Systemfehler-Podcast zum Thema Sucht: „Wie gehen wir in der Stadt mit Crack-Sucht um?“

Sucht bedeutet Stress für die Kranken, aber auch für ihr Umfeld

Seit mehr als 20 Jahren existiert der Drogenkonsumraum – mit wechselnden Standorten – in der Dortmunder City.
Seit mehr als 20 Jahren existiert der Drogenkonsumraum – mit wechselnden Standorten – in der Dortmunder City. Foto: Matilda Buchmann

Menschen mit extremer Suchterkrankung tauchen seit Corona immer häufiger im Stadtbild auf. Die Droge Crack macht die Süchtigen sehr arm, sehr kaputt und sehr krank. Entsprechend auffällig sind die Menschen im Stadtbild und werden zum Gesprächsthema: Wie kann man diesen Menschen helfen? Wie kann man sie und andere vor den Auswirkungen dieser Drogen schützen? Willehad Rensmann ist Geschäftsführer der Aidshilfe in Dortmund, die den Drogenkonsumraum Kick betreibt, hat sich mit uns hingesetzt und erklärt, was die Stadt braucht.

Bekannte Klienten, aber neue Probleme

„Der Konsum von Crack hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen, aber die Nutzer sind eigentlich meist Leute, die wir schon lange kennen.“ Willehard Rensmann sieht zwar Crack als neue Herausforderung für die Stadt Dortmund, aber die Menschen, die Crack nehmen, sind meist schon an Sucht erkrankt. ___STEADY_PAYWALL___

Foto: Nordstadtblogger.de

Ein Anliegen muss dennoch sein, dass Menschen nicht in der Öffentlichkeit Drogen konsumieren müssen. „Das entlastet sowohl die Süchtigen, aber auch die Stadtgesellschaft, wenn wir hier eine Privatsphäre herstellen können“, so Rensmann.

Dennoch kommt die neue Droge mit neuen Herausforderungen. Es gibt zu wenig Plätze in Konsumräumen, also ist die Drogenszene im Stadtbild weiter sichtbar, besonders in der Innenstadt. Dennoch sei der Kontakt zu den Süchtigen über den Konsumraum wichtig, da hier Kontakte hergestellt werden könne und Angebote für die Versorgung gemacht werden.

Die Kommune ist der zentrale Akteur, um diese Angebote auszubauen und die Versorgung von Suchtkranken in der Stadt sicherzustellen, betont Rensmann.

Rückzugsräume für die Szene entlasten die Stadt

Die Stadt Dortmund arbeitet im Sonderstab „Ordnung und Stadtleben“ seit zwei Jahren mit der Polizei zusammen, um die Auswirkungen von Drogensucht und Obdachlosigkeit in der Stadt zu mindern. Der Polizeipräsident Gregor Lange will weiter dafür sorgen, dass Menschen Drogen nicht im öffentlichen Raum konsumieren.

Gregor Lange
Polizeipräsident Gregor Lange Foto: Anja Cord für Nordstadtblogger.de

Deswegen sollen Ausweichflächen zur Verfügung gestellt werden, aber gleichzeitig der Konsum außerhalb dieser Flächen geahndet. Dieses Konzept funktioniert, betonte Westphal im Podcast, und wirke auch gegen Kriminalität.

Hier würden überall die Zahlen sinken. Oberbürgermeister Thomas Westphal betonte gegenüber Systemfehler, dass weder Obdachlose noch Drogenkranke sich aus der Stadt entfernen ließen.

Wie die Stadt aus Sicht von Helfern weitermachen sollte und was die Pläne der Stadt sind erfahrt ihr in unserem Podcast.


Anm.d.Red.: Haben Sie bis zum Ende gelesen? Nur zur Info: Die Nordstadtblogger arbeiten ehrenamtlich. Wir machen das gern, aber wir freuen uns auch über Unterstützung!

Unterstütze uns auf Steady

Reaktion schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert