
„20 Jahre FABIDO, das ist eine 20-jährige Erfolgsgeschichte“, sagt Oberbürgermeister Thomas Westphal. Dortmunds größter Anbieter für frühkindliche Bildung feierte nun seinen 20. Geburtstag mit den Kindern aus allen Einrichtungen, ihren Eltern und den Mitarbeiter:innen im Revierpark Wischlingen. Der städtische Eigenbetrieb plant bereits jetzt die Kitas der Zukunft.
Schnelle Reaktion auf Veränderungen macht FABIDO erfolgreich
Die Aufgabe für den städtischen Eigenbetrieb war und ist nicht ganz einfach: FABIDO muss für 30 Prozent aller Betreuungsplätze in Dortmund sorgen. Gesellschaft, Familie und Kindheit haben sich in den vergangenen 20 Jahren deutlich verändert und damit auch die Anforderungen an die Träger der frühkindlichen Bildung.

„Unser Erfolgsrezept ist, dass wir auf solche Veränderungen sehr schnell reagieren. Wir erkennen Bedürfnisse und arbeiten an Lösungen“, sagt Daniel Kunstleben, Geschäftsführer von FABIDO. Die Zuwanderung habe beispielsweise dafür gesorgt, dass die Sprachförderung zu einer wichtigen Aufgabe für die Erzieher:innen geworden ist. So wird allein in 66 FABIDO-Kitas ein besonderes Augenmerk auf sprachliche Entwicklung gelegt.
Die Vielfalt der Dortmunder Gesellschaft sieht Kunstleben als Chance: „Wir wollen genauso bunt sein wie die Bevölkerung der Stadt. Wir machen das aus voller Überzeugung. Das bereichert uns im Alltag und hilft uns in der Arbeit mit den Kindern.“ Mit den innovativen Ausbildungsmodellen „Kita-Einstieg“ und „Startklar“ hatte FABIDO im vergangenen Jahr 65 Menschen mit Migrationshintergrund für sich gewinnen können.
Ein generelles Ziel für die Zukunft: Kleinere Gruppen
Als FABIDO 2005 aus einer Abteilung des Jugendamts geschaffen wurde, gab es 1.530 Beschäftigte. Heute sind es 2.690. Das liegt vor allem daran, dass die Kinder immer jünger in die Kitas kommen. Über die Jahre wurde die Anzahl der Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren massiv ausgebaut. „In den U3-Gruppen werden im Vergleich zu den Ü3-Gruppen deutlich weniger Kinder betreut. So kümmern wir uns heute um weniger Kinder mit einem stark gestiegenen Personalschlüssel“, sagt Kunstleben.

Das ist gleichzeitig auch ein Blick in die Zukunft: „Das Ziel sind generell kleinere Gruppen. Wenn wir heute eine Kita planen, arbeiten wir mit flexiblen Raumkonzepten – denn Kinder sind unterschiedlich und haben unterschiedliche Bedürfnisse. Es wollen nicht immer alle zur selben Zeit spielen. Dem wollen wir noch stärker Rechnung tragen, um so die individuelle Entwicklung der Kinder zu fördern.“
Das führt schon jetzt dazu, dass die neu gebauten Einrichtungen zwar baulich größer werden – die Räume darin aber kleiner. „Mit größeren Einrichtungen werden wir es schaffen, unsere ohnehin schon geringen Ausfallzeiten weiter zu reduzieren. Auch dann, wenn mal die Grippe umgeht. Uns ist es wichtig, für die Eltern ein verlässlicher Partner zu sein. Personalausfälle können wir in größeren Einrichtungen noch besser kompensieren“, so Kunstleben weiter.
Darum wird gerade fleißig gebaut, bis Ende des Jahres sollen vier neue FABIDO-Kitas eröffnet werden. 2026 kommen noch zwei weitere dazu. So wird FABIDO 892 weitere Betreuungsplätze schaffen: „Bis 2030 planen wir noch 25 weitere Projekte.“
FABIDO steigt in den gebundenen Ganztag ein
Ab dem kommenden Schuljahr übernimmt FABIDO den gebundenen Ganztag an drei Grundschulen in Dortmund. Kunstleben: „Das ist eine wichtige Neuerung für uns. Dafür werden wir uns neu aufstellen und Strukturen ändern. Durch die Integration der drei gebundenen Ganztagsschulen und eine enge Verzahnung der Angebote von Kindertagespflege, Tageseinrichtungen für Kinder und gebundenem Ganztag wollen wir in Zukunft eine Pädagogik von null bis zwölf Jahren aus einem Guss liefern.“

Viel vor hat FABIDO auch noch in Sachen „Ernährung“. Schon jetzt kochen die Mitarbeiter:innen in den eigenen Küchen jedes Jahr 1,5 Millionen Mittagessen. „Die gute Nachricht ist: Den Kindern schmeckt unser Essen – das ist ein ganz wichtiger Faktor“, sagt Kunstleben.
FABIDO erfüllt die 50-Prozent Bio-Quote, die der Rat beschlossen hat. In Zukunft will der städtische Eigenbetrieb für sein OptiMIX-Ernährungskonzept außerdem mehr regionale Zutaten verwenden. Kunstleben erläutert: „Damit tun wir etwas für die Umwelt, aber das ist uns auch aus pädagogischer Sicht wichtig. So lernen die Kinder bei uns jeden Tag, wie Ressourcen geschont und nachhaltig genutzt werden. So geht win-win.“
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