Der „Wahlbuddy“ bietet Orientierung für Jugendliche zur Kommunalwahl in Dortmund

Der Dortmunder Jugendring hat seinen „Kommunalomaten“ veröffentlicht

Am 14. September dürfen 16-jährige das erste Mal bei der Kommunalwahl wählen. Der Wahlbuddy soll hier Orientierung bieten. Foto. Jugendring Dortmund

Die Kommunalwahl steht am 14.09. auch in Dortmund an und vor allem für Erstwähler:innen kann das Überangebot an Parteien – 14 – zuerst ein wenig furchteinflößend wirken. Woher weiß ich, welche Partei/Liste meine Interessen im Dortmunder Stadtrat vertreten wird? Genau für diese Frage hat der Jugendring Dortmund ein neues Tool herausgebracht: der „Wahlbuddy“. Das ist eine Art kommunaler Wahl-O-Mat, mit dessen Hilfe herausgefunden werden kann, welche Partei aus jugendpolitischer Sicht einen am besten vertritt.

Prozess: Von, mit und für Jugendliche

Der Weg zum Wahlbuddy und den 25 Fragen, die dort eine bessere Orientierung bieten sollen, ging über eine kleine Gruppe an engagierten jungen Menschen, die sich diese Thesen überlegt haben. Das Ganze glückte mit der Unterstützung der LAG Jugendringe NRW, die im Zug ihrer Kampagne „Ohne dich wird’s nichts“ technischen Support für den Wahlbuddy leisten. ___STEADY_PAYWALL___

Bei der Kommunalwahl am 14.09 treten 14 Parteien an. Foto: Pictograph/depositphotos.com

„Mir war es wichtig, dass Jugendliche mehr über Politik wissen und die Parteien, die im September antreten werden“, sagt Karima Echargui. Sie war Teil des 11-köpfigen Vorbereitungsteams, das zusammen mit Mitarbeitenden des Jugendrings Dortmund den Wahlbuddy inhaltlich vorbereitet hat.

Dabei haben die jungen Menschen im Entwicklungsteam in manchen Bereichen durchaus einen anderen Fokus gesetzt als die Dortmunder Parteien. „Die Themenwahl junger Menschen hat sich durchaus auch davon unterschieden, was die Dortmunder Parteien für relevant erachtet haben“, teilt der Jugendring auf Anfrage mit.

Ein weiteres Mitglied aus dem Vorbereitungsteam, Tim Stenzhorn, fand das Konzept eines Wahl-O-Maten auf kommunaler Ebene schon immer sinnvoll, „wenn sich vielleicht noch nicht sicher sind, was sie wählen könnten und das besondere an unserem Tool ist einfach gewesen, dass es komplett auf junge Menschen abgestimmt ist.“

Alle demokratische Parteien nach ihren Standpunkten gefragt

Die Thesen, die dann rausgekommen sind, lauten zum Beispiel wie folgt: „Die Stadt Dortmund soll mehr Angebote für die mentale Gesundheit von jungen Menschen schaffen.“ oder „Schüler:innen sollen Busse und Bahnen kostenlos nutzen dürfen.“.

Der Jugendring Dortmund hat einen „Wahlbuddy“ zur Kommunalwahl herausgebracht. Jugendring Dortmund

Es wurden dann alle demokratischen Parteien, die für den Stadtrat kandidieren, nach ihren Standpunkten gefragt und auf der Grundlage aller Antworten der Wahlbuddy mit Daten gefüttert.

Das Ergebnis: Wie beim Wahl-O-Mat wird die Übereinstimmung mit den Partei-Positionen in Prozent angegeben. Außerdem kann man sich im Einzelnen die Positionen der Parteien zu den Fragen durchlesen.

Keinen rechtsextremen Parteien eine Bühne geben

Auffällig: Die AfD Positionen werden im Wahlbuddy nicht aufgeführt. „Wir haben beschlossen, rechtsextreme Parteien nicht zu fragen (zum Beispiel die AfD)“, schreibt der Jugendring Dortmund dazu auf der Website des Wahlbuddys.

Auf Anfrage des Nordstadtbloggers verweist der Jugendring darüber hinaus auf eine Positionierung des Verbands vor der Bundestags- und Kommunalwahl, in dem steht: „ Der Jugendring Dortmund positioniert sich deutlich gegen menschenverachtende Politik und antidemokratische Parteien, wie die AfD.“ Man wolle ihnen deswegen keine Bühne bieten.

„Wir laden dennoch alle herzlich dazu ein, sich mit diesen Positionen und den Konsequenzen daraus auseinanderzusetzen”, heißt es vom Jugendring Dortmund. Dies dürfe nur nicht unkommentiert und gleichberechtigt erfolgen.

Innovative und übersichtliche Auseinandersetzung mit Programmen

Karima Echargui aus dem Projektteam ist außerdem wichtig zu betonen: „Es ist auch wichtig, dass man nicht nur wegen Trend eine Partei wählt, sondern weil man denkt, dass diese Partei unserer Gesellschaft hilft und das richtige will für uns.“

Beim Wahlbuddy kann man Präferenzen angeben. Jugendring Dortmund

Selbstverständlich wünscht man sich einen generellen Kommunalomaten, zum Beispiel zu den Themen Wirtschaft, Sicherheit usw. Dies war jedoch nicht der Anspruch der Projektgruppe.

Doch der Wahlbuddy, so Tim Stenzhorn, bietet eben einen guten Einstieg, denn junge Menschen lernen hier niedrigschwellig die Positionen der Parteien kennen. „Doch auch die Parteien könnten daraus lernen, dass alle Themen Themen von jungen Menschen sein können und nicht nur Schule und Spielplätze.“

Wer den Wahlbuddy selber mal ausprobieren möchte, kann das hier tun: https://dortmund.waehlt.nrw/


Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!

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