Eine weitere Bereicherung der Kultur in Dortmund: Das Welthaus eröffnet mitten in der Innenstadt

Bürgerschaftliches Engagement für demokratisches Zusammenleben

Im Wetlhaus gibt es eine kleine Verkaufsfläche für fair gehandelte Produkte und ein Unverpackt-Sortiment. Foto: Javad Mohammadpour für nordstadtblogger.de

Bürgerschaftliches Engagement ist wichtig für ein demokratisches, multikulturelles Zusammenleben. Dafür braucht es Räume, in denen sich Initiativen und Einzelpersonen austauschen und miteinander arbeiten können. In zentraler Innenstadtlage konnte nun die Idee eines Welthauses in Dortmund verwirklicht werden. Zahlreiche Besucher:innen haben am vergangenen Samstag an der feierlichen Eröffnung teilgenommen.

Ein neues Zuhause für eine nachhaltige Zukunft

Dirk Loose stellt den Co-Workingbereich vor. Foto: Javad Mohammadpour für nordstadtblogger.de

Die Lage vom Welthaus könnte nicht zentraler sein. An der Ecke Kleppingstraße/Rosental sind eine breite Schaufensterfront und der Eingang zu den auf zwei Etagen verteilten Räumen.

Viele Menschen drängen sich am Eröffnungstag im Erdgeschoss, in dem neben Tischen, Sitzgelegenheiten und einer Küche auch eine kleine Verkaufsfläche für fair gehandelte Produkte und ein Unverpackt-Sortiment eingerichtet wurde. Und oben, im ersten Stockwerk, findet sich ein großzügiger, modern eingerichteter Coworking Space. ___STEADY_PAYWALL___

Künstler Rafael Campaná Ochoa Foto: Javad Mohammadpour für nordstadtblogger.de

Eine großartige künstlerische Bereicherung sind die farbenfrohen, großformatigen Bilder von Rafael Campaná Ochoa. In Santiago de Cuba geboren und am Instituto Superior de Arte in Havanna ausgebildet, lebt und arbeitet er seit 2003 in Dortmund.

Jetzt ist, nach eine vierjährigen Vorbereitungs- und Planungsphase, im Welthaus alles fertig. Die Stadt Dortmund und einige weitere Sponsoren unterstützen das Vorhaben, so dass es schließlich umgesetzt werden konnte. Am Eröffnungstag wurde durch die Grußworte deutlich, dass das Welthaus über einen guten, tragenden Umkreis verfügt.

Astrid Kramer ist Bezirksbürgermeisterin in der Innenstadt-West. Foto: Javad Mohammadpour für nordstadtblogger.de

So betonte Astrid Kramer, Bezirksbürgermeisterin in der Innenstadt-West, nach der Begrüßung durch Dirk Loose und Glen Akama Eseme vom Vorstand des Vereins, in ihrem Grußwort, wie wichtig es sei, dass es Orte gibt, von denen aus sich bürgerschaftliches Engagement entfalten kann

„Dafür sind Orte wie das Welthaus so wichtig“, sagte sie und fügte hinzu, dass sie stolz darauf ist, dass das nun in der Innenstadt-West gelungen ist.

Viele Vereine und Einzelpersonen arbeiten im Welthaus zusammen

Neven Subotić Foto: Javad Mohammadpour für nordstadtblogger.de

Neven Subotić, ehemaliger BVB-Profi, der selbst seit 2012 eine Stiftung unterhält, um Trinkwasserbrunnen in Afrika zu ermöglichen, sprach nach Astrid Kramer. Subotić kennt sich mit dem bürgerschaftlichen Engagement aus und hob hervor, wie schwierig der Weg bis zur Verwirklichung der Ideen oftmals ist.

Besonders wenn sich dafür unterschiedliche Akteur:innen verständigen wollen. Im Blick auf die Arbeit vom Welthaus e.V. sagte er in seinem Grußwort, dass hier unterschiedlichste Initiativen und Menschen miteinander ins Gespräch kommen und sich zum gemeinsamen Handeln verabreden können. Es sei insofern gelungen, „der Zukunft ein Zuhause zu bauen!“

Marco Bülow Foto: Javad Mohammadpour für nordstadtblogger.de

Marco Bülow, ehemaliger Bundestagsabgeordneter und Journalist, bringt als Initiative das „Demokratie-Café“ in das Welthaus ein, das einmal monatlich Menschen zusammenbringt.

