Den Weg des Priesters gehen nicht mehr viele

Priesterweihe von Friedrich Regener aus Dortmund am 7. Juni 2025

Diakon Friedrich Regener aus der Pfarrvikarie Maria Königin in Eichlinghofen bereitet sich aktuell auf seine Priesterweihe vor. Foto: Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

Friedrich Regener aus Dortmund steht kurz vor einem bedeutenden Schritt in seinem Leben: Am Samstag, dem 7. Juni 2025, wird ihm Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz im Hohen Dom zu Paderborn das Sakrament der Priesterweihe spenden. Der 29-Jährige, der derzeit als Diakon im Pastoralen Raum Bielefeld tätig ist, hat sich über viele Jahre auf diesen Moment vorbereitet und gewährt nun Einblick in seine Berufung und seine Beweggründe für den priesterlichen Weg.

Einen Neupriester aus Dortmund gab es schon länger nicht mehr

Was nach „Tagesgeschäft“ klingt, ist aber mittlerweile recht selten geworden: In diesem Jahr – 2025 – wird nur ein (!) Priester im gesamten Erzbistum geweiht, im Vorjahr 2024 waren es drei. Zwei bis drei sind normal geworden, jetzt nur noch einer. Es mangelt massiv an Nachwuchs und Nachfolgern. Das unterschiedliche Gründe.

Aus Dortmund war In den letzten Jahren tatsächlich kein Neupriester aus dem Raum Dortmund. Von den derzeit im Erzbistum Paderborn inkardinierten Priestern stammen 37 aus Dortmund (27 im aktiven Dienst, zehn im Ruhestand). In Dortmund eingesetzt bzw. als Ruhestandsgeistliche wohnhaft sind aktuell 58 Priester (33 im aktiven Dienst, 25 im Ruhestand). Nun kommt Friedrich Regener hinzu.

Regener sammelte bereits vielfältige praktische Erfahrungen

Geboren wurde Regener 1996 und wuchs in der Pfarrvikarie Maria Königin in Dortmund-Eichlinghofen auf. Nach seinem Abitur am Helene-Lange-Gymnasium absolvierte er eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Sparkasse Dortmund.

Dr. Udo Markus Bentz ist der neue Erzbischof in Paderborn.
Dr. Udo Markus Bentz ist der Erzbischof in Paderborn. Foto: Besim Mazhiqi/ Caritas Paderborn

Im Jahr 2017 trat er in das Erzbischöfliche Priesterseminar Paderborn ein und absolvierte dort das einjährige Propädeutikum. Anschließend studierte er Theologie an der Theologischen Fakultät Paderborn sowie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. 2023 schloss er sein Studium mit dem Magister Theologiae ab.

Während seiner Ausbildungszeit sammelte Regener vielfältige praktische Erfahrungen, unter anderem im Schul- und Gemeindepraktikum sowie im Diakonatsjahr, jeweils im Pastoralen Raum Bielefeld. Dort habe er Freude daran gefunden, Menschen in den unterschiedlichsten Lebenssituationen zu begleiten.

Berufung: Unterschiedlichste Menschen auf ihrem Lebensweg begleiten

„In meiner Zeit als Diakon habe ich große Freude daran, die unterschiedlichsten Menschen auf ihrem Lebensweg zu begleiten. Seien es Taufen, Hochzeiten oder Beerdigung, seien es Predigten in Heiligen Messen, Hausbesuche bei alten und kranken Personen, seien es die Schülerinnen und Schüler in der Grundschule oder die vielen kleinen Anlässe, die zu tiefen Gesprächen führen“, erklärt er.

Dabei sei für ihn besonders erfahrbar geworden, dass Gott mitgehe – sowohl im Leben der Menschen, denen er begegnet, als auch in seinem eigenen. „Indem er mir immer wieder gute Worte in den Mund legt, so dass die Gespräche sinnstiftend sind“, beschreibt Regener seine spirituelle Erfahrung.

Die Perspektive, dass all diese Begegnungen im Priestertum durch die Spendung der Sakramente eine noch tiefere Dimension erhalten – etwa in der Feier der Eucharistie, der Krankensalbung oder der Versöhnung –, erfüllt ihn mit großer Vorfreude.

Den priesterlichen Dienst nutzen, um ‚Talent-Scout Gottes‘ zu sein

In seiner persönlichen Glaubenshaltung steht für Friedrich Regener die Erfahrung der bedingungslosen Liebe Gottes im Zentrum. „Christ-Sein heißt für mich, ‚Ja‘ zu sagen zur bedingungslosen Liebe Gottes“, betont er. Diese Liebe spüre er besonders in den Sakramenten und im Gebet. Für ihn bedeutet Christsein, mit dem eigenen Leben Zeugnis für Christus zu geben – mit dem Ziel, dies möglichst vollkommen zu tun.

Friedrich Regener möchte in seinem priesterlichen Dienst „Talent-Scout Gottes“ sein. Foto: Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

Besonders wichtig sind ihm dabei die Sakramente der Kirche, die er als tragend für sein Glaubensleben beschreibt. Mit Blick auf seinen zukünftigen Dienst betont er: „Gerne möchte ich meinen priesterlichen Dienst nutzen, um ‚Talent-Scout Gottes‘ zu sein. Mein Traum ist es, dass jeder seine eigenen Talente in Dankbarkeit gegenüber Gott erkennt und dann auch nutzt.“

Schon in seiner Heimatgemeinde in Dortmund-Eichlinghofen war Friedrich Regener kirchlich engagiert – unter anderem bei der Sternsingeraktion, in der Messdienerarbeit, bei der Firmvorbereitung sowie im Pfarrgemeinderat und als ehrenamtlicher Küster.

Der feierliche Gottesdienst zur Priesterweihe beginnt am Samstag, dem 7. Juni 2025, um 10 Uhr im Paderborner Dom. Die Liturgie wird live gestreamt und ist über die Homepage des Erzbistums Paderborn mitzuverfolgen: erzbistum-paderborn.de .

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