Tödlicher Hautpilz bedroht Feuersalamander in Dortmund – Stadt warnt vor Ausbreitung

Der Batrachochytrium salamandrivorans macht seinen Umlauf

Im Grävingholz weisen Schilder auf die Anleinpflicht zum Schutze des Wildes hin.
Wälder sind ein typisches Habitat von Feuersalamandern. Klaus Hartmann für Nordstadtblogger.de

Ein tödlicher Hautpilz bedroht die Feuersalamander in Dortmund. Warnschilder weisen bereits auf betroffene Gebiete hin. Das Umweltamt informiert über Hygieneregeln für Waldbesucher und gibt Tipps für den eigenen Garten, um die weitere Ausbreitung des Erregers zu bremsen.

Gefahr für Salamander durch Bsal-Pilz

In Dortmund breitet sich derzeit die sogenannte Salamanderpest aus. Der Erreger Batrachochytrium salamandrivorans, kurz Bsal, verursacht schwere Hautverletzungen bei Feuersalamandern und führt in vielen Fällen binnen weniger Tage zum Tod.

Warnschild des Umweltamtes zur Salamanderpest Stadt Dortmund

Bereits 2019 wurden in Dortmund erste Tote nachgewiesen — seitdem nehmen die Funde zu und Bestandsrückgänge sind dokumentiert. Der Pilz stammt ursprünglich aus Asien und verbreitet sich über Sporen, die an Schuhsohlen, Reifen, Hunden oder Ausrüstungsgegenständen haften können. Die Stadt hat bereits Warnschilder an betroffenen Orten aufgestellt und wird weitere Standorte kennzeichnen.

Das Umweltamt Dortmund bittet die Bevölkerung um einfache, aber wirksame Verhaltensregeln: Bleiben Sie auf den Wegen und betreten Sie Uferbereiche und Wiesen nicht. Hunde gehören an die Leine und sollten nicht aus Bächen trinken. Berühren Sie niemals Salamander — nicht nur aus Schutz der Tiere, sondern auch, weil deren Haut schwach giftig ist.

Wer zwischen verschiedenen Wäldern oder Feuchtgebieten unterwegs ist, sollte Schuhsohlen, Fahrradreifen und Ausrüstung mit einer Bürste säubern und gegebenenfalls mit 70-prozentigem Ethanol desinfizieren, um Sporen zu entfernen. Achten Sie in Amphibienjahren besonders auf ausgeschilderte Bereiche und melden Sie tote oder kranke Tiere.

Lebensräume für Salamander sichern

Neben Verhaltensregeln im Gelände lässt sich auch im eigenen Garten viel tun: Flache Gartenteiche, natürliche Ufer und Trockenmauern aus Naturstein bieten Laich- und Rückzugsräume. Totholz, Laubhaufen und Verstecke schützen vor Frost und bieten Unterschlupf in Herbst und Winter. Auf Pestizide sollte man verzichten — sie verringern die Nahrungsbasis und schaden der gesamten Tierwelt. In Wohngebieten sollten Kellerschächte und offene Treppen mit Gittern gesichert werden, damit Amphibien nicht in Fallen geraten.

Wer einen Feuersalamander findet, lebend oder tot, verletzt oder unversehrt, sollte den Fund melden: Ohne das Tier zu berühren fertigen Sie mehrere Fotos aus unterschiedlichen Perspektiven an und notieren Fundort und Datum. Meldungen nimmt die Ruhr-Universität Bochum per Mail über meldung-feuersalamander@rub.de entgegen.

Die Stadt Dortmund hat bereits Warnschilder im Dellwiger Bachtal aufgestellt, weitere Standorte folgen. Für detaillierte Hygieneregeln existiert ein Protokoll des Landesamts für Natur, Umwelt und Klima NRW sowie der Universität Trier. Bei Fragen stehen die Biologische Station Unna-Dortmund und lokale Naturschutzvereine als Ansprechpartner bereit.

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