„Dortmund ist nicht darum reich, weil hier etwa viele reiche Menschen leben“, sagte Bülow, „sondern dann, wenn die Stadt demokratisch und durch Vielfalt geprägt ist.“ Daran, so Bülow, arbeitet das Welthaus, wofür allen Engagierten großer Dank gebührt.

Bekanntes Motto: Global denken, lokal handeln

Foto: Javad Mohammadpour für nordstadtblogger.de

Interessant ist, dass der Welthaus e.V. das Engagement vieler Vereine, Organisationen und Einzelpersonen bündelt. Das ist ein tragfähiges Fundament, um ein wichtiges Anliegen des Vereins umsetzen zu können. Man will nämlich an der Transformation der Stadtgesellschaft mitwirken, die zukünftig noch stärker durch kulturelle Vielfalt, ökonomische und soziale Gerechtigkeit sowie ökologische Sinnhaftigkeit bestimmt werden mag.

Idealerweise kann das Welthaus zu einem Zentrum für derlei Aktivitäten werden, die in der Innenstadt gut sichtbar und für alle Menschen leicht zugänglich sind.

Hannah Fischer ist 1. Vorsitzende des Welthauses. Foto: Javad Mohammadpour für nordstadtblogger.de

Hannah Fischer, 1. Vorsitzende des Vereins, berichtete, dass mittlerweile 26 Mitgliedsvereine im Welthaus e.V. vertreten sind, die ihrerseits durch viele Menschen getragen werden. „Es ist viel wert, dass sie alle sich hier, trotz aller Unterschiedlichkeit, zusammengeschlossen haben.“

Ein Gründungsimpuls ging für die Initiator:innen in Dortmund davon aus, dass man selbst nun auch ein Welthaus haben wollte. In einigen Nachbarstädten gibt es sie schon, warum also nicht auch in Dortmund? In der Tradition der Welthäuser, die

es bereits seit einigen Jahrzehnten gibt, ist nun auch das in Dortmund entstanden. „Wir wollen von hier aus nach außen, über unsere Grenzen hinaus blicken. Als Basis wollen wir uns an den Nachhaltigkeitszielen der UN orientieren. Dieser Blick ist wichtiger denn je“, so Fischer.

17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der UNO sind Leitmotiv

Es gibt eine kleine Verkaufsfläche für fair gehandelte Produkte und ein Unverpackt-Sortiment. Foto: Javad Mohammadpour für nordstadtblogger.de

Als im September 2015 in New York die Generalversammlung der Vereinten Nationen beim Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung die Agenda 2030 mit ihren 17 „Zielen für nachhaltige Entwicklung“ beschloss, wurde neben der sozialen und ökonomischen Dimension auch die ökologische bedacht.

Heutzutage ist es noch deutlicher als schon vor zehn Jahren, dass und wie das Zusammenleben und -arbeiten der Menschen durch ökologische Voraussetzungen und Bedingungen bestimmt wird. Die markanten Folgen des Klimawandels sind allerorten zu spüren.

Foto: Javad Mohammadpour für nordstadtblogger.de

Die großen globalen Interessen werden mit den lokalen Lebenstatsachen verbunden, indem der Welthaus e.V. sich auf die 17 Nachhaltigkeitsziele beruft. Dortmund, seit 2009 eine der mittlerweile über 700 Fairtrade-Städte weltweit, bietet gute Rahmenbedingungen dafür.

So lässt der Welthaus e.V. wissen: „Da das Welthaus ein Haus von Dortmund für Dortmund sein soll, keinen kommerziellen Nutzen hat und seine Mitglieder die Stadt bereits seit zum Teil über 50 Jahren bereichern, hat sich der Rat der Stadt Dortmund im Jahr 2024 entschieden, das Welthaus in seinem Aufbau mit 70.000€ im Jahr zu unterstützen.“

Nun ist es nun also soweit, dass aus der guten Idee eine Realität geworden ist: Das Welthaus konnte in zentraler Lage in der Dortmunder Innenstadt eröffnet werden.


Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!

