erfahrungen.
Unbefristete Übernahme winkt
Während der gesamten Qualifizierung erhalten die Teilnehmer*innen ein monatliches Bruttoentgelt von 2.241,82 Euro. Nach erfolgreichem Abschluss winkt eine unbefristete Übernahme in die Entgeltgruppe 9c TVöD – also in eine feste, gut abgesicherte Stelle im öffentlichen Dienst.
Bewerben können sich alle, die das Abitur oder die vollständige Fachhochschulreife mitbringen, eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein Studium absolviert haben und sich beruflich neu orientieren möchten – unabhängig davon, ob sie bislang beispielsweise im Büro, in der Pflege, in der Industrie oder im Handel gearbeitet haben.
Der nächste Lehrgang beginnt am 1. Mai 2026. Interessierte können sich noch bis zum 31. August 2025 online bewerben.
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