
Die Spar- und Bauverein eG Dortmund hat Dr. Christian Jaeger zum neuen Vorstandsvorsitzenden ernannt. Jaeger tritt sein Amt am 1. Oktober 2025 an. Der gebürtige Wittener bringt langjährige Erfahrung in der Wohnungswirtschaft mit und wird die Weiterentwicklung der Genossenschaft vorantreiben.
Jaeger ist derzeit Vorstand der GEWOBA Aktiengesellschaft in Bremen
Er tritt die Nachfolge von Franz-Bernd Große-Wilde an, der nach 24 Jahren die Genossenschaft verlassen hat. Dabei ging es offenbar nicht nur um eine „berufliche Veränderung“, wie Große-Wilde zum Abschied betonte, sondern auch um eine angespannte Stimmung bei Spar- und Bau.

Denn offenbar bekam „der Alte“ zunehmend Gegenwind und Kritik zu hören. Ein Vorwurf von Mitgliedern und gewählten Vertretern: Große-Wilde führe die traditionsreiche Genossenschaft zu sehr wie einen Immobilienkonzern und vernachlässige die Werte einer Genossenschaft zu sehr.
Dazu kamen und kommen Proteste von Bewohner:innen wie im Althoff-Block, die lautstark Kritik üben. Auch das Solidaritätsnetzwerk Dortmund protestierte mehrfach. Zuletzt Ende Mai gab es eine Kundgebung. Die Kritik: „In den letzten Jahren sorgte der Vorstand und die Geschäftsführung des Spar- und Bauvereins Dortmund eG mit seiner neoliberalen Art und dem Auftreten als Konzern für einige Turbulenzen.“
Damit muss künftig Dr. Christian Jaeger umgehen. Er verfügt nach Angaben seines neuen Arbeitgebers „über umfassende Expertise in der Führung von Wohnungsunternehmen und kennt die aktuellen Herausforderungen der Branche“. Er bringe zudem besondere Erfahrungen in den Bereichen soziale Quartiersentwicklung, klimagerechte Sanierung, Neubau und Mieterorientierung mit. Derzeit ist er als Vorstand der GEWOBA Aktiengesellschaft in Bremen tätig.
Vorstand erwartet „wertvolle Perspektiven für die Weiterentwicklung unserer Genossenschaft“
„Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe und auf die Menschen in Dortmund“, sagt Jaeger. „Als jemand, der im Ruhrgebiet aufgewachsen ist, bedeutet es mir viel, in meine Heimatregion zurückzukehren. Hier möchte ich gemeinsam mit dem engagierten Team bezahlbaren Wohnraum für die Zukunft sichern und weiterentwickeln. “

Die amtierenden Vorstände Michael Ruwe und Martin Trockels begrüßen Jaegers Einstieg: „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Jaeger und darauf, gemeinsam neue Impulse für die Spar- und Bauverein eG zu setzen. Mit seiner fachlichen Kompetenz, seiner strategischen Klarheit und seinem Blick für die Bedürfnisse der Menschen bringt er wertvolle Perspektiven für die Weiterentwicklung unserer Genossenschaft mit. “
Der Aufsichtsratsvorsitzende Michael Langenkämper betont: „Mit Dr. Christian Jaeger gewinnt die Spar- und Bauverein eG eine Führungspersönlichkeit, die für den genossenschaftlichen Gedanken brennt und für soziale Verantwortung, innovative Lösungen und eine zukunftsgerichtete Wohnraumentwicklung steht. “
Reaktionen
Bernd
…“der für den genossenschaftlichen Gedanken brennt“…
Deshalb hat er auch für eine AKTIEN-Gesellschaft gearbeitet. Das genaue Gegenteil einer Genossenschaft!
Wir „Genossen“ von Spar & Bau erfahren davon aus dem Nordstadtblogger, statt durch unsere Genossenschaft. Nee, isklar…
Jasmin
Na, der neue Genosse wird sicherlich richtig günstig gewesen sein, nachdem er aus der freien Wirtschaft zu einem Verein wechselt…
das Brot
Hallo Bernd, ich verstehe deinen Missmut nicht. Denn Die Sparbau hat direkt auf ihrer Startseite eine Meldung zum neuen Vorstandsvorsitzenden.
Bebbi
https://www.gewoba.de/unternehmen/ueber-uns/unternehmensstruktur
Der Typ berufliche Stationen bei Vonovia, aber nicht bei Genossenschaften.
Letzte Station wenigstens ein städtisches Wohnungsunternehmen. 3/4 Stadt 1/4 zwei Sparkassen als Eigentümer ist trotz Rechtsform doch was anderes als Vonovia.
Karin Faatz-berte
Turbulenzen ist noch harmlos.
Derzeit stehen Erhöhungen des nutzungsentgeltes von 15% an.
faires wohnen bei Sparbau????????
Judith
Verschwörungstheorien und Opferrollen helfen leider auch auf diesem Gebiet nicht weiter. Berechtigte Kritik wird leider oft auch verallgemeinert (von Initiativen wie dem Soli-Netzwerk z.b.). auch bei der letzten Demo waren allerdings wohl nur ca. 15 Leute. es spiegelt also nicht die Anwohnerschaft des Althoffblocks wider. ein Vollprokurist, der wohl eine miese Stimmung verbreitet hat und vielleicht die eine oder andere Fehlentscheidung, ist gegangen. darüber kann man sich freuen und warten, was kommt. mir gefällt die Mieterhöhung auch nicht. aber der richtige Weg ist die Prüfung über einen Mieterverein. und nicht eine typische Parole, die auch in anderen politischen Gruppierungen zu hören ist: „die da oben sind wieder Schuld“. Bitte etwas mehr Differenzierungen.