Unterstütze uns auf Steady

 Mehr auf dazu auf Nordstadtblogger:

Das „Welthaus Dortmund“: Ein Haus, viele Ziele – im Mittelpunkt steht die Nachhaltigkeit

Der Verein „Welthaus Dortmund“ startet am Freitag mit einer aufklärenden Projektreihe

Reaktionen

  1. Kreativ-Café im Welthaus Dortmund lädt Jung und Alt ein (PM)

    Im Welthaus Dortmund heißt es in den Sommerferien: Pinsel, Papier und Fantasie raus! Jeden Freitag vom 17. Juli bis zum 21. August 2025 öffnet das Kreativ-Café seine Türen und lädt Kinder, Erwachsene und Familien dazu ein, in gemütlicher Runde gemeinsam kreativ zu werden. Unter fachkundiger Anleitung einer Künstlerin können die Teilnehmenden mit Farben, Stoffen, Papier und anderen Materialien experimentieren und fantasievolle Kunstwerke oder kleine Dekoobjekte gestalten – ganz ohne Vorkenntnisse, nur mit Spaß am Ausprobieren. Das Kreativ-Café findet immer von 16 bis 18 Uhr im Welthaus Dortmund, Rosental 1, statt. Eine Anmeldung ist möglich per E-Mail an kontakt@welthaus-dortmund.de oder über Instagram beim Welthaus Dortmund. Die Teilnahme ist gegen eine freiwillige Spende zwischen 1 und 10 Euro möglich.

  2. Die nächsten Veranstaltungen im Welthaus Dortmund (PM)

    Im Welthaus Dortmund steht der Spätsommer und Herbst ganz im Zeichen von Begegnung, Kreativität und gelebter Solidarität. Verschiedene Veranstaltungen laden dazu ein, gemeinsam Zeit zu verbringen, sich auszutauschen und aktiv zu werden – ob beim gemeinsamen Singen, beim Frühstück mit internationalem Flair, beim Engagement-Treffen, beim Kleidertausch oder beim kreativen Arbeiten mit Pflanzenfarben.

    Das regelmäßige Gemeinsame Singen im Welthaus bringt Menschen unterschiedlicher Generationen und Herkunft zusammen. In entspannter Atmosphäre werden Lieder gesungen, die Freude schenken und verbinden – begleitet von musikalischen Impulsen wechselnder Gastmusiker*innen. Die offenen Singabende finden immer am letzten Donnerstag im Monat von 18 bis 19:30 Uhr statt – kommende Termine sind der 28. August, 25. September, 30. Oktober, 27. November sowie ein Sondertermin am Mittwoch, 18. Dezember. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Teilnahme ist kostenlos und für Getränke ist gesorgt.

    Am 31. August geht es im Welthaus gleich mehrfach um Austausch und Gemeinschaft. Der Tag beginnt um 10 Uhr mit einem Solidaritäts-Frühstück, bei dem nicht nur internationale Speisen geteilt, sondern auch globale Themen besprochen werden. Das Frühstück ist kostenlos, Spenden kommen einer gemeinnützigen Organisation zugute. Um besser planen zu können, wird um Anmeldung unter kontakt@welthaus-dortmund.de oder per Instagram gebeten.

    Direkt im Anschluss, von 13 bis 14 Uhr, treffen sich Engagierte und Interessierte zum Ehrenamtstreffen. Wer sich ehrenamtlich im Welthaus einbringen möchte oder eine eigene Idee hat, ist herzlich eingeladen, das Haus, das Team und mögliche Aufgaben kennenzulernen.

    Zwischen 14 und 17 Uhr folgt das Swap it – Kleider- und Pflanzentausch-Event, das gemeinsam mit Frau Lose e. V. und dem AStA der Fachhochschule Dortmund veranstaltet wird. In entspannter Atmosphäre mit Kuchen, Getränken, Spielen und Musik können Besucher*innen gut erhaltene Kleidung und Pflanzen tauschen – ganz im Sinne nachhaltigen Konsums. Bis zu zehn saubere und tragbare Kleidungsstücke können mitgebracht und getauscht werden.

    Am 2. September findet von 18 bis 20 Uhr ein weiterer kreativer Programmpunkt statt: Beim Workshop „Färben & Malen mit Pflanzen“ lernen Teilnehmende, wie man aus natürlichen Materialien Farben herstellt und diese auf Papier oder Stoffe aufträgt. Der Kurs richtet sich an alle Altersgruppen, die Teilnahme kostet 20 Euro pro Person. Anmeldung und weitere Informationen gibt es unter info@fraulose.de.

    Das Welthaus Dortmund am Rosental 1 bleibt damit ein lebendiger Ort des Miteinanders, der Bildung und der kulturellen Teilhabe – für alle, die mitmachen, sich einbringen oder einfach nur dabei sein möchten.

Reaktion schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert