
Von einer Abteilung im Jugendamt zu einem der größten Kita-Träger in NRW – FABIDO (Familienergänzende Bildungseinrichtungen für Kinder in Dortmund) feiert sein 20-jähriges Bestehen. Auf einer Pressekonferenz nach dem Verwaltungsvorstand würdigten Oberbürgermeister Thomas Westphal und FABIDO-Geschäftsführer Daniel Kunstleben die Entwicklung der städtischen Trägerorganisation – und blickten zugleich ambitioniert nach vorn.
Die frühkindliche Bildung gewinnt weiter an Bedeutung
„Das waren 20 sehr, sehr gute Jahre“, betonte OB Westphal und würdigte FABIDO als tragende Säule der frühkindlichen Bildung in Dortmund. In einer Stadt, die sich positiv vom Ruhrgebiet abhebt – weil sie jünger wird, weil die Geburtenzahlen steigen und viele junge Familien zuziehen – sei FABIDO „eine zentrale Kraft für gelingendes Aufwachsen in einer diversen Stadtgesellschaft“. Besonders hob Westphal hervor, wie FABIDO sich über die Jahre „immer wieder neu erfunden, Neues gewagt und mit Innovationen Maßstäbe gesetzt“ habe.

FABIDO-Geschäftsführer Daniel Kunstleben nahm die Zuhörenden mit auf eine Reise durch zwei Jahrzehnte Veränderung – in Gesellschaft, Familie und Kindheit. „Wir wollten nie nur gesetzliche Programme umsetzen, sondern eigene Akzente setzen, die zu unserem Wertekorridor passen“, erklärte er. Ein Beispiel: Von den rund 400 „Fairen Kitas“ in NRW sind 99 bei FABIDO – Spitzenwert im Land.
Auch bei Wettbewerben ist FABIDO erfolgreich: Zweimal konnte man beim Deutschen Kita-Preis vordere Plätze erreichen – eine Leistung, die laut Kunstleben auch zeigt: „Man kann nur Preise gewinnen, wenn man sich auch bewirbt – und wir haben uns beworben.“
Kunstleben: „Wir spüren: Frühkindliche Bildung ist ein Jobmotor in Dortmund“
FABIDO betreibt derzeit 99 Tageseinrichtungen, mit einer kleinen Schwankung je nach Zeitpunkt – „im Dezember sollen es 103 sein, so Gott will“, so Kunstleben augenzwinkernd. Die Platzentwicklung ging in den letzten Jahren nicht linear nach oben – 2025 sind es mit 7.544 Plätzen leicht weniger als 2005, damals waren es 7.667. Der Grund: FABIDO hat gezielt auf mehr U3-Betreuung umgebaut. Die Gruppen wurden dadurch kleiner, die Anforderungen an Personal und Raum deutlich höher.

Dementsprechend ist auch die Zahl der Beschäftigten stark gestiegen – von 1.530 im Jahr 2005 auf aktuell 2.690. „Wir spüren: Frühkindliche Bildung ist ein Jobmotor in Dortmund“, so Kunstleben. Neben pädagogischem Personal beschäftigt FABIDO über 200 hauswirtschaftliche Kräfte – Tendenz steigend.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf gesunder Ernährung: In 90 Prozent der Einrichtungen wird täglich warmes Essen angeboten, davon 45 mit eigener Frischküche. „Wir kochen rund 1,5 Millionen leckere Mittagessen im Jahr – das ist auch ein Teil guter Bildung“, betonte Kunstleben. Grundlage sei die „optimierte Mischkost“ nach wissenschaftlichen Standards – mit inzwischen 50 Prozent Bio-Anteil.
Noch in diesem Jahr gehen vier neue Kitas an den Start
Kunstleben kündigte an, dass FABIDO 2025 das größte Neubauprogramm der letzten zwei Jahrzehnte realisiert. Noch in diesem Jahr gehen vier neue Kitas an den Start, zwei weitere folgen 2026. „Wir bewegen Dortmund – das gilt für Bildung wie für Stadtentwicklung“, sagte Kunstleben und verwies auf das Jubiläumsmotto.

„Und wir feiern das bewusst nicht mit einem Streichquartett im Konzerthaus, sondern mit einem großen Familienfest in Wischlingen – Bewegung für alle!“
Die Herausforderungen wachsen – nicht nur durch steigende Nachfrage, sondern auch im Hinblick auf Öffnungszeiten und Angebotsplanung. Dabei sei FABIDO Teil eines kommunalen Gesamtsystems, das mit dem Jugendamt und dem Land NRW abgestimmt werde.
, Ziel bleibe, Bedarfe flexibel aufzufangen, ohne pädagogische Qualität zu gefährden. Kunstleben fasst zusammen: „Wir wollen nicht nur Betreuung – wir wollen gute Betreuung mit Haltung, Konzept und Verlässlichkeit für Familien.“
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