
Es ist wieder soweit: Die „World Press Photo“-Ausstellung ist vom 31. Oktober bis zum 30. November im Depot zu Gast. Das Depot ist bundesweit einer der wenigen Ausstellungsorte, an dem sich Besucher:innen die besten Werke des weltgrößten Wettbewerbs für Pressefotografie ansehen können.
Es wurden knapp 60.000 Fotos eingereicht
Das Hauptziel der World Press Photo Foundation ist die internationale Unterstützung und Förderung professioneller Pressefotograf:innen. In diesem Jahr reichten 3.778 Fotograf:innen aus 141 Ländern insgesamt 59.320 Fotografien ein, aus denen eine unabhängige Jury schlussendlich 42 Gewinner:innen auswählte.

Die aktuellen Gewinner:innen bilden die Themen Menschenrechte, Migration, Klimawandel und andere relevante Themen des vergangenen Jahres ab.
Diese Werke sind aufgeteilt in sechs Regionen, denen Besucher:innen im Depot anhand Bodenmarkierungen folgen können: Afrika, Asien-Pazifik und Ozeanien, Europa, Nord- und Mittelamerika, Südamerika, West-, Zentral- und Südasien.
Auch eine Dortmunder Fotografin ist unter den Gewinner:innen

Zu sehen ist dort auch das Werk „Zuhause riechts nach Rauch“ der in Russland geborenen Fotografin Aliona Kardash, welche in der Kategorie „Langzeitserie Europa“ gewann. Sie lebt seit 2019 in Deutschland und ist Fotografie-Studentin an der Fachhochschule Dortmund.
In einem Beitrag der Fachhochschule beschreibt sie ihre Motivationen: „Seit Beginn des Ukraine-Krieges fragt sie sich, ob sie ihre Heimat noch versteht. Was bleibt von der Heimat, wenn das eigene Land zum Täter wird? Wer wird man selbst, wenn sich die eigene Familie plötzlich fremd anfühlt? Wie kann man eine gemeinsame Sprache finden, wenn es keine Worte mehr gibt?“
Trump-Rallye-Foto dabei, aber ein anderes
Eine Fotografie des bei einer Wahl-Rallye verwundeten US-amerikanischen Präsidents Donald Trump hat es ebenfalls in die Ausstellung geschafft. Jedoch handelt es sich nicht um das virale Foto, welches Trump mit hochgereckter Faust zeigt, sondern um einen Moment kurz danach, als er vom Secret Service von der Bühne eskortiert wird. Die Jury entschied sich für diese Aufnahme, da sie deutlich mehr Situationskontext in Form von Bildelementen aufweist.
Die Pressefreiheit ist weltweit auf einem historischen Tiefstand
Inmitten der Ausstellung findet sich außerdem die Rangliste der Pressefreiheit von „Reporter ohne Grenzen“, welche einen historischen Tiefstand der Pressefreiheit dokumentiert. Die Weltkarte zeigt, dass in 90 von 180 beobachteten Ländern die Situation für Medienschaffende „schwierig“ oder „sehr ernst“ ist. In Skandinavien wird mit einer „guten Lage“ beschrieben, während sie in Deutschland nur noch „zufriedenstellend“ ist.

Im Jahr 2023 wurde erstmals eine World Press Photo Ausstellung in Europa zensiert, als die Regierung in Budapest den Eintritt in die dortige Ausstellung einschränkte und Menschen unter 18 Jahren den Eintritt untersagte.
Die rechtspopulistische Regierung war der Meinung, dass die Fotoserie der philippinischen Fotojournalistin Hannah Reyes Morales gegen ein umstrittenes Gesetz zur Einschränkung von LGBTQ+-Inhalten verstoße. Abgebildet war das Zusammenleben einer Gemeinschaft älterer LGBTQ+-Menschen auf den Philippinen.
Im Rahmenprogramm gibt es Führungen und Vorträge
Im Rahmenprogramm bietet das Depot im sweetSixteen Kino noch zwei Vorträge an: „Democracy Dies in Daylight“ – Rafael Heygster über sein dokumentarisches Fotoprojekt (6. November 17 Uhr) und „Nein, es waren nicht die Amerikaner! – Die unendliche Geschichte über ein Foto, das jeder kennt.“ mit Foto-Historiker Michael Ebert (9. November 11 Uhr).

Es gibt außerdem für viele der Geschichten einen kostenlosen Audioguide und eine Mitmachwand mit Post-Its für Besucher:innen.
Natürlich gibt es wieder öffentliche Führungen. Jan Schmitz und Peter Lutz werden zehn öffentliche Führungen anbieten. Zudem besteht wieder die Möglichkeit, für Gruppen und Schulklassen eigene Führungen zu buchen.
Übrigens: Die gemeinsame Ausstellung von Train of Hope und der Nordstadtblogger-Redaktion zum zehnten Jahrestag von „Wir schaffen das!“ mit Dortmunder Integrationserfolgen von ehemals Geflüchteten ist ebenfalls in der Mittelhalle des Kulturorts Depot zu sehen.
Mehr Informationen zur „World Press Photo“-Ausstellung:

- Die Ausstellung ist vom 31. Oktober bis 30. November 2025 im Kulturort Depot, Immenermannstraße 29, in der Dortmunder Nordstadt zu sehen.
- Die ist sonntags bis donnerstags von 11 bis 20 Uhr sowie freitags und samstags von 11 bis 22 Uhr zu sehen.
- Der Eintritt beträgt acht Euro (ermäßigt sechs Euro). Kinder unter 6 Jahren und Begleitpersonen von Menschen mit Beeinträchtigungen haben freien Eintritt.
- Tickets können online oder an der Tageskasse erworben werden. Dort gibt es auch Informationen zu Kombitickets. pretix.eu/Depotdortmund/WPP/
- Mehr Informationen zur Ausstellung und dem Rahmenprogramm gibt es hier: DEPOT Dortmund
Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!

